AED — drei Buchstaben, die Leben retten
Ein Automatisierter Externer Defibrillator, kurz AED, wird bald am Naturpark-Tor zu finden sein. Die CDU-Fraktion hatte dazu einen Antrag gestellt. Weiterhin ging es darum, im Gewerbegebiet Forst einen Bebauungsplan zu ändern. Das ist der Grund.
Stinken soll es auch in Zukunft niemandem in Wassenberg von Abfallbeseitigungsanlagen her. Frei zugängliche Defibrillatoren sollen im Stadtgebiet Ersthilfe bei plötzlichen Herzrhythmusstörungen auch durch medizinische Laien leisten können. Ergebnisse der Sitzungen des Bau- und des Hauptausschusses des Wassenberger Stadtrats, die kürzlich nacheinander im Rathaus tagten.
Um Bioabfälle und deren eventuelle Ausdünstungen drehte sich im Bauausschuss ein Teil der Debatte um den Vorschlag der Verwaltung, im Gewerbegebiet Forst den Bebauungsplan dahingehend zu ändern, dass die dort mit einem Betriebshof ansässige Firma Schönmackers Rechtssicherheit auch bei einer fast völligen Neugestaltung, Modernisierung des Geländes und der Gebäude erhält. In dem schon etwas älteren Bebauungsplan (Nr. 17 N) sind in den textlichen Festsetzungen „Betriebe zur Lagerung, Sortierung und Verarbeitung von Abfallprodukten
sowie Müllumladestationen und Recyclinganlagen“ausgeschlossen. Die Passage soll nach Vorschlag der Verwaltung ersatzlos gestrichen und ersetzt werden durch den Passus „in den Gewerbegebieten sowie im Industriegebiet sind Betriebe des Beherbergungsgewerbes sowie Anlagen zur Lagerung, Sortierung und Verarbeitung von Gift- und Gefahrstoffen (…) nicht zulässig“.
Auf Nachfrage von Thomas Lang (Grüne), warum wegen dieser kurzen Passage der Bebauungsplan
geändert werden müsse, ergänzte Bürgermeister Marcel Maurer, dass mit dem bisherigen Passus eine Veränderungssperre verbunden ist, die der Neugestaltung des Geländes im Weg steht. CDU-Fraktionschef Rainer Peters wollte den Verzicht auf Lagerung und Umschlag von „Bioabfällen aller Herkunft“eingefügt wissen, um Geruchsemissionen zu verhindern. Für Schönmackers erläuterten Geschäftsführer Marius Winkler und Regio-Leiter Holger Feldmann die Abläufe auf dem Gelände,
wo vorwiegend gelbe Säcke, Gewerbeabfall und etwas Holz zum Weitertransport umgeladen werden. Man habe eine Genehmigung für 140.000 Jahrestonnen, real umgeladen würden allerdings nur 20 Prozent davon, also etwa 28.000 Tonnen; das auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern mit 34 Mitarbeitern und 20 Fahrzeugen.
Mit dem CDU-Vorschlag zum Verzicht auf Lagerung von Bioabfällen etc. erklärten sich die Unternehmensvertreter einverstanden,
wiesen aber darauf hin, dass bei den gelben Säcken geringe Reste Biostoffe vorhanden sein könnten. Einstimmig folgten die Ausschussmitglieder dem Vorschlag von Bürgermeister Marcel Maurer, in einer Beratungsrunde bis zur nächsten Stadtratssitzung eine Formulierung zu entwickeln, die Abläufe und Rechtssicherheit möglich macht.
An die frische Luft befördert wird demnächst ein so genannter Laien-Defibrillator am NaturparkTor in der Pontorsonallee, er wird von drinnen nach außen an die Außenwand gebracht – die Verwaltung machte einen entsprechenden Vorschlag auf den Antrag der CDUFraktion, den öffentlichen Einsatz in der Stadt zu prüfen. Derartige AED, Automatisierte Externe Defibrillatoren, hätten sich, so Fraktionschef Rainer Peters, allgemein als Lebensretter bewährt, und in Gangelt und Waldfeucht sei bisher kein Fall von Zerstörungen, Vandalismus, oder
Diebstahl registriert worden.
Und die Bedienung der Geräte in den Stadtteilen sei gut über die dortigen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren möglich, die vielfach sogar über eine entsprechende Ausbildung verfügten.Das parteilose Ausschussmitglied Susanne Beckers sah als Ärztin die Erstversorgung über die Rettungswache in der Stadt gut aufgestellt, in wenigen Minuten seien die Besatzungen an jedem Punkt der Stadt – man könne mit der Wache allerdings über bestimmte Standorte sprechen. Bürgermeister Maurer ergänzte, dass in den öffentlichen Gebäuden Defibrillatoren bereits vorhanden seien, das Gespräch mit der Rettungswache über Außen-Montagen sei sinnvoll. Dem folgte der Hauptausschuss einstimmig.
Die nächste Sitzung des Wassenberger Stadtrates findet übrigens am Donnerstag, 21. März, 18.30 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses statt.