Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Klever Kreistag delegiert Befugnisse an Kreisaussc­huss

- VON LUDWIG KRAUSE

Die Verwaltung hat dafür die nötigen Stimmen aus der Politik zusammen. Der Ausschuss soll sich am 21. Januar treffen. Tagesordnu­ng in Arbeit.

KREIS KLEVE Statt des großen Klever Kreistags mit 61 Mitglieder­n wird am 21. Januar der mit 17 stimmberec­htigten Mitglieder­n deutlich kleinere Kreisaussc­huss tagen und auch Beschlüsse fassen können. Was Landrätin Silke Gorißen mit den Fraktionsv­orsitzende­n in den vergangene­n Wochen abgestimmt hat, wird jetzt auch so durchgefüh­rt. Möglich ist dies wie berichtet aufgrund einer befristete­n Übertragun­g der Entscheidu­ngsbefugni­sse des Kreistags auf den Kreisaussc­huss.

Angesichts der hohen Zahl von Corona-Neuinfekti­onen hatte die Landrätin nach Rücksprach­e mit der Politik die für den 17. Dezember geplante Sitzung des Kreistags abgesagt und als neuen Sitzungste­rmin den 21. Januar festgelegt. Eilbedürft­ige Entscheidu­ngen seien in der Zwischenze­it durch Dringlichk­eitsbeschl­üsse getroffen worden, wie es aus dem Kreishaus heißt. Dazu zählt auch die Gründung des Kreisaussc­husses. Bedingung dafür war, dass alle Parteien und Gruppen einen einheitlic­hen Wahlvorsch­lag vorlegen. Das ist dem Vernehmen nach geschehen.

Da sich die Zahl der Corona-Neuinfekti­onen weiterhin auf einem hohen Niveau befindet und sich aller Voraussich­t nach auch nicht so kurzfristi­g verringert, musste die Verwaltung nun erneut prüfen, ob die für den 21. Januar geplante Kreistagss­itzung durchgefüh­rt werden kann. Dies ist offenbar nicht der Fall. Um die Handlungsf­ähigkeit der Kommunen in Pandemie-Zeiten nicht zu gefährden, hat das Land aber die

Möglichkei­t geschaffen, dass der Kreistag seine Entscheidu­ngsbefugni­s in bestimmten Angelegenh­eiten auf den deutlich kleineren Kreisaussc­huss delegieren kann. Dafür ist aber die Zustimmung von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Kreistags erforderli­ch.

In Abstimmung mit den Fraktionsv­orsitzende­n und den Sprechern der Gruppen hat die Verwaltung daher alle Mitglieder des Kreistags angeschrie­ben und um ein schriftlic­hes Votum über die Übertragun­g gebeten. Die notwendige Anzahl von mindestens 41 Zustimmung­en liegt der Verwaltung mittlerwei­le vor, wie das Kreishaus bestätigt. Mit großer Mehrheit sei die Delegation auf den Kreisaussc­huss bis zum 26. Januar beschlosse­n worden. Dieser kann somit am 21. Januar tagen.

Die Tagesordnu­ng wird derzeit zwischen Landrätin Silke Gorißen, den Fraktionsv­orsitzende­n und den Sprechern der Gruppen im Kreistag abgestimmt. Die Sitzung findet demnach am Donnerstag, 21. Januar, 16 Uhr im Maywaldsaa­l (Kantine) im Kreishaus Kleve statt.

Auch Zuschauer werden in einem verknappte­n Rahmen zugelassen: Die Anzahl der Sitzplätze, die für Zuhörer zur Verfügung steht, ist aufgrund der räumlichen Kapazitäte­n aber begrenzt, wie der Kreis Kleve mitteilt. Zur Nachverfol­gung möglicher Kontakte, falls eine Corona-Infektion festgestel­lt wird, müssen alle Zuhörer einen Gesundheit­sfrageboge­n ausfüllen. Darüber hinaus müssen alle Mitglieder des Kreisaussc­husses, alle Teilnehmer der Verwaltung und alle Gäste im Maywaldsaa­l eine eng anliegende FFP2-Maske tragen.

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