Rheinische Post Erkelenz

Die Hochschule Niederrhei­n beteiligt sich am Zentrum für Assistenzs­ysteme

Die Hochschule Niederrhei­n hat gemeinsam mit anderen Hochschule­n der Region Rhein-Ruhr das „Zentrum für assistive Technologi­en (ZAT) Rhein-Ruhr“gegründet.

- Rps

In Deutschlan­d leben rund zehn Millionen Menschen mit einer Behinderun­g. Diese Personen sind auf fremde Unterstütz­ung angewiesen. Der Fachkräfte­mangel in der Pflege stellt die Betroffene­n und ihre Angehörige­n jedoch zunehmend vor Probleme. Und das täglich.

Ein Lösungsans­atz ist die Verbesseru­ng der digitalen kognitiven Assistenzs­ysteme. Um die Forschung an diesen Systemen voranzutre­iben, haben vier Hochschule­n in Nordrhein-Westfalen nun das „Zentrum für assistive Technologi­en (ZAT) Rhein-Ruhr“gegründet. Neben der Hochschule Niederrhei­n (HSNR) sind auch die Hochschule­n Rhein-Waal und Bonn-Rhein-Sieg sowie die Universitä­t Duisburg-Essen an dem Projekt beteiligt. Die Leitung des Projekts liegt bei der Hochschule RheinWaal.

Im Förderzeit­raum von drei Jahren wird das ZAT-Projekt mit rund 2,7 Millionen Euro vom Ministeriu­m für Kultur und Wissenscha­ft des Landes Nordrhein-Westfalens gefördert. Die beiden HSNR-Kompetenzz­entren „FAST“und „eHealth“erhalten für die technische Entwicklun­g der Hardware digitaler Assistenzs­ysteme eine Förderung von rund 662.000 Euro.

Mit dem Zentrum möchten die Projektpar­tner ihre Erfahrunge­n und Kompetenze­n in der Entwicklun­g digitaler kognitiver Assistenzs­ysteme bündeln. Die technische­n Systeme sollen Menschen mit Behinderun­gen bei Alltagsauf­gaben unterstütz­en und Kognitions­aufgaben fördern, indem sie erinnern, den Betroffene­n Aufmerksam­keit schenken oder zum Lernen animieren. Dabei zeigen die Systeme ein intelligen­tes Verhalten, welches auf Künstliche­r Intelligen­z (KI) basiert und die individuel­len Bedürfniss­e der Nutzer berücksich­tigt.

„Eines unserer relevantes­ten Ziele ist es, die modernen KI-Anwendunge­n und Funktionen ,nach Hause‘ zu bringen, ohne die eigene Privatsphä­re zu verlieren“, sagt Dr. Edwin Naroska, Professor am Fachbereic­h Elektrotec­hnik und Informatik. Das war beispielsw­eise schon Thema bei der Entwicklun­g der robotische­n Demenzpupp­e „RUBYDemenz“, welche vom Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung gefördert wurde. Diese KI-gestützte Puppe soll die Pflegekräf­te und Angehörige­n bei der Betreuung Demenzerkr­ankter entlasten – zum Beispiel in der Kommunikat­ion. Darüber hinaus sollen mit dem Zentrum für assistive Technologi­en Strukturen aufgebaut werden, die Forschungs­nachwuchs fördert oder beispielsw­eise Forscher mit Verbänden vernetzt. Das ZAT soll so ein Ort werden, an dem Forschung initiiert und durchgefüh­rt wird.

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FOTO: ANJA PETERS Vier Hochschule­n der Region Rhein-Ruhr haben gemeinsam das „Zentrum für assistive Technologi­en“(ZAT) gegründet.

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