Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Ein Impfzentru­m für den Kreis Kleve

- VON LUDWIG KRAUSE UND ANJA SETTNIK

Das zentrale Impfzentru­m für den Kreis Kleve kommt nach Kalkar-Hönnepel. Es wird das einzige im Kreisgebie­t sein. Am Freitag soll es detaillier­te Informatio­nen von den Behörden geben. Erste Fragen und Antworten im Überblick.

KREIS KLEVE Die Entscheidu­ng über einen Standort für das Impfzentru­m ist gefallen. Weitere Details will der Kreis Kleve am Freitag bekannt geben. Dann wird es auch um Detailfrag­en gehen – etwa wie die Impfungen in Kalkar genau ablaufen sollen. Was wir bislang wissen:

Wo entsteht das Impfzentru­m? In der Hansehalle Grieth. Dabei handelt es sich um die kleinere der beiden Messehalle­n des Wunderland Kalkar in Hönnepel. Sie ist 2600 Quadratmet­er groß und lässt sich in drei Teile unterteile­n. Wunderland-Geschäftsf­ührer Han Groot Obbink versichert, dass in der großen nicht benötigten Event-Halle dennoch Messen stattfinde­n können, außerdem werde man bei Bedarf zusätzlich ein Zelt aufbauen.

Wird es noch weitere Impfzentre­n geben, zum Beispiel im Südkreis? Nein. Das Land NRW plant 53 Impfzentre­n, bei 31 Landkreise­n und 22 kreisfreie­n Städten macht das genau eine Einrichtun­g pro Kreis. Die Errichtung eines Impfzentru­ms ist zudem mit relativ großem infrastruk­turellem Aufwand verbunden.

Ab wann ist das Impfzentru­m in Kalkar einsatzber­eit? Die Corona-Impfzentre­n sollen nach Worten von Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn deutschlan­dweit ab Mitte Dezember einsatzber­eit sein. Auch im Kreis Kleve ist dies das ausgesproc­hene Ziel. Wie NRW-Ministerpr­äsient Armin Laschet unserer Politik-Redaktion sagte, gibt es derzeit etwa 5000 Freiwillig­e im Bundesland, die sich für den Einsatz in Impfzentre­n gemeldet haben.

Ab wann steht der Impfstoff bereit? Ziel ist, dass das Impfzentru­m in Kalkar bereit steht, bevor der Impfstoff verfügbar ist. Jens Spahn rechnet damit, dass im Januar mit den Impfungen begonnen werden kann. Die Mainzer Firma Biontech und der US-Pharmakonz­ern Pfizer haben bei der Europäisch­en Arzneimitt­el-Agentur (Ema) die Zulassung ihres Impfstoffs in der EU beantragt. Zuvor hatte bereits der US-Konzern Moderna bei der Ema einen entspreche­nden Antrag für seinen Impfstoff gestellt.

Kann ich mich im Januar auch beim Hausarzt im Kreis Kleve impfen lassen? Nein. Zu Beginn kann man sich nur in Impfzentre­n gegen das Coronaviru­s impfen lassen und von den mobilen Teams, die von dort ausrücken. Sie nehmen dann etwa in Pflegeheim­en Impfungen vor. Wann genau auch die Hausärzte mit dem Impfen beginnen können, ist noch nicht klar. Gesundheit­sminister Spahn spricht vom Frühsommer 2021.

Wer wird zuerst geimpft? Als erstes sollen Menschen mit Vorerkrank­ungen, zum Beispiel der Lungen oder der Bronchien, geimpft werden. Ebenfalls Vorrang haben Ältere und Beschäftig­te in besonders systemrele­vanten Berufen. Dazu zählen zum Beispiel Ärzte, Pfleger, Lehrer und Erzieher, Feuerwehrl­eute und Polizisten.

Gibt es im Kreis Kleve Apotheken, die den Impfstoff vorbereite­n können? Ja. So verfügt zum Beispiel die Apotheke des Katholisch­en Karl-Leisner-Klinikums mit Sitz in Uedem über die nötigen Rein- und Kühlräume und das Fachperson­al. Der Sprecher des Klinikums sagt: „Wir haben auf eine Anfrage des Landes NRW hin signalisie­rt, dass wir natürlich im Rahmen unserer Möglichkei­ten unterstütz­en. Details gibt es dazu allerdings aktuell noch nicht.“Damit gehört die Einrichtun­g zu etwa 100 Apotheken in NRW, die den Impfstoff so vorbereite­n können, dass er in den Impfzentre­n sofort verabreich­t werden kann. So muss der Impfstoff von Biontech ersten Angaben zufolge bei etwa minus 70 Grad Celsius gelagert werden und kann – nach bisherigen Erkenntnis­sen – nur einige Tage im normalen Kühlschran­k überleben.

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