Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Leserforum zu den Impfungen gegen Corona Handeln ist nicht vorausschauend
Gefährdung von Menschenleben
Impf-Chaos in Deutschland. Was ist nur los mit der viertgrößten Wirtschaftsnation, wenn sie Großprojekte, und dazu gehört mit Sicherheit der Kampf gegen Covid-19, nicht ordentlich hinbekommt? Zu wenig Impfdosen, die wenigen werden nicht so verimpft, wie es notwendig wäre, ein Konzept für die Schulen ist nicht in Sicht, die Corona-App wird nicht weiterentwickelt, eine Strategie zur Beschaffung von mehr Impfdosen ist nicht erkennbar. Das sind nur die gröbsten Fehler. Im Gegensatz zu den Blamagen bei technischen Großprojekten, handelt sich es bei dem teilweise erkennbaren Unvermögen bei der Impfung um Gefährdung von Menschenleben. Axel Sandhofen Moers
Hinterher ist man immer schlauer
Zu „Der Lockdown muss verlängert werden“(RP vom 4. Januar): Den Aussagen des Kommentars im Hinblick auf die Bestellung der Corona-Impfstoffe kann ich nur zustimmen. Welcher Impfstoff als erster zugelassen wird, konnte noch vor wenigen Wochen niemand wissen. Hinterher ist man natürlich immer schlauer. Der von der Bundesregierung eingeschlagene europäische Weg der Impfstoffbeschaffung
bedeutet einen bewussten Verzicht auf einen unsolidarischen und nationalegoistischen Alleingang. Eine faire und gerechte Verteilung knapper Güter sollte für eine Gesellschaft mit humanen Werten selbstverständlich sein, und sie liegt letztendlich auch in unser aller Interesse. Es ist sehr beschämend, dass unter anderem ausgerechnet SPD-Politiker nun den Eindruck erwecken, Deutschland hätte sich viel größere Mengen des Impfstoffs sichern können und müssen. Sie reden damit nationalen Alleingängen auf Kosten anderer das Wort und versuchen, mit dieser populistischen Argumentation parteipolitisch von der Pandemiesituation zu profitieren. Von einer Partei, die sonst so gerne von Gerechtigkeit und Solidarität redet, hätte ich das nun wirklich nicht erwartet. Johannes Krähe Düsseldorf
Es fehlen die Erfahrungswerte
Es gibt Impfstoffe. Viele Teams sind mit Spritzen in Heimen unterwegs. Impfzentren öffnen nach und nach ihre Türen. Nun wird herumgemeckert, es gehe zu langsam. Leute, wir haben eine Pandemie, wie es sie noch nie gab! Wir navigieren quasi mit einem riesigen Tanker in unbekanntem Gewässer und dazu noch im dichten Nebel. Wir haben keine wirklichen Erfahrungswerte. Aber jeder will und darf seinen Senf dazu geben. In verhältnismäßig kurzer Zeit, wurden nun schon unterschiedliche Impfstoffe zugelassen. Deutschland bestellte gemeinsam (!) mit der EU bei einzelnen Herstellern frühzeitig entsprechende Dosen. Zu diesem Zeitpunkt stand nicht fest, wann welches Serum tatsächlich zugelassen wird. Man achtete allerdings darauf, dass die bestellten Dosen für alle (!) EU-Bürger ausreichen. Es sollte keinen nationalen Alleingang geben. Im Nachhinein wird nun sichtbar, das man mit einer anderen Bestellstrategie vielleicht besser gefahren wäre. Natürlich: Hinterher ist man immer schlauer! Es gibt viele Leute, die vorher nicht sicher waren, was zu tun ist. Sie hatten jedoch keine Verantwortung für bestimmte Entscheidungen. Nun kommen sie hinter den Büschen hervor und kritisieren diese Beschlüsse. Natürlich passieren Fehler. Doch aufeinander herumzuhacken, bringt gar nichts. Falsche Entscheidungen sind gemeinsam zu analysieren und künftig zu vermeiden. Punkt. Das alles ist ein Prozess. Wie wäre es also, einfach mal die Klappe zu halten und sich stattdessen konstruktiv einzubringen? Achim Bothmann Hannover
Debatte ist völlig fehl am Platz
Soeben sind die ersten wenigen Senioren geimpft. Schon erscheint die Versorgung mit weiterem Impfstoff zu stocken. Von einem notwendigen zweiten Impfgang kann überhaupt noch nicht die Rede sein – und schon bricht ein Unglückseliger eine Debatte darüber vom Zaun, ob Geimpfte Privilegien genießen sollten, so als ob Deutschland geradezu händeringend auf eine derartige Besserwisserund Egoismusdebatte gewartet hätte. Man kann nur noch den Kopf schütteln! Hans Peter Münster Ratingen
Israel impft pro Tag 115.000 Bürger und hat als Ziel, bis Ende Januar bereits rund ein Viertel der Bevölkerung durchgeimpft zu haben. Ab Februar soll dann bereits die breite Bevölkerung geimpft werden. China erhält bis Ende Januar mehr als 50 Millionen Impfdosen von Biontech, obwohl es einen eigenen Impfstoff besitzt und auch nutzt. Und wir? Wir feiern uns, weil bis 4. Januar rund 42.000 Menschen in Deutschland geimpft wurden und die breite Bevölkerung ab dem Sommer geimpft werden kann. Auch diese Situation passt in das Handlungsbild unserer Politiker. Sie können eben nicht vorausschauend agieren! Bis heute gibt es keine Verpflichtung der Alten- und Pflegeheime zu Zugangsschnelltests für Besucher und Mitarbeiter, FFP2-Masken kamen erst im Dezember, die technische Ausstattung der Schulen ist immer noch miserabel und ungeeignet für Fernunterricht, usw.
Und in der Zwischenzeit sterben mehr und mehr Menschen der älteren Generation. Glückwunsch an unsere Politiker. Rouven Belkot per E-Mail
In NRW herrscht großes Chaos
Im Rahmen der Corona-Pandemie ist die entsprechende Impfung für das Leben aller Menschen in Deutschland von großer Bedeutung. Für Impfwillige existiert in NRW, dem Bundesland mit den meisten Einwohnern, großes Chaos. Der Impfstoff fehlt. Wie kann es sein, dass Impfzentren aufwendig errichtet wurden, die gar nicht arbeiten können? In Bayern kommt man beim Impfen schneller voran. Weshalb kommen die Bayern schneller an Impfstoff? Was macht die Regierung in NRW falsch? Ich meine, dass in NRW zu wenig getan wird. Darüber bin ich empört. Barbara Kleinhans-Wenzel Goch