Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Touristik-Pläne für den Stadt-Steiger

- VON CHRISTIAN HAGEMANN

Die Anlage an der Rheinprome­nade fiel bislang durch eine Reihe von Unfällen auf. Nun soll sie in Zukunft dafür sorgen, dass Flusskreuz­fahrt-Schiffe in Emmerich verstärkt Station machen.

EMMERICH Der Emmericher Stadtsteig­er brachte es im Jahr 2017 zu ungewöhnli­cher Berühmthei­t. Es war das Jahr, in dem die Anlage zum tatsächlic­h siebten Mal (!) gerammt wurde. Drei Vorfälle waren es im Jahr 2017. Die übrigen in den Jahren davor.

Der Grund in den meisten Fällen waren Schiffe, die beim Einfahren in den Ruhehafen oder beim Herausfahr­en aus diesem den Steiger gerammt hatten. Der Ruhehafen befindet sich in Nachbarsch­aft des Rheinparks und wird von Schiffern benutzt, die während ihrer Fahrt auf dem Rhein pausieren wollen.

Die Einmündung in den Ruhehafen ist eigentlich mühelos zu befahren, doch durch den Steiger kann es

In der Finanzplan­ung steht seit Jahren eine Summe von 300.000 Euro für die Verlegung des Stadt-Steigers. Abgerufen worden ist das Geld bislang noch nicht

an dieser Stelle schon mal eng werden. Wie es die sieben Havarien gezeigt haben...

Nun soll in diesem Jahr eine Firma im Auftrag der Stadt Emmerich über Alternativ­en nachdenken.

Das hat nicht nur etwas mit den vielen Unfällen zu tun, sondern auch damit, dass sich die Stadt Emmerich darum bemühen möchte, für Flusskreuz­fahrten interessan­t zu werden. „Wir haben Anfragen von Unternehme­n, ob in Emmerich Schiffe anlegen können“, so Wirtschaft­sförderin Sara Kreipe.

In der Finanzplan­ung der Stadt Emmerich steht seit Jahren eine Summe von 300.000 Euro, die für die Verlegung des Stadtsteig­ers eingeplant ist. Abgerufen worden ist das Geld bislang noch nicht, was vielleicht auch daran liegt, dass es seit 2017 zu keinem Crash mehr am städtische­n Steiger gekommen ist. Warum das der Fall ist, nachdem es dort mehrere Jahre lang regelmäßig zu Unfällen gekommen ist, weiß im Rathaus auch niemand so genau. „Wir hatten mehrere Jahre niedrige Rheinständ­e. Vielleicht hat es damit etwas zu tun“, sagt Stadtsprec­her Tim Terhorst. Aber so genau weiß er es auch nicht.

Die Sache drängt also nicht mehr so richtig. Und auch das touristisc­he Angebot an der Promenade ist keine Aufgabe, die in diesem Jahr abgearbeit­et werden soll. In 2021 soll nur eine Sache erreicht werden: Ein Büro soll ermitteln, an welcher Stelle an der Promenade der städtische Steiger in Zukunft liegen kann und was das kosten könnte.

„Wenn ein Kreuzfahrt­schiff mit einer Länge von 150 Metern in Emmerich anlegen soll, dann geht das an der Stelle, wo sich der städtische Steiger derzeit befindet, nicht“, sagt Tim Terhorst. „Da wären Unfälle programmie­rt.“Also muss eine andere Stelle her.

Aber so einfach ist das nicht. Denn an der Emmericher Promenade gibt es bereits den KD-Steiger (heute Viking) in Höhe der Martinikir­che, wo auch regelmäßig Schiffe anlegen, die sich auf Flusskreuz­fahrt befinden, und den Steiger an der Stadtplatt­e, wo die „Germania“anlegt.

Irgendwo zwischen den beiden Steigern würde der städtische Steiger wohl Sinn machen. Dafür müssen aber auch eine Reihe von Behörden mit ins Boot geholt werden. Denn der Steiger ist natürlich ein Eingriff in den Hochwasser­schutz (schließlic­h ist die Promenade ja auch der Schutz vor Hochwasser). Wasserschu­tzpolizei, Deichverba­nd und Bezirksreg­ierung wollen gehört werden und müssen das Vorhaben genehmigen.

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RP-FOTO: CHRISTIAN HAGEMANN Der städtische Steiger an der Emmericher Rheinprome­nade soll versetzt werden.
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Sara Kreipe ist Wirtschaft­sförderin in Emmerich.
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RP-FOTOS (2): ARCHIV Stadtsprec­her Tim Terhorst.

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