Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Wachtendonk: Schulden für die Feuerwehr
Der Neubau des Gerätehauses an der Kempener Straße erfordert in diesem Jahr einen Kredit von vier Millionen Euro. Auch für die Sanierung des Rohrleitungsnetzes muss von der Gemeinde Geld aufgenommen werden.
WACHTENDONK Vorerst nur vorläufig sind die Planungen in Wachtendonk für 2021. Darauf weist Bürgermeister Paul Hoene hin. Der Grund: Der Haushaltsentwurf wird erst am 14. Januar eingebracht und im Nachgang mit eventuellen Änderungen vom Rat verabschiedet.
Es geht auf jeden Fall weiter mit einem laufenden Projekt: Anfang 2021 wird das Neubaugebiet „Alter Sportplatz“in Wankum für die Bebauung freigegeben. Die Baugrundstücke sind bereits weitestgehend verkauft. Entlang der verkehrsberuhigten Wohnstraßen ist Raum für etwa 30 Wohneinheiten in freistehenden Einfamilien- oder Doppelhäusern, die zukünftig den westlichen Siedlungsrand von Wankum abschließen sollen. Zur Erweiterung des Angebotes von Eigentumsund Mietwohnungen sind ergänzend zwei Mehrfamilienhäuser im Eingang des Gebietes geplant. Alle Wohneinheiten werden zentral durch ein Blockheizkraftwerk mit Nahwärme versorgt.
Im zweiten Quartal 2021 werden die bereits weit vorangeschrittene Sanierung des Naturfreibades, die Rathauserweiterung und der Umbau eines Teils der Schule am Schoelkensdyck zur Kindertagesstätte abgeschlossen. Die Kosten für diese Maßnahmen wurden maßgeblich 2020 veranschlagt beziehungsweise werden aus 2020 auf 2021 übertragen.
Spätestens im Sommer 2023 ergibt sich ein dringender Bedarf, eine weitere dreigruppige Kindertagesstätte in Wankum in Betrieb zu nehmen. Für 2021 geplant ist daher der Erwerb eines Grundstücks am Rochusweg und die Durchführung der erforderlichen Bauleitplanung. Die Kindertagesstätte soll auf diesem Grundstück dann durch einen privaten Investor errichtet und anschließend an den Verein „Gänseblümchen“als Träger der Kita vermietet werden.
Bei der Umsetzung von Maßnahmen aus dem Integrierten Handlungskonzept für den Ortskern Wachtendonk ist für das Jahr 2021 die Schaffung und Gestaltung eines barrierefreien Zugangs zum Rathaus geplant, dafür sind 128.700 Euro veranschlagt. Im Rahmen der Städtebauförderung werden Fördermittel in Höhe von 50 Prozent der Kosten erwartet. Der für Herbst 2020 geplante Bau einer Niederschlagswasserbehandlungsanlage wurde auf 2021 verschoben. Grund hierfür war unter anderem die im Vorfeld erforderliche Baugrunduntersuchung.
Für die Errichtung der Niederschlagswasserbehandlungsanlage werden insgesamt Haushaltsmittel in Höhe von 601.000 Euro benötigt. Für 2021 ebenfalls vorgesehen ist der Ausbau des Hegskeswegs von Hegskesweg 5 bis Einmündung Holtheyder Straße bei Hausnummer 7. Den prognostizierten Kosten in Höhe von 556.320 Euro für den Ausbau dieses als Hauptwirtschaftsweg kategorisierten Weges stehen Anliegerbeiträge in Höhe von 20 Prozent und erwartete Zuwendungen aus Fördermitteln des Landes in Höhe von 60 Prozent gegenüber. Die Architektenleistungen für den geplanten Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Wachtendonk wurden europaweit ausgeschrieben. Bis Mitte Februar soll das Ausschreibungsverfahren abgeschlossen werden, ein „erster Spatenstich“im vierten Quartal 2021 wird angestrebt. Ein dafür geeignetes Grundstück wurde an der Kempener Straße bereits gefunden und erworben.
Inklusive der Ausstattung und Ausschreibungskosten sind für dieses Projekt Investitionen von rund vier Millionen Euro vorgesehen.
Nach Verabschiedung eines „Klimaleitbildes“für die Gemeinde Wachtendonk in 2020 ist für 2021 die Durchführung einer „Fokusberatung Klimaschutz“geplant. Diese soll 2022 in die Aufstellung eines Klimaschutzkonzeptes münden.
Das erweiterte Gewerbegebiet „Müldersfeld“füllt sich aktuell rasant mit neuen Gewerbebetrieben. Es ist zu erwarten, dass alle dort verfügbaren Flächen zum Jahresende 2021 bereits verkauft und weitgehend auch bereits bebaut sein werden.
Die Entwicklung eines attraktiven neuen Nahversorgungsbereiches im Umfeld der „Alten Ölmühle“soll 2021 ebenso vorangetrieben werden wie die städtebauliche Entwicklung des „Mühlen-Karrees“im Ortskern. Beide Maßnahmen sollen aber von privaten Investoren realisiert und von der Gemeinde also lediglich „begleitet“werden.
Aktuell ist die Gemeinde Wachtendonk noch „schuldenfrei“. Zur Finanzierung des Feuerwehrgerätehauses Wachtendonk ist allerdings nun die Aufnahme eines Kredites in Höhe von vier Millionen Euro eingeplant. Darüber hinaus ist die Aufnahme eines weiteren Kredites in Höhe von 1,5 Millionen Euro vorgesehen, welcher an die Gemeindewerke Wachtendonk weitergegeben wird. Die Gemeindewerke Wachtendonk GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Gemeinde Wachtendonk, muss umfangreicher als bisher in die Sanierung der Rohrnetzleitungen investieren.