Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Stolpersteine in Kleve auf Vordermann gebracht
KLEVE (RP) Die Stolpersteinaktion des deutschlandweit tätigen Künstlers Gunter Demnig zieht auch in Kleve immer weitere Kreise. Seit Jahren verlegt er in der Stadt gold-bronzene Würfel, die auf vielen Straßen vor den Häusern eingelassen sind und über die jeder „stolpern“kann. Die eingravierten Namen, Lebensund Sterbedaten der jüdischen Mitbürger erinnern an den Holocaust und mahnen, dass so was nie wieder passieren darf.
Viele dieser kleinen Gedenkstätten
haben sich im Laufe der Zeit farblich ihrer Umgebung angepasst, sind angelaufen, verschmutzt und damit schwer zu finden. Sie werden aber regelmäßig vom Verein Beth Mifgash und Freiwilligen gesäubert. In diesem Jahr übernahmen das die Schüler der Gesamtschule am Forstgarten aus dem Deutsch-Projektkurs „Kinder im Krieg“im Jahrgang 9.
Trotz kalten Wetters haben sie sich getroffen, um mit Muskelkraft und Geduld in der ganzen Stadt 85 Steine zu polieren. Die auf Vordermann
gebrachten Stolpersteine ziehen nun mehr die Aufmerksamkeit auf sich – und auch die Aktion selbst blieb nicht unbemerkt, wie es von der Schule heißt. So hätten sich immer mal wieder auch Gespräche mit Passanten ergeben.
Etwas enttäuscht war die Gruppe, dass sie zwar gut Prozent der Stoplersteine gesäubert hat, aber eben nicht alle. Also steht eine Verabredung: Anfang des Jahres gehen sie nochmal los um sich, um die restlichen unpolierten Stolpersteine zu kümmern.