Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Gute Chancen für neue Buslinie

- VON DIRK MÖWIUS

Für Kinder aus Twisteden dürfte der Weg zur Schule nach Geldern demnächst wahrschein­lich wesentlich einfacher werden.

Für die Sitzung des Hauptaussc­husses schlägt die Verwaltung vor, den Sperrverme­rk aufzuheben und die Idee einer neuen Linie schnell umzusetzen. Auch Lüllingen und Veert würden davon profitiere­n.

GELDERN/TWISTEDEN Die Zeiten des langen Wegs zur Schule scheint für die Twistedene­r Kinder zu Ende zu gehen. Für die Sondersitz­ung des Gelderner Hauptaussc­husses am Dienstag schlägt die Verwaltung vor, den Sperrverme­rk aufzuheben und die Idee einer neuen Busverbind­ung schnell umzusetzen. Seit zwei Jahren kämpfen Eltern für eine bessere Busverbind­ung für Schüler, die von Twisteden nach Geldern fahren. Der einzige Bus morgens ist voll, die Alternativ­e mit dem RE 10 dauert im schlimmste­n Fall zwei Stunden für eine Zwölf-Kilometer-Strecke, die mit dem Auto locker in 20 Minuten zu bewältigen wäre.

Nun soll es ernst werden mit der neuen Linie „Twisteden – Lüllingen – Veert – Geldern“. Sie wird ein Teilstück der bestehende­n Linie 73. Als „Airport-Shuttle“führt sie bisher vom Bahnhof Kevelaer über Twisteden und Wemb zum Flughafen. Durch das neue Angebot würde nicht nur der ÖPNV in Lüllingen (Stadt-Linien SL 1 und SL 3) ergänzt. Es ergeben sich auch weitere Fahrtgeleg­enheiten zwischen Geldern-Innenstadt, Veert und Lüllingen und zurück. Gegenüber dem ersten Fahrplanen­twurf wurde eine verbessert­e Linienführ­ung im Bereich Geldern eingearbei­tet. Dadurch wird zum einen die bessere Anbindung der Schulen (Haltestell­e „Geschwiste­r-Scholl-Schule“und „Veert Barriere“für künftige Realschule, Haltestell­e „Königsberg­er Straße/Lessingstr­aße“für Gesamtschu­le) erreicht.

Zum anderen wird durch die Haltestell­e „St. Clemens-Hospital“an der Königsberg­er Straße der Gesundheit­scampus direkt angebunden. Die neue Haltestell­e „Genieler Straße“ist der Standort im Ortszentru­m von Lüllingen und steht in räumlicher Nähe zu der Haltestell­e „Lüllingen Markt“. So käme man von Twisteden-Kirche in 17 Minuten zum Gesundheit­scampus in Geldern oder von Lüllingen in 20 Minuten

zum Bahnhof. Die Verwaltung hat nach dem Prinzip „der kleinen Schritte“das Fahrtenang­ebot zunächst auf die wesentlich­en Bedürfniss­e des Schülerver­kehrs bewusst reduziert. Es sind nur zwei Anfahrten zum Schulbegin­n (1. Stunde / 2. Stunde) sowie drei Rückfahrte­n (Unterricht­sende 5. Stunde / 6. Stunde / 10. Stunde) vorgesehen. Aus wirtschaft­lichen Gründen begrenzt auf die Schultage fallen so Gesamtkost­en von etwa 36.000 Euro pro Jahr für die Stadt Geldern an.

Das „Irrland“und der „Airport Weeze“sind bei diesem Fahrtenang­ebot zeitweise angebunden. Wenn in den Ferien montags bis freitags die Fahrten auf der Grundlage des Fahrplanen­twurfes wie „an Schultagen“angeboten werden sollen, entstehen dafür zusätzlich­e jährliche Kosten, bezogen auf die Stadt Geldern in Höhe von 11.000 Euro. Wenn von der Politik weitere Fahrtenang­ebote gewünscht werden, um speziell die Anbindung von Geldern an das „Irrland“und an den Airport Weeze etwa in einem Taktverkeh­r an Samstagen oder an Sonn- und Feiertagen zu weiteren Zeiten zu gewährleis­ten, wäre dies grundsätzl­ich möglich. Dafür sind zusätzlich­e Kosten zu kalkuliere­n.

Details sind noch zu prüfen und mit der Stadt Kevelaer und dem Niag-Tochterunt­ernehmen Look abzustimme­n. Die Firma Look hat die Kosten für die Mehrleistu­ng am Wochenende bisher grob überschläg­ig ermittelt: Ein Angebot am Samstag (51 Tage/Jahr) würde zusätzlich 23.270 Euro je Jahr kosten, der jährliche Anteil der Stadt Geldern läge bei 17.452 Euro. Fährt der Bus auch sonn- und feiertags (62 Tage/Jahr) wären zusätzlich weitere 37.100 Euro fällig (Anteil Stadt Geldern 27.825 Euro).

Folgt der Hauptaussc­huss dem Vorschlag der Verwaltung, könnte das neue Angebot nach den Sommerferi­en stehen. Bürgermeis­ter Sven Kaiser hält es nach Gespräch mit der Niag aber auch für möglich, dass es schon nach dem Pfingstwoc­henende zum Start für die neue Linie 73 kommen könnte.

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RP-FOTO: EVERS Die neue Linie wird Teil des Kevelaerer „Airport-Shuttles“und ebenfalls die Nummer 73 tragen.

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