Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Busverbindung Twisteden-Geldern soll Pfingsten an den Start gehen
GELDERN/TWISTEDEN Es ist vollbracht. Nach zweieinhalb Jahren des Kämpfens wurde nun die Busverbindung Twisteden-Lüllingen-Geldern auf den Weg gebracht, der vor allem den Schülern helfen soll, morgens schneller als bisher zur Schulstadt Geldern gebracht zu werden und mittags zurück. Bisher dauerte die Fahrt mit dem Bus 50 Minuten, in der Kombination Bus und RE 10 im schlimmsten Fall fast zwei Stunden für eine Strecke, die im Auto innerhalb von 20 Minuten zu bewältigen ist.
Rita Spitz-Lenzen spricht von einem „Meilenstein“, als das einstimmige Ergebnis Dienstagabend im Gelderner Haupt- und Finanzausschuss fiel. Zweieinhalb Jahre hatte die Mutter als Teil der Interessengemeinschaft „Direkte Busverbindung Twisteden-Lüllingen-Geldern“gekämpft, unzählige Briefe und Mails geschrieben. Schüler fertigten Unterschriftenlisten an. Und auch die Schulpflegschaft der St.-Franziskus-Grundschule Twisteden und die Schulleiterin der bischöflichen Realschule wiesen auf die Dringlichkeit einer besseren Busverbindung hin. Die Gelderner CDU hatte lange mit sich gerungen. Insgesamt geht es um aktuell 60 Kinder aus Twisteden, die den Bus nach Geldern nutzen würden. „Wir hatten Bedenken, weil wir von der finanziellen Seite für Geldern keinen Vorteil gesehen haben“, sagt Michael Cools von der CDU. Immerhin würde es sich um Schüler handeln, die eine Schule des Kreises, das Berufskolleg oder eine fremde Schule (bischöfliche Liebfrauenschule) besuchten und nicht eine der Stadt Geldern.
„Aber wir haben festgestellt, das kann für Geldern eine Chance sein, dass Schüler verstärkt auch Gelderner Schulen nutzen wollen“, so Cools abschließend. Punkten kann Geldern mit seinen Realschulen, die gibt es in Kevelaer nicht mehr, so dass Schüler aus Twisteden mit einer Realschulempfehlung nach Geldern müssten.
Andreas van Bebber von der SPD lobt die Einmütigkeit. „Wenn ich mir angucke, über welches Volumen wir gerade bei den Immobilien abgestimmt haben.“Dabei ging es um fünf Millionen für einen möglichen Erwerb von Flächen für die Stadt Geldern, da sollten die 36.000 Euro für die neue Linienverbindung kein Problem sein. Bürgermeister Sven Kaiser betonte, dass diese Summe vielleicht gar nicht komplett gebraucht wird. Denn starten soll die Linie Twisteden-Lüllingen-Geldern Pfingsten, dann sind schon einige Monate vergangen. Die 36.000 Euro bezogen sich auf ein komplettes Jahr. Wenn es nach Rita Spitz-Lenzen geht, dürfte es gerne zügiger gehen. Sie hofft in Zusammenarbeit von Bürgermeistern, Landrätin und Niag um eine möglichst schnelle Umsetzung. Denn von den Fahrtzeiten bis zu den Haltestellen sei alles geklärt.
FDP und SPD regten noch an, die Linie eventuell über die Schülerzeiten auszuweiten und eine attraktive Verbindung zum Freizeitpark Irrland zu schaffen. Aber das ist Zukunftsmusik. Jetzt geht erst einmal die Lösung für die Schüler an den Start.