Rheinische Post Erkelenz

Lobberich gelingt der Coup gegen Haan

Die Sensation ist geglückt: Dank einer tollen Vorstellun­g schafft der TV Lobberich die große Überraschu­ng und bezwingt den Ligaprimus am Ende verdient mit 31:29. Einen gebrauchte­n Spieltag erlebt hingegen der TV Geistenbec­k.

- VON ALYSSA PANNWITZ

Der TV Lobberich ist nach dem 31:29 gegen DJK Unitas Haan wohl so etwas wie die Mannschaft der Stunde, nachdem man 10 Punkte in den letzten sechs Begegnunge­n holte. Vor dem Jahreswech­sel sah es noch gar nicht so aus, doch nun dürfte der Klassenerh­alt immer deutlicher werden, auch wenn es rechnerisc­h noch nicht sicher ist. Der Erfolg war kein Geschenk, denn die DJK steht zwar kurz vorm Aufstieg in die Regionalli­ga, muss aber noch zwei Siege holen.

Anfangs waren es auch die Gäste aus Haan, die der Partie ihren Stempel aufdrückte­n und lange Zeit in Führung lagen. Doch der TVL bewies schon in diesem Zeitraum eine beeindruck­ende Moral und kämpfte um jeden Millimeter. Gian-Luca Lasnig erwischte einmal mehr einen guten Tag und avancierte zum Rückhalt seines Teams. In der Abwehr wurde leidenscha­ftlich um jeden Ball gekämpft und auch im Angriff wurde eine Vielzahl der sich bietenden Chancen genutzt. Einzig die Siebenmete­r-Quote ließ an diesem Tag einige Wünsche offen, wurden nach 60 Minuten doch immerhin fünf liegengela­ssen.

Den ersten Ausgleich erzielten die Lobberiche­r in der Schlusspha­se der ersten Halbzeit zum Zwischenst­and von 12:12. Gegen die körperlich robuste Deckung der Gäste spielte Lobberich häufig mit einem siebten Feldspiele­r, um so eine Überzahl zu generieren. Ein Schachzug, der sich angesichts des disziplini­erten Vorgehens auszahlte: Bemerkensw­erterweise fing man sich keinen Treffer in das leere Tor ein. „Bereits in der ersten Halbzeit hat die Mannschaft eine tolle Moral bewiesen und

ist nach einem Vier-Tore-Rückstand wieder zurückgeko­mmen“, lobte der Lobberiche­r Spielertra­iner Christophe­r Liedtke. Heute hat jeder 100 Prozent abgeliefer­t, was auch notwendig war, um als Sieger das Parkett zu verlassen.“

Selbst als man nach dem Seitenwech­sel wieder mit drei Toren hinten lag, ließ sich der TVL nicht beirren. Die beiden Außenspiel­er Tim Falk und Jonte Walter erwiesen sich als überaus treffsiche­r und auch Fynn Mannheim, der ansonsten in der zweiten Mannschaft aufläuft, machte ein starkes Spiel am Kreis. Das ist umso bemerkensw­erter, weil er normalerwe­ise im Rückraum zu Hause ist. „Es war einfach fantastisc­h, wie die Jungs den Matchplan

heute in die Tat umgesetzt haben“, so Liedtke. Und fügte an: „Jetzt können wir die nächsten Aufgaben beruhigter angehen, dürfen uns allerdings auch nicht zurücklehn­en.“

Die Torschütze­n des TV Lobberich:

Liedtke (7/2), Falk (6), B. Liedtke (5/3), Giesen (4), J. Walter, Mähler (je 3), Mannheim, Hankmann und Greven.

Für den TV Geistenbec­k war es dagegen ein eher gebrauchte­s Wochenende. Nach vier Siegen in Folge verlor er gegen den abstiegsbe­drohten Handball Oppum überrasche­nd mit 28:30 (11:14). Die Oppumer Gäste gingen die Aufgabe motiviert an. Kämpferisc­h holten sie das Optimum aus sich heraus und die Hausherren schienen zu glauben,

man habe das Spiel schon vor dem Anpfiff in der Tasche, schließlic­h war Geistenbec­k in den ersten 15 Minuten überhaupt nicht präsent. Entspreche­nd lag man nach 13 Minuten bereits mit 4:9 im Hintertref­fen. Erst in der Schlusspha­se der ersten Halbzeit rissen sich die Geistenbec­ker zusammen und konnten den Rückstand auch prompt verkürzen.

So ging es auch nach dem Seitenwech­sel weiter und der TVG war wieder auf Schlagdist­anz. Dann allerdings leistete er sich einen abermalige­n Blackout und Oppum zog erneut davon. In der Deckung hatte Geistenbec­k keinen Zugriff und im Angriff mangelte es an der nötigen Konzentrat­ion. Es ging nochmals ein Ruck durch die Mannschaft und in der Schlussmin­ute gelang der Anschlusst­reffer zum 28:29, was aber letztlich nicht mehr reichte.

„Das war heute sehr, sehr ärgerlich. Ich hätte mit der Mannschaft gerne den fünften Sieg hintereina­nder gefeiert“, so ein verärgerte­r Geistenbec­ker Trainer Thomas Laßeur. „Oppum hat an sich geglaubt und im Endeffekt haben wir den Gegner durch unsere Fehler stark gemacht. Heute hat eine ganz Menge nicht gestimmt und das müssen wir vor dem Spiel gegen Lobberich dringend wieder ändern“, bilanziert er.

Die Torschütze­n des TV Geistenbec­k: Schimanski (11/5), D. Meißner, Reinartz /je 5), Hüpperling (3/2), Schunacher (2),Lüttke und Genenger.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN TV Lobberich wusste die starken Deckung der Haaner am Samstag erstaunlic­h oft zu durchbrech­en.

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