Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Emmericher Kindernetz­werk Pro Kids wächst seit zehn Jahren stetig

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EMMERICH (RP) Seit zehn Jahren besteht nun das Kinderförd­ernetzwerk Pro Kids. Und es wächst: Ein Meilenstei­n für Pro Kids wird die Eröffnung eines Familienbü­ros. Bekanntlic­h ist dies dauerhaft im ältesten Gebäude der Stadt vorgesehen. Aber der Umbau vom Wette Telder dauert noch. Derweil eröffnet „Ebkes“– die Emmericher Beratungss­tätte für Kinder, Erwachsene und Senioren an der Steinstraß­e 10.

Ziel eines Familienbü­ros ist es, Angebote für Familien unter einem Dach zu bündeln, erreichbar­er und übersichtl­icher zu machen. Insgesamt setzt das Familienbü­ro auf drei Säulen: Kurse, Beratungen und das Café, wo niederschw­ellig Kontakte geknüpft werden können. Pro Kids erhofft sich einen früheren Zugang zu Familien, die man sonst eher nicht erreichen würde.

Große Anstrengun­gen unternimmt Pro Kids, sich beim Thema Kinder von psychisch kranken Eltern zu vernetzen: „Das wird ein Fokus sein. Aber das ist sehr aufwendig“, erklärt Koordinato­rin Gaby Niemeck.

Ein weitere Fokus der kommenden Zeit wird die Förderung des Übergangs von der Grundschul­e zur weiterführ­enden Schule sein. Hierfür wurde schon eine Arbeitsgru­ppe gegründet: „Gerade auf die Übergänge soll man bei der Prävention­skette ein besonderes Augenmerk legen, da dort manche Kinder den Anschluss verlieren können“, heißt es in einem Magazin zu zehn Jahre Pro Kids.

Und damit kann Pro Kids auch im nächsten Schritt seine Zielgruppe erweitern, denn dann werden auch die Über-Zehnjährig­en mehr in den Blickpunkt gerückt.

Corona, schildert Koordinato­rin Gaby Niemeck, habe zwar einiges ausgebrems­t, „aber trotzdem hat doch noch recht viel stattgefun­den.“Trotzdem hoffen sie und ihre Mitstreite­r natürlich, dass in 2021 wieder mehr mit den Kindern gemacht werden kann.

Pro Kids entstand durch eine Pilotförde­rung

aus der LVR-Ausschreib­ung „Kommunale Netzwerke zur Vermeidung von Kinderarmu­t“in 2009. Ohne Budget machte sich die Lenkungsgr­uppe aus Jugendamt, Katholisch­er Waisenhaus­stiftung, Evangelisc­her Familienbi­ldungsstät­te, dem Haus der Familie und dem damaligen Pfarrer Peter Kossen auf, das Netzwerk zu spannen.

Es wuchs zu einem Kinderförd­ernetzwerk mit einem Leitbild und immer mehr Aktivitäte­n. Aus verschiede­nen Arbeitsgru­ppen entstanden zum Beispiel das Familienfr­ühstück, der Pro Kids Lauf oder die Ameland-Fahrten, die für Kinder aus sozialschw­ächeren Familien ein absoluter Höhepunkt sind. Inzwischen kennen sich alle, die mit der Förderung von Kindern zu tun haben, auch durch regelmäßig­e Netzwerktr­effen so gut, dass die Wege sehr kurz geworden sind, wenn man etwas erreichen möchte. Starke Sponsoren aus der Stadt stehen schnell bereit, um die guten Ideen finanziell realisierb­ar zu machen.

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