Arbeitsagentur wird zur Großbaustelle
Der bald 50 Jahre alte Turm wird kernsaniert und bekommt eine neue Fassade.
In den kommenden Monaten werden ziemlich viele Kisten und Möbeltransporter von einer Ecke der Mönchengladbacher Innenstadt zur anderen fahren. Ein großer Teil der Agentur für Arbeit zieht um, und zwar von der Lürriper Straße ins sogenannte Menge-Haus am Berliner Platz. Grund sind die in den kommenden Jahren geplanten Bauarbeiten am bisherigen Standort. Das dortige Hochhaus wird saniert, der Altbau nebenan abgerissen und durch einen fünfgeschossigen Neubau ersetzt – der für den Kundenverkehr wichtige Teil der Agentur, die operativen Einheiten, bleiben aber an der Lürriper Straße 56. Das sagte Rainer Imkamp, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Mönchengladbach, im Gespräch mit unserer Redaktion.
„Die Lürriper Straße ist der Standort, an dem uns die Bevölkerung kennt und uns wahrnimmt“, sagt Imkamp. „Und dort werden wir auch bleiben.“Übergangsweise aber werden die Einheiten, die derzeit noch im Turm und im Altbau untergebracht sind, umziehen. Dabei handelt es sich um Serviceeinheiten wie das Callcenter
und Leistungseinheiten – Bereiche also in der Regel ohne direkten Kundenkontakt. Wer einen Termin bei der Arbeitsagentur hat, muss sich also bis auf wenige Ausnahmen nicht umgewöhnen.
Der Umzug in das fußläufig rund 850 Meter entfernte Menge-Haus wird in den kommenden Wochen und Monaten abgewickelt. Rund 300 Mitarbeitende ziehen dann um. Sie werden dort künftig auf 6000 Quadratmetern und auf mehreren Etagen tätig sein. Der Turm, der im Jahr 1978 gebaut wurde, wird dann revitalisiert, wie Imkamp sagt. Das bedeutet, dass das zehnstöckige Gebäude energetisch saniert wird, eine neue Fassade erhält, der Brandschutz erneuert und auf Stand gebracht und auch im Inneren
saniert und renoviert wird. Dort werden künftig auch wieder die Serviceeinheiten einziehen. Die Konzeption des Gebäudes mit dem Aufzug in der Mitte erlaubt keine Nutzung, wie sie der Arbeitsagentur im Neubau vorschwebt: Der soll nach dem Konzept der „Bundesagentur der Zukunft“gebaut werden, in der dann Begegnungsflächen geschaffen werden, in denen Kunden auf Mitarbeitende unterschiedlicher Bereiche und Disziplinen als Ansprechpartner treffen.
Entwürfe sollen im Sommer vorliegen. Die Baukosten werden sicher im zweistelligen Millionenbereich liegen. Baubeginn werde nicht vor 2026/2027 sein, bei zwei Jahren Bauzeit könne also frühestens 2028/29 mit der Fertigstellung gerechnet werden.