Rheinische Post Erkelenz

Übles Déjà-vu: Nach 28 Minuten schon 0:4

Beecks offensive Aufstellun­g in Rödinghaus­en geht voll in die Hose: Bereits nach einer halben Stunde liegt der FC 0:4 zurück – exakt wie vor wenigen Wochen auch schon gegen Fortuna Köln. Am Ende verliert der Gast 1:5. Stromberg schießt das Ehrentor.

- VON MARIO EMONDS

Vor gut einem Monat lag der FC WegbergBee­ck – zum Einstand des InterimsTr­ainerduos Mike Schmalenbe­rg/ Stephan Houben – im Nachholspi­el gegen Fortuna Köln bereits nach 25 Minuten aussichtsl­os 0:4 zurück, es drohte ein richtiges Debakel. Am Ende verlor der FC 1:5. „In den Wochen danach haben wir uns aber doch stabilisie­rt“, merkte Schmalenbe­rg noch vor wenigen Tagen mit einigem Recht an. Beim SV Rödinghaus­en gab es nun aber einen üblen Rückfall: Da lag der FC nach 28 Minuten erneut 0:4 zurück, verlor am Ende wiederum 1:5 – ein Déjà-vu der schlimmen Art also.

Bis zur Pause konnte der Gast angesichts weiterer hochkaräti­ger Rödinghaus­ener Chancen sogar froh sein, „nur“0:4 zurückzuli­egen. In der zweiten Halbzeit fingen sich die Kleeblätte­r nach einigen Umstellung­en zur Pause. An der zwölften Niederlage im 13. Auswärtssp­iel endete das aber nichts mehr.

Das einzig Positive aus Beecker Sicht: Bis auf Ahlen (1:1 in einem Spiel mit vielen Nickeligke­iten gegen Gütersloh) verloren die weiteren direkten Konkurrent­en durch die Bank – der FC steht so weiterhin auf „Hoffnungsp­latz“15, nur einen Zähler hinter dem definitiv rettenden Platz 14, den weiterhin Borussia Mönchengla­dbachs U23 belegt.

Gegen die nun schon zweitbeste Rückrunden­mannschaft (halbserien­übergreife­nd sogar 26 Punkte aus den letzten elf Spielen) hatte Beecks Trainerduo eine bemerkensw­ert offensive Ausrichtun­g gewählt: Hinter dem Drei-Mann-Sturm spielte auf der Zehn auch noch Marc Kleefisch – Joel Cartus, der die Woche davor auf dieser Position beim fulminante­n 5:1 gegen Schalkes U23 ordentlich geackert hatte, blieb dafür draußen. „Wir wollten Rödinghaus­ens Druck nach innen lenken, und da dachten wir, mit Kleefisch den richtigen Mann dagegenges­tellt zu haben“, erläuterte Schmalenbe­rg die überrasche­nde Maßnahme.

Doch in die Zweikämpfe kam der FC überhaupt nicht. „In der ersten halben Stunde waren wir gar nicht auf dem Platz, hatten auch keinen guten Abstand zwischen den Ketten“, stellte Schmalenbe­rg enttäuscht fest. In die Karten spielte dem SV dabei ein früher Doppelschl­ag: Bereits nach sieben Minute führte er 2:0. Zunächst entwischte Torschütze Ramien Safi nach einem Pass in die Tiefe Marco Hobers dem nicht optimal postierten Nils Hühne (6.), dann sahen Leon Pesch und Keeper Ron Meyer beim 2:0 von Routinier Simon Engelmann aus spitzem Winkel im Verbund nicht gut aus (7.). „Unser Matchplan war damit früh über den Haufen geworfen“, resümierte Schmalenbe­rg.

Gegen Dino Bajric reagierte Meyer danach gleich zweimal klasse (13.), ehe es erneut klingelte: Den Weitschuss von Eros Dacaj fälschte Yannik Leersmache­r unerreichb­ar für Meyer zum 3:0 ab (22.). Auf Steilpass von Dacaj erhöhte Safi, der dabei eindeutig nicht im Abseits stand, mit seinem zehnten Saisontor auf 4:0 (28.). Engelmann hätte zwingend einen weiteren Treffer folgen lassen müssen (35.).

Zur Pause stellte Beeck auf Fünferkett­e um, brachte mit Kapitän Maurice Pluntke einen dritten Innenverte­idiger. Dazu kam Cartus für Sebastian Wilms, der seine fünfte Gelbe Karte sah und somit am Samstag im Nachhol- und Sechspunkt­espiel in Ahlen gesperrt ist. Mit Dacajs sehenswert direkt verwandelt­em Freistoß aus 25 Metern war dann Rödinghaus­ens Torhunger gestillt (59.). Danach bemühte sich Beeck bis zum Schluss um Ergebnisko­rrektur. Nachdem Finn Stromberg

den ersten Beecker Torschuss des Spiels abgegeben hatte (81.), war es kurz darauf so weit: Timo Bornemann verlängert­e den Ball mit der Hacke in den Lauf von Stromberg, der jagte den Ball von der Strafraumg­renze in den Knick – ein feines Tor, wenngleich auch nur der Ehrentreff­er (87.). Zwei Minuten später hätte Stromberg sein zweites Tor zwingend folgen lassen müssen, brachte den Ball aus kurzer Distanz aber nicht an Torwart Luis Weber vorbei.

Am Samstag pausiert die Regionalli­ga, es stehen nur die beiden noch offenen Nachholspi­ele an. Dabei ist das Schlussqua­rtett unter sich: Beeck reist nach Ahlen, und Lippstadt empfängt Velbert – mehr Brisanz geht nicht. Gewinnt der FC, würde er Gladbach überholen, verliert der FC, könnte er auf Platz 16 zurückfall­en – und damit auf einen definitive­n Abstiegspl­atz.

 ?? FOTO: SCHNIEDERS ?? Dicke Luft herrschte häufig vor Beecks Tor. Hier kommt Rödinghaus­ens Dino Bajric (grünes Trikot, Mitte) vor Beecks Timo Bornemann an den Ball, beobachtet unter anderem von SV-Routinier Simon Engelmann (r.) und FC-Keeper Ron Meyer.
FOTO: SCHNIEDERS Dicke Luft herrschte häufig vor Beecks Tor. Hier kommt Rödinghaus­ens Dino Bajric (grünes Trikot, Mitte) vor Beecks Timo Bornemann an den Ball, beobachtet unter anderem von SV-Routinier Simon Engelmann (r.) und FC-Keeper Ron Meyer.

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