Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Musenmühle startklar für 2021

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Für das zweite Adventwoch­enende war eine Veranstalt­ung mit Künstlern aus der Region geplant. Corona wirft die Pläne trotz eines ausgeklüge­lten Konzeptes um.

„Kunst küsst Musenmühle“hätte es am Wochenende eigentlich heißen sollen, nun musste auch diese Freiluftve­ranstaltun­g abgesagt werden. Enttäuscht?

DAGMAR GASSDORF Ich hätte gern so vieles gemacht, wenn es denn möglich gewesen wäre. Aber das Gejammere bringt ja gar nichts. Mir tut es nur leid um die Künstler.

Das bedeutet?

GASSDORF Die Veranstalt­ung bei mir in der Musenmühle sollte hiesigen Künstlern eine Plattform bieten. Der Hintergrun­d ist, dass die Künstler in diesem corona-erschütter­ten Jahr wenig Gelegenhei­t hatten, ihre Werke zu präsentier­en.

Wer wäre am zweiten Adventswoc­henende dabei gewesen? GASSDORF Ich habe festgestel­lt: Es gibt am Niederrhei­n ein unglaublic­hes Kreativpot­enzial, und ich entdecke immer noch neue Künstler. Der eine Kontakt führt zum anderen. Bildhaueri­n Monika Bänsch kenne ich, bei ihr habe ich schon selbst ein Schaf aus Stein gehauen, das jetzt bei mir im Vorgarten steht. Dieter von Levetzow, übrigens Urgroßneff­e von Goethes letzter Liebe, wäre mit kleinen Skulpturen aus Bronze dabei gewesen. Dann sind da Nanni Wagner mit ihrer Tusche-Malerei,

Herbert Straeten mit seinen feinen Drechselar­beiten, Tim Long, der erlesenen Schmuck aus Holz fertigt, und Sabine Lindemann mit ungewöhnli­chen Taschen und Hüten. Ergänzt worden wäre das Ganze mit Elke Pauwens köstlichen Marmeladen, Rübenkraut-Spezialitä­ten von Freiherr von Schenk und vorweihnac­htlichem Blumenschm­uck vom Issumer Blütenzaub­er. Alles heimisch und „handmade“.

Wie hätten sie alle corona-konform untergebra­cht?

GASSDORF Die Stände waren ausschließ­lich im Außenberei­ch geplant, die Besucher hätten sich im Uhrzeigers­inn in eine Richtung bewegen können. Es sollte nummeriert­e Wäscheklam­mern geben, um einen Überblick über die Anzahl der Besucher zu haben.

Letztlich wurde die Veranstalt­ung aber doch abgesagt.

GASSDORF Das Ordnungsam­t musste natürlich auch erst die neuesten Auflagen abwarten, und da wurde der Vorlauf einfach zu knapp. Außerdem sind die Menschen ausgehunge­rt nach solchen Veranstalt­ungen; es stand zu befürchten, dass zu viele zu lange in der Kälte auf Einlass hätten warten müssen.

Das ist aber nicht das Ende der Musenmühle, es gibt neue Ideen? GASSDORF Ich habe die Mühle nicht nur zum schönen Wohnen gekauft, sondern um ein Forum für Kultur zu schaffen. Ich hoffe, dass sich die Mühle spätestens zum Mühlentag an Pfingsten wieder gastfreund­lich zeigen kann. Bis dahin ist die Pandemie hoffentlic­h vorbei. Es warten Konzerte, es warten Veranstalt­ungen für Kinder mit Goethe und Schiller, und das Konzept mit den bildenden Künstlern kann ja auch wieder aufleben.

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FOTO: MATTHIAS DUSCHNER Dagmar Gaßdorf von der Issumer Musenmühle.

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