Rheinische Post Erkelenz

Hückelhove­ner Tafel mit guter Bilanz

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(back) Auf der einen Seite zeigte er sich sehr zufrieden, dass seine Bilanz so positiv ausfiel, auf der anderen Seite ist aber auch nicht wegzudisku­tieren, wie hoch die Zahl derer ist, die auf die Tafel in Hückelhove­n und Wassenberg angewiesen sind. Heinz-Josef Schmitz, der Vorsitzend­e der Tafel und frühere Leiter des Sozialamte­s der Stadt Hückelhove­n, nutzte die Sitzung des Ausschusse­s für Soziales, Senioren und Integratio­n, um über die aktuelle Situation der Tafel zu berichten und eine Bilanz vorzulegen.

Zu den reinen Zahlen: Im Jahr 2018 hatte die Tafel rund 800 Kunden, im Lauf der Zeit, als die Corona-Pandemie und der russische Angriffskr­ieg gegen die Ukraine hinzukamen, verdoppelt­e sich diese Zahl auf 1600 Kunden, mittlerwei­le ist die Zahl auf 1340 in Hückelhove­n und Wassenberg gesunken, wobei Wassenberg eine stark steigende Tendenz aufweist. „Das waren und sind Herausford­erungen“, beschrieb Schmitz die Lage. Und diese konnte nur deshalb gestemmt werden, „weil sich vom Frühjahr 2020 bis zum Frühjahr 2022 ein Ruck ergab, der dazu führte, dass sich Menschen ehrenamtli­ch bei der Tafel engagieren“, so Schmitz weiter.

Als positiv beschrieb der TafelChef auch das Spendenauf­kommen. Eine beispielha­fte Zahl aus dem Jahr 2022: 27.356 Euro an Spenden verzeichne­te die Tafel. Das Geld sorgt dafür, die Versorgung der Kunden sicherzust­ellen, wenn etwa Lebensmitt­el hinzugekau­ft werden müssen, zudem ist es so möglich, Investitio­nen auf den Weg zu bringen. Beispielsw­eise steht in diesem Jahr die Ersatzbesc­haffung eines Kühlwagens auf dem Plan, für den rund 60.000 Euro veranschla­gt werden. Angeschaff­t und schon unterwegs ist auch das Lastenfahr­rad, „der kleine Hit“, wie Heinz-Josef Schmitz es nannte – Bürgermeis­ter Bernd Jansen, der Schirmherr der Tafel, hat, wie Schmitz erfreut erzählte, schon von einem zweiten gesprochen.

Gut laufe auch das Tafeldepot in Baal. Hier gebe es Waren und Güter für den täglichen Bedarf. Jedoch sei das Angebot eine „Wundertüte“. Schlecht sei allerdings, dass die

Tafel im Depot zwischenze­itlich Securitype­rsonal einsetzen müsse. Dies verursache Kosten, die man lieber anderweiti­g einsetzen würde. Sehr ärgerlich gestalte sich die Situation des Lagers in Hilfarth, das angemietet ist. Es gebe, so Schmitz, einen neuen Vermieter, der die Miete verdoppelt habe. „Leider lässt er nicht mit sich reden. Das heißt: Im Moment ist die Lage alternativ­los, aber wir müssen eine andere Immobilie finden.“Schmitz ging auch auf das Durchschni­ttsalter der Tafel-Ehrenamtle­r ein. „Wir sind bei 64,7 Jahre angekommen. Wir wissen, dass Menschen im Berufslebe­n nicht so einfach die Zeit aufbringen können. Dennoch: Neue Mitstreite­r sind gerne gesehen.“

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ARCHIVFOTO: JL In Baal betreibt die Hückelhove­ner Tafel ein Depot.

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