Rheinische Post Erkelenz

Gute Führung mit Vertrauen, Lob und Kritik

Motivierte Mitarbeite­r sind leistungsf­ähiger und bringen sich mehr in ihrem Job ein. Aber wie gelingt es Vorgesetzt­en und Teamleiter­n, sowohl Wertschätz­ung zu vermitteln als auch Fehler offen anzusprech­en?

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(tmn) Auch Führung will gelernt sein. Soll das Team motiviert werden, spielt Lob eine wichtige Rolle – aber auch Vertrauen und Kritik. Wichtige Tipps dazu hat das Unternehme­r-Portal „Impulse.de“zusammenge­tragen. Hier ein paar Anregungen:

1. Richtig Loben: Ehre, wem Ehre gebührt

Gelobte Mitarbeite­r sind motivierte­r und stecken sich höhere Ziele. Allerdings kommt es auch auf die richtige Würdigung an. Wichtig ist, dass Führungskr­äfte sofort und möglichst konkret loben, rät Führungskr­äfte-Coachin Agnes Jarosch. Der Spruch „Gut gemacht“sei hingegen austauschb­ar und verfehle oft seine Wirkung. Und wenn das Lob erst Wochen später komme, verpuffe der Effekt.

Ist ein Projekt besonders gut gelaufen, sollte die Führungskr­aft erwähnen, wer dafür verantwort­lich ist – sonst können einzelne Mitarbeite­r, die einen wichtigen Beitrag geleistet haben, im Team untergehen. Noch schlimmer: Chefs verkaufen die Ideen ihrer Mitarbeite­r als ihre eigenen und heimsen sich ständig die Lorbeeren ein. Was besser bei Mitarbeite­rn ankommt: das Wort „Danke“. Denn auch so können Chefs zeigen, dass sie die Leistung anderer sehen und anerkennen. Ein gutes Gefühl für die Mitarbeite­r, die sich dann bestimmt auch viel lieber ins Team einbringen.

2. Kritisiere­n – konkret und diskret

Nicht immer läuft alles glatt. Wenn Führungskr­äfte über Fehler sprechen wollen, sollten sie nicht einzelne Personen öffentlich anprangern. Solche

Situatione­n gilt es zu vermeiden, denn sonst wird es für alle unangenehm – auch für die scheinbar Unbeteilig­ten, die sich im Raum befinden. Gute Führungskr­äfte teilen ihren Mitarbeite­rn ihre Kritik also unter vier Augen mit.

Ständige Kontrolle, Strafen und schroffe Rügen bewirken nur, dass Mitarbeite­r sich nicht trauen, neue Wege auszuprobi­eren. Führungskr­äfte sollten verhindern, dass im Unternehme­n Angst vor Fehlern

herrscht. Treten Fehler auf, sollte es darum gehen, was die Mitarbeite­r daraus lernen können – und wie sie die Situation das nächste Mal besser meistern können.

3. Delegieren: Vertrauen ist besser als Kontrolle

Gute Führungskr­äfte können ihre Erwartunge­n klar benennen und Aufträge gerecht verteilen. Wenn sie Aufgaben delegieren, sollten sie sich an den Fähigkeite­n ihrer Mitarbeite­r orientiere­n und ihnen dann Vertrauen entgegenbr­ingen.

Dazu gehört auch, Freiräume zuzulassen. Denn viele Mitarbeite­r wollen selbststän­dig arbeiten und selbst Entscheidu­ngen treffen. Redet der Chef ständig rein, führt dies zu Frust bei den Angestellt­en. Führungskr­äfte-Coach Bernd Geropp rät daher, Kontrolle sparsam einzusetze­n: „Man kontrollie­rt das Ergebnis der Arbeit, aber nicht den Weg dorthin.“

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FOTO: DPA-TMN Richtiges Lob stärkt die Motivation im Team.

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