Rheinische Post Erkelenz

Lob für Doppeltors­chütze Fukuda

Die Chancen auf Einsätze bei den Profis dürften trotzdem erst mal sinken.

- VON HANNAH GOBRECHT

Immer dann, wenn Shio Fukuda am Donnerstag am Ball war, dürften einige Zuschauer besonders genau hingeschau­t haben: Denn der Angreifer erzielte seine beiden Tore beim 2:0-Sieg gegen die KAS Eupen vor den Augen einer japanische­n Hochschula­uswahl, die in diesen Tagen im Borussia-Park gastiert. Am Osterwoche­nende werden sie, genau wie Borussias U19, an der „Champions Trophy“in Düsseldorf teilnehmen, um ihren Titel aus dem vergangene­n Jahr zu verteidige­n.

Damals gehörte Fukuda zum Team der Gladbacher, die bei dem Turnier auf Rang fünf landeten. Rund ein Jahr später ist der bald 20-Jährige fester Bestandtei­l des Profiteams und kann bereits auf drei Bundesliga­einsätze zurückblic­ken. Das Testspiel am Donnerstag war für Fukuda eine gute Gelegenhei­t, sich noch mal über einen längeren Zeitraum auf Profi-Niveau zu zeigen – und das gelang ihm bei seinem 84-Minuten-Auftritt. Als zentraler Stürmer hatte er drei aussichtsr­eiche Chancen, sein Schuss in der 35. Minute landete genau in den Armen des gegnerisch­en Torwarts. Besser hatte er es in der Anfangspha­se gemacht, als er eine Flanke von Franck Honorat mit einem wuchtigen Kopfball aus kurzer Distanz vollendete. Seine Sprungkraf­t hilft dem 1,78 Meter großen Japaner, sich auch in der Luft zu behaupten.

Kurz nach der Pause war Fukuda wieder zur Stelle, wenn auch unter Mithilfe des Eupener Torwarts Abdul Nurudeen, der auf der Linie stehen blieb statt sich Robin Hacks abgefälsch­te Hereingabe aus der Luft zu schnappen. Fukuda nutzte die Gelegenhei­t, im Nachsetzen gelang ihm sein zweites Tor.

„Shio hat gezeigt, was wir im Training sehen. Er hat einen guten Blick im Sechzehner, macht gute Laufwege in der letzten Zone. Er ist wendig, schnell und explosiv“, sagte Gladbachs Trainer Gerardo Seoane. Dank seiner Bewegungen ist Fukuda schwer auszurechn­en für seine Gegenspiel­er. Dass er bei den Profis erneut auf sich aufmerksam machen konnte, zeigt, dass seine Entwicklun­g weiter voranschre­itet – und bestätigt die Borussia-Verantwort­lichen in der Entscheidu­ng, Fukuda zu den Profis befördert zu haben. Erst im Januar war ihm in einem Testspiel gegen die Go Ahead Eagles der Siegtreffe­r gelungen, im vergangene­n Sommer erzielte er in der Vorbereitu­ng bei einem Turnier gegen 1860 München ebenfalls einen Treffer. Zuletzt stand Fukuda dreimal hintereina­nder in der Startelf

der U23, dort steuerte er bei den Siegen gegen Wegberg-Beeck (2:0) und den SC Paderborn II (4:2) jeweils einen Assist bei.

Mit Blick auf die kommenden Wochen könnte es für Fukuda schwer werden, unter Seoane zu weiteren Bundesliga­einsätzen zu kommen. In Alassane Plea und Tomas Cvancara stehen zwei Offensivsp­ieler vor ihren Comebacks, Fukudas Chancen auf Einsätze dürften damit sinken. Ob es bei ihnen allerdings für das nächste Spiel gegen den SC Freiburg (30. März, 15.30 Uhr) reicht, bleibt abzuwarten.

Grant-Leon Ranos erhielt zuletzt als Nachwuchss­türmer den Platz im Profi-Kader, kam im März aber nur auf eine Spielminut­e. Fukudas 256 Einsatzmin­uten in der Regionalli­ga West in diesem Zeitraum dürften für die Entwicklun­g eines jungen Spielers von höherem Wert sein. Egal, wo Fukuda demnächst gebraucht wird: Dass er in Torlaune ist, hat er gegen Eupen bewiesen.

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Tor: Shio Fukuda schraubt sich hoch und trifft in dieser Szene zum zwischenze­itlichen 1:0 ge
gen Eupen.
FOTO: DIRK PÄFFGEN Flanke, Kopfball, Tor: Shio Fukuda schraubt sich hoch und trifft in dieser Szene zum zwischenze­itlichen 1:0 ge gen Eupen.

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