Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Ein Impfzentrum für den Kreis Kleve
Das zentrale Impfzentrum für den Kreis Kleve kommt nach Kalkar-Hönnepel. Es wird das einzige im Kreisgebiet sein. Am Freitag soll es detaillierte Informationen von den Behörden geben. Erste Fragen und Antworten im Überblick.
KREIS KLEVE Die Entscheidung über einen Standort für das Impfzentrum ist gefallen. Weitere Details will der Kreis Kleve am Freitag bekannt geben. Dann wird es auch um Detailfragen gehen – etwa wie die Impfungen in Kalkar genau ablaufen sollen. Was wir bislang wissen:
Wo entsteht das Impfzentrum? In der Hansehalle Grieth. Dabei handelt es sich um die kleinere der beiden Messehallen des Wunderland Kalkar in Hönnepel. Sie ist 2600 Quadratmeter groß und lässt sich in drei Teile unterteilen. Wunderland-Geschäftsführer Han Groot Obbink versichert, dass in der großen nicht benötigten Event-Halle dennoch Messen stattfinden können, außerdem werde man bei Bedarf zusätzlich ein Zelt aufbauen.
Wird es noch weitere Impfzentren geben, zum Beispiel im Südkreis? Nein. Das Land NRW plant 53 Impfzentren, bei 31 Landkreisen und 22 kreisfreien Städten macht das genau eine Einrichtung pro Kreis. Die Errichtung eines Impfzentrums ist zudem mit relativ großem infrastrukturellem Aufwand verbunden.
Ab wann ist das Impfzentrum in Kalkar einsatzbereit? Die Corona-Impfzentren sollen nach Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn deutschlandweit ab Mitte Dezember einsatzbereit sein. Auch im Kreis Kleve ist dies das ausgesprochene Ziel. Wie NRW-Ministerpräsient Armin Laschet unserer Politik-Redaktion sagte, gibt es derzeit etwa 5000 Freiwillige im Bundesland, die sich für den Einsatz in Impfzentren gemeldet haben.
Ab wann steht der Impfstoff bereit? Ziel ist, dass das Impfzentrum in Kalkar bereit steht, bevor der Impfstoff verfügbar ist. Jens Spahn rechnet damit, dass im Januar mit den Impfungen begonnen werden kann. Die Mainzer Firma Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer haben bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) die Zulassung ihres Impfstoffs in der EU beantragt. Zuvor hatte bereits der US-Konzern Moderna bei der Ema einen entsprechenden Antrag für seinen Impfstoff gestellt.
Kann ich mich im Januar auch beim Hausarzt im Kreis Kleve impfen lassen? Nein. Zu Beginn kann man sich nur in Impfzentren gegen das Coronavirus impfen lassen und von den mobilen Teams, die von dort ausrücken. Sie nehmen dann etwa in Pflegeheimen Impfungen vor. Wann genau auch die Hausärzte mit dem Impfen beginnen können, ist noch nicht klar. Gesundheitsminister Spahn spricht vom Frühsommer 2021.
Wer wird zuerst geimpft? Als erstes sollen Menschen mit Vorerkrankungen, zum Beispiel der Lungen oder der Bronchien, geimpft werden. Ebenfalls Vorrang haben Ältere und Beschäftigte in besonders systemrelevanten Berufen. Dazu zählen zum Beispiel Ärzte, Pfleger, Lehrer und Erzieher, Feuerwehrleute und Polizisten.
Gibt es im Kreis Kleve Apotheken, die den Impfstoff vorbereiten können? Ja. So verfügt zum Beispiel die Apotheke des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums mit Sitz in Uedem über die nötigen Rein- und Kühlräume und das Fachpersonal. Der Sprecher des Klinikums sagt: „Wir haben auf eine Anfrage des Landes NRW hin signalisiert, dass wir natürlich im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen. Details gibt es dazu allerdings aktuell noch nicht.“Damit gehört die Einrichtung zu etwa 100 Apotheken in NRW, die den Impfstoff so vorbereiten können, dass er in den Impfzentren sofort verabreicht werden kann. So muss der Impfstoff von Biontech ersten Angaben zufolge bei etwa minus 70 Grad Celsius gelagert werden und kann – nach bisherigen Erkenntnissen – nur einige Tage im normalen Kühlschrank überleben.