Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Erstes OnlineSchulschachturnier in Uedem
UEDEM (RP) Seit rund 20 Jahren treffen sich Schüler aus dem Kreis Kleve im November im Uedemer Bürgerhaus, um die Kreismeister im Schulschach zu ermitteln. In diesem Jahr war an eine Durchführung des Turniers – mit zuletzt über 300 Teilnehmern von der 1. Klasse bis zur Oberstufe – angesichts der Corona-Pandemie leider nicht zu denken. Als Ersatz richtete der Uedemer Schachklub ein Online-Turnier aus, an dem die Kinder und Jugendlichen via Internet teilnehmen konnten. Die Resonanz war erfreulich: Zwischen Geldern und Kleve loggten sich 115 Kinder und Jugendliche ins Turnier ein und klickten sich in über 1100 Schachpartien bis zum Schachmatt oder Patt. In der Joseph-Beuys-Gesamtschule Kleve war das Interesse sogar so groß, dass die Schüler nach der Hälfte des Turniers einen „fliegenden Wechsel“im Computerraum vornehmen mussten, damit überhaupt alle Schachbegeisterten zum Zuge kamen. „Diese Beteiligung hat uns umgehauen“, freut sich Turnierorganisator Lars Günther.
Die besten vier Teilnehmer einer Schule wurden für die Schulmannschaft gewertet. Kaum zu schlagen waren die Schüler des Gocher Gymnasiums: Sie belegten in der Endabrechnung die ersten vier Plätze des Turniers. Auf den Plätzen zwei und drei folgten das Friedrich-Spee-Gymnasium Geldern und die Joseph-Beuys-Gesamtschule Kleve. Bei den Grundschulen führte auch online kein Weg an der Brüder-Grimm-Schule Issum vorbei. Zweiter und Dritter wurden die Petrus-Canisius-Schule Weeze und die Geschwister-Devries-Schule Uedem.
Doch im Mittelpunkt standen nicht Platzierungen, sondern der Spaß am Spiel. Für viele der Teilnehmenden war es das erste Schachturnier überhaupt, für die „alten Hasen“eine lang ersehnte Möglichkeit, mal wieder auf sich aufmerksam zu machen. Angesichts zahlreicher positiver Rückmeldungen denkt man im Uedemer Schachklub schon über eine Neuauflage des Online-Turniers im Frühjahr nach, denn „die Pandemie wird wohl noch für einige Zeit herkömmliche Schachturniere unmöglich machen“, sagt Günther.