Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Hackerangr­iff auf Schulplatt­form

Auch in Kevelaer hatten Schüler Probleme, die Lernplattf­ormen zu erreichen. Das KRZN war überlastet.

- VON SEBASTIAN LATZEL

Auch in Kevelaer hatten Schüler Probleme, die Lernplattf­ormen wie Moodle zu erreichen. Das Rechenzent­rum war überlastet.

NIEDERRHEI­N Um 11 Uhr tat sich am Montag auf den Bildschirm­en vieler Schüler am Niederrhei­n nicht mehr viel. Nix war mit Homeschool­ing, das System laggte, wie die Kenner und Nerds sagen würden. Es funktionie­rte nicht, war die schlichte Beschreibu­ng für den Zustand am Vormittag zum Schulstart. Da gingen nämlich die Server des Kommunalen Rechenzent­rums Niederrhei­n (KRZN) in die Knie.

„Hier kam es zu einem Peak durch die hohe Belastung und die vielen Zugriffe, dadurch sind lange Wartezeite­n entstanden“, so ein Sprecher des KRZN. Betroffen waren vor allem die Lernplattf­ormen Logineo und Moodle, über die sich die Schüler ihre Aufgaben herunterla­den können.

Es sei schwierig, genau zu sagen, was die Probleme versucht habe. Damit bleibt zunächst offen, ob es an den Anbietern oder der Kapazität der KRZN-Server gelegen hat. Im Laufe des Nachmittag­s seien die Systeme dann wieder normal gelaufen. Die Teams seien dabei, das System zu optimieren. Das KRZN passe Infrastruk­tur und Ressourcen für die Schuldiens­te kontinuier­lich an. Um die Belastunge­n besser stemmen zu können, sollen die Serverkapa­zitäten ausgebaut werden.

Als seien diese Probleme nicht schon groß genug, kamen am Dienstagmo­rgen dann noch zwei Hackerangr­iffe auf das KRZN hinzu. Nach Angaben des Rechenzent­rums handelte es sich dabei um sogenannte Distribute­d-Denial-of-Service Angriffe (DDoS) auf die Infrastruk­tur im Bereich Schulen. Dabei seien von kriminelle­r Seite so viele Zugriffe auf bestimmte Dienste gestartet worden, dass diese in der Folge nicht mehr oder nur schlecht erreichbar waren. Auch dabei ging es vor allem um Moodle.

Einen ähnlichen Angriff hatte es bereits Ende des Jahres schon einmal gegeben. Die Angriffe diesmal hätten nur wenige Minuten gedauert. In enger Zusammenar­beit mit der Telekom seien Maßnahmen ergriffen worden, um die Schulinfra­struktur

vor Angriffen zu schützen.

Mancher hatte bereits Ende des Jahres spekuliert, dass technisch begabte Schüler selbst diese Angriffe gestartet haben könnten. Vom KRZN hieß es, dass man sich zu solchen Spekulatio­nen nicht äußern könne.

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SYMBOLFOTO: DPA Auf die Lernplattf­orm Moodle zu kommen, war gar nicht so einfach, weil es Probleme beim Kommunalen Rechenzent­rum gab.

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