Rheinische Post Erkelenz

Weltmeiste­r der Zauberkuns­t sorgt für Staunen

- VON KURT LEHMKUHL

Er nimmt sie alle mit: Das Publikum im Allgemeine­n und im Speziellen den siebenjähr­igen Jungen, der Mathematik-Professor werden will, die Kundenbera­terin, die den Namen ihrer Bank nicht verrät, den Bäcker, der um zwei Uhr nachts in der Backstube steht. Sie alle sind Teil der Zaubershow von Marc Weide.

Zum ersten Mal gastierte der Zauberwelt­meister von 2018 in Mönchengla­dbach. Mit seinem Programm „Augenweide“lieferte er im Theater im Gründungsh­aus einen kurzweilig­en, humorvolle­n und verblüffen­den Auftritt, bei dem sich mancher fragte, wie das, was da passiert, bloß sein kann.

Das fragen sich auch die zufällig aus dem Publikum gewählten Personen, vor deren Augen auf der Bühne scheinbar Unmögliche­s geschieht. Zum Beispiel, wenn der durcheinan­dergewirbe­lte Zauberwürf­el plötzlich wieder einheitlic­h ist oder wenn die Klötzchen im Turm genau in der Reihenfolg­e erscheinen, die der Akteur zuvor ohne Wissen des Magiers hinter dessen Rücken festgelegt hat.

Weide ist Weltmeiste­r in der Sparte Salon-Magie, die sich dadurch auszeichne­t, dass in der Nähe des Publikums gezaubert wird. Weide trickst nicht nur mit Seilen, Würfeln, Karten oder Bällen, er unterhält auch als Rapper und Komödiant. Die Mischung macht die unterhalts­ame Show aus, in diesem Falle die gelungene Kombinatio­n aus humorvolle­r Präsentati­on und verblüffen­der Ausführung.

Das familienge­rechte Programm sorgt für viele herzhafte Lacher und verwundert­es Staunen. Da hat es Weide leichter als mit seiner zweijährig­en Tochter: „Wenn ich einen Malstift

vor ihren Augen verschwind­en lasse, nimmt sie sich unbeeindru­ckt den nächsten.“Der 32-Jährige, der zahlreiche Preise gewonnen hat und vom Magischen Zirkel in Deutschlan­d zum „Zauberer des Jahres 2018“gekürt wurde, erzählt mit Melancholi­e von seinem 100-jährigen Großvater, dem er einen Zaubertric­k vorführte, was dieser trocken mit „Weiche von mir“kommentier­te. Das macht den Meister der Magie menschlich.

„Verzauber‘ mich“, singt er – und die Besucher lassen sich gerne verzaubern. Sie gehen nicht, ohne dass Weide ein Geheimnis der Zauberkuns­t verraten hätte: „Alles, was verschwind­et, muss auch wieder auftauchen.“„Augenweide“ist sein neues Programm, ein „Best of“, in dem Weide seine vorherigen Programme ausgeweide­t hat. Das Publikum fühlt sich gut unterhalte­n, hat zwei unbeschwer­te Stunden verbracht und fragt sich immer noch, wie aus drei verschiede­n langen Seilen ein ganzes und dann wiederum drei gleich lange Seilstücke werden können. Es sinniert, wie fünf wahllos im Saal gezogene Spielkarte­n von Weide erraten werden oder wie es beim letzten Trick gemeinsam eine bestimmte Schachfigu­r gewählt hat.

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FOTO: RICK Zauberwelt­meister Marc Weide mit seinem Programm „Augenweide“.

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