Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Kaufcenter hat neuen Besitzer
Investor Josef Schoofs hat das Gebäude am Roermonder Platz in Kevelaer erworben, in dem unter anderem der Rewe-Markt untergebracht ist. Er plant, den Markt umfangreich zu modernisieren. Wichtiges Thema sind die Parkplätze.
KEVELAER Es ist nicht gerade ein schönes, aber sicher ein prägendes Gebäude am Roermonder Platz: das Kaufcenter, in dem unter anderem der Rewe-Markt untergebracht ist. Das große dominante Gebäude lieferte immer wieder reichlich Gesprächsstoff. Unter anderem wenn es darum ging, eine attraktive Verbindung von der Hauptstraße zum Konzert- und Bühnenhaus zu schaffen. Diskussionen, die noch Fahrt aufnahmen, als Michael Narzynski den Markt vor einem Jahr an Rewe zurückgab. Der Betrieb darin lief normal weiter. Jetzt hat das Areal auch einen neuen Besitzer. Der Kevelaerer Investor Josef Schoofs hat den Komplex gekauft, wie er im Gespräch mit der Redaktion bestätigte. Der Übergang sei zum 1. Januar erfolgt, momentan sei man bereits Vermieter für den Rewe-Markt. Untergebracht in dem Gebäude ist auch unter anderem eine Kik-Filiale.
Was genau mit dem Komplex passieren solle, sei noch offen, so Schoofs. „Das ist auch eine politische Frage, hier sind wir in Gesprächen mit der Stadt und der Politik, die bereits laufen.“
Zielsetzung sei, Rewe an dem Standort zu halten. „Wichtig ist, die Nahversorgung an dieser Stelle zu stärken“, sagt Schoofs. Für den Rewe-Markt bedeute das, dass er angepasster, zeitgemäßer und moderner werden solle. „Hier soll eine zukunftsträchtige Versorgung sichergestellt werden.“Es gebe viele Ideen und Facetten, die umgesetzt werden könnten. Sein Ziel: „Rewe soll die ganze City beleben“, sagt Schoofs.
Klar scheint zu sein: Um eine zeitgemäße Optik für das Gebäude am Roermonder Platz zu erreichen, wird es wohl auf einen Abriss des Objektes hinauslaufen.
Ein Knackpunkt beim Kaufcenter sind auch die Parkplätze des Komplexes an der Bury-St.-Edmundsstraße. Sie werden nicht nur von den Kunden des Einkaufcenters genutzt, sondern auch von Besuchern des Konzert- und Bühnenhauses oder der Innenstadt. Schoofs stellt klar: Wenn der Rewe-Markt funktionieren soll, muss die Parkplatz-Situation verbessert werden. Wer dort schon einmal seinen Wagen abgestellt hat, weiß, dass die Stellplätze sehr eng sind. Ist der Platz voll, wird es oft schwierig, zu rangieren. Auch Schoofs ist der Meinung, dass die Plätze momentan zu eng sind. Man müsse im Blick haben, dass die Rewe-Kunden gut und bequem parken können. Wenn das gewährleistet sei, dann könne man auch über eine Mitnutzung für andere Bereiche nachdenken. Klar sei, dass es wieder eine zeitlich befristete Parkzeit geben soll. Momentan darf man dort eineinhalb Stunden mit Parkscheibe stehen.
Schoofs ist der Meinung, dass das Thema Parkplätze in einem großen Zusammenhang gesehen werden müsse. Wie berichtet, läuft gerade das Verfahren zur Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes. Dadurch werden voraussichtlich einige Parkplätze wegfallen. Es könne aber nicht sein, dort Parkplätze zu streichen mit dem Gedanken: Wir haben doch genug bei Rewe, so Schoofs. Über all diese Dinge werde man mit der Stadt reden.
Bei jedem Verkauf muss die Stadt angehört werden, ob sie das Vorkaufsrecht zieht und das Gebäude selbst erwirbt. Auf dieses Recht muss die Kommune verzichtet haben, sonst hätte Schoofs das Areal nicht kaufen können. Angaben zu dem Verfahren macht die Verwaltung nicht und verweist auf die Nichtöffentlichkeit der Angelegenheit. Es ist aber davon auszugehen, dass die Stadt per Dringlichkeitsbeschluss auf das Vorkaufsrecht verzichtet hat. Denn in der kommenden Ratssitzung am 14. Januar soll im nicht-öffentlichen Teil die Dringlichkeitsentscheidung zum Verzicht auf das Vorkaufsrecht genehmigt werden. Vor der Wahl hatte Bürgermeister Dominik Pichler im Gespräch mit der Redaktion bestätigt, dass es einen dynamischen Prozess beim Kaufcenter gebe. Man müsse das stadtplanerische Für und Wider für einen Abriss und eine Teilbebauung abwägen.