Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Margot und Dieter Kroh sind seit 60 Jahren verheiratet
EMMERICH (mavi) 60 Jahre verheiratet sein - das ist allerhand. Aber so richtige Feierstimmung kann bei Margot und Dieter Kroh aus Emmerich nicht aufkommen. Sie können ja nicht groß feiern, wie sie es noch zur Goldhochzeit gemacht haben. „Das holen wir im Sommer nach“, ist Margot Kroh optimistisch.
Der 80-Jährige aus dem Erzgebirge, der vor etwa 75 Jahren nach Emmerich kam, lernte die 82-Jährige aus Rheinland-Pfalz auf einer Dienstreise kennen. „Da habe ich mir ein Souvenir zugelegt“, scherzt Dieter Kroh: „Sie lief mir ständig über die Füße“. Das „Souvenir“sagte „Ja“. Am 7. Januar 1960 heirateten sie standesamtlich, am 8. Januar kirchlich. Drei Monate nach der Hochzeit kam schon Tochter Silvia (heute Kroh-Steffens) zur Welt. Ihr Bruder Andreas Kroh ist heute 55 Jahre alt.
Und dann ist da noch Inga Schurmann (40), die in Kranenburg lebt. Die Krohs nahmen sie als Säugling als Pflegekind zu sich. Nach 16 Jahren im Haus sei sie heute noch ein fester Teil der Familie: „Sie ist unsere Tochter“, sagt Margot Kroh, die u.a. als Reinigungskraft bei Sikkens und Packerin
für Katjes arbeitete. Und vier Enkel komplettieren das Familienglück der Jubilare.
Seit 50 Jahren lebt das Paar am Nollenburger Weg. Viele der alten Nachbarn wohnen nicht mehr hier: „Es ist international geworden. Es sind nette Leute“, sagt Dieter Kroh.
Was war das Erfolgsrezept für eine so lange Ehe? „Viel Arbeit, sich gut verstehen und immer Liebe“, sagt Dieter Kroh. Viel Arbeit? Ja, bestätigt Tochter Silvia: „Sie hingen nicht ständig aufeinander.“Oft war der Kraftfahrer (u.a. für Hülkenberg, Holtkamp und Novoferm) acht Tage am Stück Richtung Italien unterwegs. So war die Freude um so größer, wenn das Paar wieder vereint war.
Und die Hobbys waren auch förderlich: „Camping, Segeln, später waren wir mit dem Motorboot unterwegs. Und überhaupt Urlaub mindestens zweimal im Jahr. Auch zum Skifahren im Winter“, erinnert sich Dieter Kroh.