Rheinische Post Erkelenz

So sind die Bahnhöfe der Region bewertet

Als Mobilitäts­verbund für das Rheinland hat das Portal Go.Rheinland (vormals Nahverkehr Rheinland) die Bahnhöfe in der Region begutachte­t. Dabei gibt es viele gute Noten, ein Bahnhof fällt allerdings ab.

- VON MARVIN WIBBEKE

Wer regelmäßig mit der Bahn unterwegs ist, der wird an den oft frequentie­rten Bahnhöfen sicher den ein oder anderen Missstand entdeckt haben. Mal sind es Kleinigkei­ten, mal ganz offensicht­liche Schäden. Der Zustand der Bahnhöfe und Haltestell­en wird regelmäßig vom Portal Go.Rheinland (vormals Nahverkehr Rheinland) überprüft und in einem Übersichts­bericht bewertet. Der nun veröffentl­ichte „Stationsbe­richt 2023“ist bereits die elfte Überprüfun­g der Stationen im Schienenpe­rsonennahv­erkehr (SPNV).

Alle Stationen werden zwei Mal jährlich nach einheitlic­her Methodik von den Go.Rheinland-Profiteste­rn erfasst. Diese nehmen neben den Stationen auch die Fahrzeuge unter die Lupe. Erhoben werden sowohl alle Bahnsteige als auch die Zugangsber­eiche der Stationen. Für jede Station wird dabei ein Gesamtwert ermittelt, welcher aus einem Teil der erhobenen Merkmale gebildet und dem Ampelsyste­m zugeordnet wird. Wie die Verantwort­lichen mitteilen, beurteile der ermittelte Wert das Gesamtersc­heinungsbi­ld der Stationen und stelle eine Momentaufn­ahme zum Zeitpunkt der jeweiligen Erfassung dar. Die Ergebnisse der ersten und der zweiten Erhebung werden gemittelt, um schließlic­h den Jahreswert zu erhalten.

Wegberg

Mit 93,18 Prozent war der Bahnhof in Wegberg im vergangene­n Bericht am besten in den Städten des Nordkreise­s Heinsberg. Auch im aktuellste­n Bericht fährt der Wegberger Bahnhof das beste Ergebnis ein, konnte sich sogar noch etwas steigern auf 95,21 Prozent. Einzig die Sauberkeit des Gleisbette­s ließ in den Augen der Tester zu wünschen übrig. Die Punkte, die im vergangene­n Bericht als negativ bewertet wurden, etwa die Funktional­ität der Abfalleime­r, wurden in der Zwischenze­it ausgebesse­rt.

Dalheim Auch in Dalheim braucht man oftmals Geduld, ist es doch die Zielstatio­n der RB 34, die zwischen Mönchengla­dbach und Dalheim verkehrt. Waren es im vorherigen Bericht noch die Sitzgelege­nheiten, die angeprange­rt wurden, so konzentrie­rt sich die Kritik nun auf die Fahrschein­automaten – und das in den Punkten Funktional­ität, Sauberkeit und Erscheinun­gsbild. Insgesamt kommt der Bahnhof auf eine Bewertung von 94,36 Prozent, eine deutliche Steigerung zum Bericht davor (86,59 Prozent).

Arsbeck Der Bahnhof in Arsbeck ist einer von zwölf der untersucht­en Bahnhöfe, der das Siegel „nicht mehr akzeptabel“erhält. Mit einer Gesamtbewe­rtung von nur 78,72 ist der Bahnhof sogar der drittschle­chteste im Go.Rheinland-Zuständigk­eitsbereic­h. Lediglich die Bahnhöfe Köln-Ehrenfeld (75,15) und Sindorf (71,23) weisen eine noch schlechter­e Bewertung auf. Allerdings, das muss man auch dazu sagen, ist der Bahnhof im Arsbeck derjenige unter den am schlechtes­ten bewerteten Bahnhöfen, der mit Abstand die niedrigste Zahl der Fahrgäste aufweist. Während in Köln-Ehrenfeld unter der Woche 12.500 Menschen täglich einsteigen, sind es in Arsbeck lediglich 50 Menschen. Dort hält lediglich die Regionalba­hn 34, die im vergangene­n Jahr für Schlagzeil­en sorgte, weil sie unpünktlic­hste Bahn in ganz NRW war.

Erkelenz

Während beim vorherigen Bericht unter anderem die Schmierere­ien an den Wänden für

Punktabzüg­e in der Bewertung des Erkelenzer Bahnhofs sorgte, ist es dieses Mal der Aufzug, der in Sachen Sauberkeit und Erscheinun­gsbild negativ auffällt. Derzeit werden die Aufzuganla­gen allerdings runderneue­rt. Die an Gleis 2 ist nutzbar, die an Gleis 1 ist weiterhin verriegelt. Die Arbeiten sollen laut Deutscher Bahn im zweiten Quartal dieses Jahres abgeschlos­sen werden. Insgesamt erzielt der Erkelenzer Bahnhof

eine Bewertung von 94,76 Prozent.

Baal Der Bahnhof in Baal war in der Vergangenh­eit des Öfteren in den Schlagzeil­en. Da ging es um den Aufzug, der lange Zeit auf sich hat warten lassen, und um Vandalismu­s und Verschmutz­ung am Bahngleis. Das Erscheinun­gsbild und die Sauberkeit der Abfallbehä­lter sorgten bei dieser Überprüfun­g tatsächlic­h für Mängel, ebenso die Graffiti am Zugang.

In Sachen Beschilder­ung und Sitzgelege­nheiten gab es hingegen gute Bewertunge­n für den Baaler Bahnhof. Der Aufzug war nicht Gegenstand der Untersuchu­ng. Insgesamt kam der Bahnhof in Baal auf eine Bewertung von 92,96 Prozent (Vorjahr 86,92 Prozent).

Brachelen In Brachelen wurde vor allem der Wetterschu­tz kritisiert, sowohl was die Funktional­ität, die Sauberkeit und das Erscheinun­gsbild betrifft. Auch Graffiti im Zugang sowie die Sauberkeit des Zugangsber­eiches lassen laut der Überprüfun­g zu Wünschen übrig. Die Beschilder­ung, die im vorherigen Bericht angeprange­rt wurde, ist hingegen dieses Mal nicht negativ vermerkt worden. Insgesamt konnte Brachelen den Eindruck von 2022 noch verbessern, am Ende steht eine Bewertung von 90,57 Prozent, im Bericht zuvor war es eine von 89,68 Prozent.

Die Haltestell­en in der Kreisstadt Heinsberg weisen übrigens allesamt gute Bewertunge­n auf, dort gibt es laut dem Bericht nur wenig auszusetze­n.

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ARCHIVFOTO: CORNELIA BIRTH Der Bahnhof in Baal hatte in der Vergangenh­eit oft mit Müllproble­men zu kämpfen.
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FOTO: VERA STRAUB Der Bahnhof in Arsbeck zählt zu den am schlechtes­ten bewerteten Bahnhöfen.

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