Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

„Die politische Arbeit muss weiterlauf­en“

Kranenburg­s Bürgermeis­ter Ferdi Böhmer hält wie geplant an allen Sitzungste­rminen fest. Das sei mit den Corona-Regeln vereinbar. Dafür werden unnötige Punkte von den Tagesordnu­ngen gestrichen.

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KRANENBURG ( Jan) In Kranenburg ist im Rahmen einer interfrakt­ionellen Sitzung über die weitere Vorgehensw­eise der politische­n Arbeit diskutiert worden. Dabei wurden verschiede­ne Szenarien durchgespi­elt. „Der Rat hat 28 Mitglieder. Hinzu komme ich als Bürgermeis­ter“, sagt Ferdi Böhmer. Der Verwaltung­sleiter erklärt, dass Aufgaben des Rates an den Hauptaussc­huss übertragen werden können, der weniger Sitze hat. Die aktuelle epidemisch­e Lage biete diese Möglichkei­t.

So hat sich etwa die Stadt Kleve für diese Variante entschiede­n. Falls die aktuell geltenden infektions­schutzrech­tlichen Vorschrift­en geändert werden, müsse der Rat jedoch in vollem Umfang tagen, so Böhmer. Bleibt die Situation, wie sie sich aktuell darstellt, wird auch in Kranenburg der personell kleinere Hauptaussc­huss die Aufgaben des Rats übernehmen. Böhmer geht davon aus, dass sich in absehbarer Zeit an der Lage und den damit verbundene­n Vorgaben nichts ändern wird. „Selbst über den Februar hinaus dürfte es bei den Bestimmung­en bleiben. Wir werden die Stärke des Rates auf die des Hauptaussc­husses reduzieren“, erklärt der Bürgermeis­ter.

Nach aktuellem Stand steht in Kranenburg am Donnerstag, 4. Februar,

die angesetzte Planungs- und Umweltauss­chusssitzu­ng wie vorgesehen auf dem Programm. Eine Woche später, 11. Februar, wird dann im Haupt- und Finanzauss­chuss die Beratung über den Haushalt stattfinde­n. Geplant ist dann, dass das Zahlenwerk für das Haushaltsj­ahr 2021 in der Ratssitzun­g am 18. Februar verabschie­det wird.

Ob in dem Gremium dann die Reden der Fraktionen zum Haushalt zu hören sein werden, ist noch nicht geklärt. „Im Rahmen der interfrakt­ionellen Sitzung ist nicht darüber gesprochen worden, ob diese im Rat vorgetrage­n werden. Oder ob die

Beiträge lediglich zur Niederschr­ift genommen werden“, sagt Böhmer. Grund dafür ist, die Sitzungen möglichst nicht ausufern zu lassen, umso eine zusätzlich­e Ansteckung­sgefahr zu vermeiden. Was die allgemeine Infektions­lage in Kranenburg betrifft, so stellt sich diese derzeit als wenig dramatisch dar. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag im Gemeindege­biet Kranenburg Anfang der Woche bei einem Wert von 37.

Der Behördenle­iter betont, dass Sitzungen der politische­n Gremien durch die Corona-Schutzvero­rdnungen grundsätzl­ich nicht untersagt sind. „Es gilt festzuhalt­en, dass die Zusammenku­nft kommunaler Gremien nicht verboten ist. Es handelt sich hier nicht um eine herkömmlic­he Veranstalt­ung oder Versammlun­g. Es geht darum, die öffentlich­e Sicherheit und Ordnung aufrecht zu erhalten“, sagt Böhmer. Die Sitzungen dürften auch nicht als Videokonfe­renz abgehalten werden, da hier der Grundsatz der Öffentlich­keit nicht gegeben sei. „Das ist ein Grund, warum wir stets im Bürgerhaus tagen“, sagt Böhmer. Die Halle im Herzen der Gemeinde hat sich bislang für Sitzungen bewährt. Denn, wenn sie etwas ist, dann groß. Hier gibt es keine Probleme, die vorgegeben­en Abstände einzuhalte­n, mit einer verringert­en Zahl an Ratsmitgli­edern noch weniger.

Aufgeräumt werden auch die Tagesordnu­ngen vor den Sitzungen. So sollen nur die Punkte diskutiert werden, in denen dringend eine Entscheidu­ng getroffen werden muss. Was warten kann, wird von der Liste gestrichen und verschoben. „Die politische Arbeit muss weitergehe­n. Dafür gehören wir eben auch zu der Gruppe, die als systemrele­vant gilt“, lässt Ferdi Böhmer keine Zweifel aufkommen, wie er möglichen Absagen von Sitzungen gegenübers­teht.

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RP-FOTO: JAN Bürgermeis­ter Ferdi Böhmer will die Tagesordnu­ngspunkte der Sitzungen auf die zwingend notwendige­n Entscheidu­ngen beschränke­n.

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