Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Autofahrer bei Unfall schwer verletzt
Bei einem Unfall kurz vor Kalkar sind zwei Menschen verletzt worden, einer davon schwer. Der Verursacher ist der Polizei bekannt: Der 19-jährige Kalkarer hatte Ende 2019 mit einem Auto auf Sportplätzen großen Schaden angerichtet.
BEDBURG-HAU/KALKAR Ein schwerer Unfall hat sich am Mittwochabend auf der B 57 in Till-Moyland ereignet. So schildert die Polizei die Ereignisse: Aus bisher noch ungeklärter Ursache verlor ein 19-jähriger Pkw-Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug, als er gegen 19 Uhr auf der Kalkarer Straße (B 57) in Richtung Kalkar unterwegs war. Kurz vor der Einmündung zum Horster Weg kam er mit seinem Volvo XC90 nach links von der Fahrbahn ab und prallte mit der Fahrerseite gegen einen Baum am Straßenrand.
Durch die Wucht des Aufpralls schleuderte der Wagen zurück auf die Fahrbahn und kollidierte mit dem entgegenkommenden Skoda Octavia eines 32-Jährigen aus Isselburg. Der 19-jährige Mann aus Kalkar wurde in seinem Fahrzeug eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Er wurde schwer verletzt in eine Klinik gebracht. Lebensgefahr besteht inzwischen nicht mehr, so die Polizei. Der polizeiliche Opferschutz kümmerte sich um die Angehörigen des jungen Mannes. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilte – hatte er den Volvo, dabei handelt es sich um einen teuren SUV – geleast. Der 32-jährige Skoda-Fahrer erlitt leichte Verletzungen und einen Schock.
Nach Informationen unserer Redaktion ist der Unfallverursacher kein Unbekannter. Der junge Mann wird verdächtigt, Ende Dezember 2019 in Bedburg-Hau, Kalkar und Kleve mit einem Auto erheblichen Sachschaden angerichtet zu haben. Auf Anfrage bestätigte Oberstaatsanwalt Günter Neifer am Donnerstag, dass es sich bei dem 19-Jährigen um den selben Kalkarer handelt, dem vorgehalten wird, damals mit einem Geländewagen über die Golfplätze an der Moyländer Allee in Till-Moyland und wohl auch den Golfplatz Mühlenhof in Kalkar sowie über den Rasenplatz des VfR Warbeyen gedriftet zu sein (wir berichteten).
Die Fälle hatte damals für Schlagzeilen gesorgt. In Bedburg-Hau an der Moyländer Allee hatten Zeugen in der Nacht zum zweiten Weihnachtstag ein Fahrzeug mit hoher
Geschwindigkeit auf einem Golfplatz fahrend beobachtet. Das Fahrzeug verursachte einen hohen Sachschaden an der Grasnarbe. Auch der Sportplatz des VfR Warbeyen wurde auf diese Weise stark beschädigt. Nach und nach wurden immer mehr Taten bekannt: Die niederländische Polizei ging damals davon aus, dass der Verdächtige aus Kalkar auch für zwei gleichgelagerte Taten auf einem Sportplatz in Lengel (NL) und einem Golfplatz in Groesbeek (NL) in Frage kommt. Insgesamt betrug der Sachschaden 500.000 Euro.
Kurz nach den Taten und in der Nähe des Tatorts in Moyland geriet der damals 18-Jährige im Rahmen der Fahndung in eine Polizeikontrolle. Dabei stellten Beamten Grasund Erdproben am Geländewagen des Verdächtigen sicher. In seiner Vernehmung machte der Kalkarer von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch und beauftragte einen Rechtsanwalt. Gegen ihn ist inzwischen Anklage erhoben worden, so Staatsanwalt Neifer. Der Prozess soll Anfang Januar vor einem Schöffengericht stattfinden.