Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Wachtendonks Kämmerer geht nach Straelen
Die Ausarbeitung des Haushalts für 2021 ist die letzte große Aufgabe für Uwe Marksteiner in der Niersgemeinde. Zum 1. Februar wechselt er in die Blumenstadt. Dann ist er näher an seiner Wohnung.
her klettert er in Straelen vom Verwaltungszum Oberverwaltungsrat. „Aber Geld ist nicht alles“, beteuert er. „Was gibt es Schöneres, als in seiner Heimatgemeinde die Gemeinde mit zu steuern?“, sagt der Mann, der in Straelen-Westerbroek wohnt. Von dort aus wird er, vor allem im Sommer, viele Fahrten ins Rathaus mit dem Rad absolvieren. Die 2,5 Kilometer
sind für ihn, der neben Radtouren die Sonne und Urlaub am Meer mag, ein Klacks. Auch wenn er noch kein E-Bike besitzt. „Ich verzichte möglichst auf das Auto.“
Die Arbeit in der Blumenstadt bewertet Marksteiner als große Herausforderung. In Wachtendonk hinterlasse er eine finanziell gesunde Gemeinde, der Kernhaushalt sei schuldenfrei. Im Juli 2014 wurde der letzte Schulden-Euro getilgt. Bei den Haushaltsberatungen der folgenden Jahre, in denen das umfangreiche Zahlenwerk planerische Defizite aufwies, mahnte der Kämmerer immer wieder zur Sparsamkeit. Straelen sei eine finanziell starke Kommune im Kreis Kleve. Wie so viele andere Städte und Gemeinden habe man es hier aber mit einem strukturell nicht ausgeglichenen Etat zu tun. Dort hatte bekanntlich 2015 der Umzug der „Boquoi Handels oHG“(BHG) nach Gadebusch in Mecklenburg-Vorpommern ein Millionen-Loch in den Straelener Haushalt gerissen.
Spätestens mit dem Haushalt für das Jahr 2022 wird der neue Kämmerer entscheidend für die finanzielle Weichenstellung der Blumen- und Gemüsestadt zuständig sein. Ob er, wie in Wachtendonk, auch die Position als allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters anstrebt? Mit dieser Frage hat sich Marksteiner nach eigenem Bekunden noch nicht beschäftigt. „Da warte ich erst einmal ab.“