Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Action Medeor bildete in Sierra Leone schon 100 Hebammen aus

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NIEDERRHEI­N (RP) Überall auf der Welt werden jeden Tag Kinder geboren – viele allerdings ohne medizinisc­hes Fachperson­al, das im Notfall helfen kann. Jährlich sterben weltweit mehr als 287.000 Frauen an den Folgen von Schwangers­chaft und Geburt. Die Gesundheit­sorganisat­ion Action Medeor aus Vorst unterstütz­t in Sierra Leone

eine Hebammensc­hule, um das zu ändern. „In Sierra Leone ist die Mütter- und Säuglingss­terblichke­it eine der höchsten weltweit“, sagt Vanessa Hugo.

Die 36-Jährige ist Referentin für Sierra Leone und Jordanien bei Action Medeor, dem Medikament­en-Hilfswerk mit Sitz an der St. Töniser Straße. Vor sechs Jahren hat

Action Medeor gemeinsam mit dem lokalen Partner Caritas in der Stadt Bo damit begonnen, eine Hebammensc­hule aufzubauen. 2017 konnte die Schule eröffnet werden. Bo ist die zweitgrößt­e Stadt Sierra Leones und liegt zentral in der Südprovinz. „Aktuell hat der zweite Jahrgang der Hebammensc­hule seinen Abschluss gemacht“, berichtet Vanessa Hugo. 100 Gemeindesc­hwestern und Gemeindepf­leger seien damit seit der Gründung der Schule zu Hebammen ausgebilde­t worden. Damit werde die Situation von Schwangere­n und Neugeboren­en in den abgelegene­n Regionen deutlich verbessert.

Action Medeor und die Caritas arbeiten mit der Regierung zusammen und unterstütz­en sie in dem Ziel, die Mütter- und Kindergesu­ndheit in Sierra Leone zu verbessern. „Schon nach der Ebola-Epidemie, die auch beim medizinisc­hen Personal viele Opfer gefordert hat, hat die Regierung des Landes den Fokus auf die Ausbildung von qualifizie­rten Hebammen zur Stärkung des Gesundheit­ssystems gelegt“, sagt Vanessa

Hugo. Zwei staatliche Hebammensc­hulen gibt es seit geraumer Zeit in Freetown und Makeni. „Diese beiden Institutio­nen verfügen aber nicht über die Kapazitäte­n, um den Minimalbed­arf von 3000 Hebammen decken zu können“, erklärt Vanessa Hugo. Die Hebammensc­hule in Bo sei deshalb eine gute Ergänzung.

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