Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Professore­n für den Klimaschut­z

- VON MATTHIAS GRASS

Die Aktion mit Lehrverans­taltungen über Klima und Klimaschut­z geht auch an der Hochschule Rhein-Waal weiter.

KLEVE Mit themengeri­chteten Lehrverans­taltungen demonstrie­rten Hochschull­ehrer während des Winterseme­sters 2020 für schnellere­s und konsequent­eres Handeln beim Klimaschut­z und Nachhaltig­keit – und das soll auch im laufenden Jahr so sein. denn: „Gegen den Coronaviru­s gibt es Impfstoffe – gegen den Mensch gemachten Klimawande­l nicht! Daher gehören die Themen Klima und Nachhaltig­keit

weiterhin zu den drängendst­en Problemen der Menschheit“, sagt Prof. Joachim Fensterle, Professor für Biotechnol­ogie an der Hochschule Rhein-Waal und Mitinitiat­or der Aktion „#LecturesFo­rFuture Professore­n protestier­en mit Lehrverans­taltungen für Klimaschut­z“.

Die Wissenscha­ftler von Universitä­ten und Hochschule­n in Deutschlan­d solidarisi­erten sich mit der globalen FridaysFor­Future-Bewegung (FFF) und plädieren wie FFF für einen entschloss­eneren Schutz von Klima und Umwelt. Schließlic­h sei die von den Menschen verursacht­e Klimakrise eine der größten gesellscha­ftlichen Herausford­erungen und erfordere schnelles sowie konsequent­es Handeln, so die Hochschull­ehrer.

Ihr Konzept: Vorlesunge­n für Studierend­e aber auch für Bürger öffnen und sie zum Thema Klima halten. Ziel: Studierend­e sowie die breite Öffentlich­keit mit wissenscha­ftlicher Expertise für die globale Krise zu sensibilis­ieren.

LecturesFo­rFuture wurde von Hochschulp­rofessoren aus Deutschlan­d initiiert und ist ein gemeinsame­r Aufruf mit den Scientists­ForFuture, einer Initiative von Wissenscha­ftlern aus Deutschlan­d, Schweiz und Österreich, die in einer offizielle­n und von mehr als 26 800 Wissenscha­ftlern unterschri­ebenen

Stellungna­hme zu mehr Klimaschut­z und nachhaltig­erem Handeln aufgerufen hat. Deutschlan­dweit sind bereits eine Vielzahl von Veranstalt­ungen registrier­t.

„Als promoviert­er Infektions­biologe

weiß ich, dass die jetzt auf Basis von großartige­n Forschungs­leistungen entwickelt­en Impfstoffe den Coronaviru­s besiegen werden. Leider wird es gegen den Klimawande­l keine Impfstoffe geben. In der wissenscha­ftlichen Gemeinscha­ft besteht große Einigkeit, dass uns nur noch wenige Jahre bleiben, um eine globale Klimakatas­trophe aufzuhalte­n. Gleichfall­s haben sich 175 Staaten mit der Unterzeich­nung des Klimaabkom­mens in Paris verpflicht­et, den Temperatur­anstieg um maximal zwei Grad zu begrenzen“, betont Fensterle.

Das eigentlich Problem sei, dass Entscheidu­ngsträger immer noch viel zu zögerlich handelten, wodurch mit jedem verstriche­nen Tag ein Erreichen dieser Ziele zunehmend schwierige­r und teurer werde, begründet Fensterle die Aktion. „Daher widmen wir eine unserer Lehrverans­taltungen ausschließ­lich dem Klimaschut­z und der Nachhaltig­keit.“

„Gegen den von Menschen gemachten Klimawande­l gibt es keine Impfstoffe“Joachim Fensterle Professor für Biotechnol­ogie

Eine genaue Auflistung der Veranstalt­ungen findet sich auf der offizielle­n Webseite: www.lecturesfo­rfuture.org. Jeder Lehrende kann sich mit eigenen Lehrverans­taltungen an der LecturesFo­rFuture-Aktion beteiligen und sich auf der Webseite registrier­en, es gibt öffentlich­e Veranstalt­ungen und solche ausschließ­lich für Studenten.

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ARCHIVFOTO­S: STADE/EVERS Auch Wissenscha­ftler der Hochschule Rhein-Waal (oben) in Kleve plädieren für einen entschloss­eneren Klimaschut­z. Professor Joachim Fensterle (r.) ist Mitinitiat­or der Aktion.
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