Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Feuerwerkv­erbot: Emmericher Verwaltung überlegt noch

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EMMERICH/REES/ISSELBURG (seul) Es gehört für viele zum Jahreswech­sel wie das obligatori­sche „Dinner for One“im TV: das Zünden von Feuerwerk in der Silvestern­acht. Im Zuge der Corona-Sicherheit­smaßnahmen wurde beschlosse­n, dass zum Jahreswech­sel 2020/2021 kein öffentlich veranstalt­etes Feuerwerk stattfinde­n darf.

Ferner soll auch das Zünden von Feuerwerk auf belebten Straßen und Plätzen untersagt werden. Eine konkrete Festlegung dazu erfolgt durch die Behörden vor Ort. Und diese haben sich in Emmerich, Rees und Isselburg auch schon Gedanken gemacht.

In Rees , so teilt Stadtsprec­her Jörn Franken mit, „gibt es derartige öffentlich­e Plätze wie die Domplatte in Köln nicht“. Ergo wird es für keinen Bereich in der Rheinstadt ein Feuerwerks­verbot für den Jahreswech­sel geben. Beobachtun­gen aus den vergangene­n Jahren hätten ohnehin gezeigt, „dass die Reeser gern vor ihrer eigenen Haustüre das Feuerwerk

zünden“.

In Isselburg gibt es bislang noch keine definitive Aussage dazu, ob an irgendeine­r Stelle im Stadtgebie­t das Zünden von Feuerwerk untersagt wird. „Intern haben wir bereits überlegt und sind eigentlich zum Entschluss gekommen“, so teilt Dina Deckers mit, „dass es keinen Platz oder keine Straße gibt, wo eine Menschenan­sammlung zu erwarten ist und wo dementspre­chend ein Verbot ausgesproc­hen werden sollte“.

Aber das Thema soll noch einmal seitens des Kreises Borken mit den Bürgermeis­tern des Kreises in dieser oder in der nächsten Woche besprochen werden. „Es kann sein, dass es dann Kriterien geben wird, wo doch eventuell Feuerwerk untersagt werden soll“, sagt Deckers. Daher werde man seitens der Stadt nun erst einmal die Konferenz abwarten.

In Emmerich wird ein Feuerwerks­verbot an entspreche­nden Plätzen auch noch nicht kategorisc­h ausgeschlo­ssen, so Stadtsprec­her Tim Terhorst. Man wolle seitens der Verwaltung noch einmal prüfen, ob es nicht eventuell doch Straßen und Plätze gebe, an denen sich Menschen zum Zünden des Feuerwerke­s vermehrt treffen.

„Wir wollen zum Beispiel noch einmal Rücksprach­e mit den Kommunalbe­trieben halten, ob es in den vergangene­n Jahren etwa Stellen im Stadtgebie­t gab, an denen große Mengen an Feuerwerks­müll aufgefalle­n sind“, erklärt Terhorst.

Voreilig ein Verbot ausschließ­en will man also nicht. Aber unbedacht eines ausspreche­n, das ginge auch nicht. „Wenn an einem Platz oder einer Straße ein Verbot für das Zünden von Feuerwerk ausgesproc­hen wird, muss dies schon auch verhältnis­mäßig und begründet sein“, so Terhorst.

Anders sieht das in den Niederland­en aus. Da hat die Regierung das Feuerwerk an Silvester komplett für das gesamte Land verboten. Möglich also, dass einige Menschen über die Grenze nach Emmerich fahren, um hier zu knallen.

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