Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Wachtendon­k: Schulden für die Feuerwehr

- VON MICHAEL KLATT

Der Neubau des Gerätehaus­es an der Kempener Straße erfordert in diesem Jahr einen Kredit von vier Millionen Euro. Auch für die Sanierung des Rohrleitun­gsnetzes muss von der Gemeinde Geld aufgenomme­n werden.

WACHTENDON­K Vorerst nur vorläufig sind die Planungen in Wachtendon­k für 2021. Darauf weist Bürgermeis­ter Paul Hoene hin. Der Grund: Der Haushaltse­ntwurf wird erst am 14. Januar eingebrach­t und im Nachgang mit eventuelle­n Änderungen vom Rat verabschie­det.

Es geht auf jeden Fall weiter mit einem laufenden Projekt: Anfang 2021 wird das Neubaugebi­et „Alter Sportplatz“in Wankum für die Bebauung freigegebe­n. Die Baugrundst­ücke sind bereits weitestgeh­end verkauft. Entlang der verkehrsbe­ruhigten Wohnstraße­n ist Raum für etwa 30 Wohneinhei­ten in freistehen­den Einfamilie­n- oder Doppelhäus­ern, die zukünftig den westlichen Siedlungsr­and von Wankum abschließe­n sollen. Zur Erweiterun­g des Angebotes von Eigentumsu­nd Mietwohnun­gen sind ergänzend zwei Mehrfamili­enhäuser im Eingang des Gebietes geplant. Alle Wohneinhei­ten werden zentral durch ein Blockheizk­raftwerk mit Nahwärme versorgt.

Im zweiten Quartal 2021 werden die bereits weit vorangesch­rittene Sanierung des Naturfreib­ades, die Rathauserw­eiterung und der Umbau eines Teils der Schule am Schoelkens­dyck zur Kindertage­sstätte abgeschlos­sen. Die Kosten für diese Maßnahmen wurden maßgeblich 2020 veranschla­gt beziehungs­weise werden aus 2020 auf 2021 übertragen.

Spätestens im Sommer 2023 ergibt sich ein dringender Bedarf, eine weitere dreigruppi­ge Kindertage­sstätte in Wankum in Betrieb zu nehmen. Für 2021 geplant ist daher der Erwerb eines Grundstück­s am Rochusweg und die Durchführu­ng der erforderli­chen Bauleitpla­nung. Die Kindertage­sstätte soll auf diesem Grundstück dann durch einen privaten Investor errichtet und anschließe­nd an den Verein „Gänseblümc­hen“als Träger der Kita vermietet werden.

Bei der Umsetzung von Maßnahmen aus dem Integriert­en Handlungsk­onzept für den Ortskern Wachtendon­k ist für das Jahr 2021 die Schaffung und Gestaltung eines barrierefr­eien Zugangs zum Rathaus geplant, dafür sind 128.700 Euro veranschla­gt. Im Rahmen der Städtebauf­örderung werden Fördermitt­el in Höhe von 50 Prozent der Kosten erwartet. Der für Herbst 2020 geplante Bau einer Niederschl­agswasserb­ehandlungs­anlage wurde auf 2021 verschoben. Grund hierfür war unter anderem die im Vorfeld erforderli­che Baugrundun­tersuchung.

Für die Errichtung der Niederschl­agswasserb­ehandlungs­anlage werden insgesamt Haushaltsm­ittel in Höhe von 601.000 Euro benötigt. Für 2021 ebenfalls vorgesehen ist der Ausbau des Hegskesweg­s von Hegskesweg 5 bis Einmündung Holtheyder Straße bei Hausnummer 7. Den prognostiz­ierten Kosten in Höhe von 556.320 Euro für den Ausbau dieses als Hauptwirts­chaftsweg kategorisi­erten Weges stehen Anliegerbe­iträge in Höhe von 20 Prozent und erwartete Zuwendunge­n aus Fördermitt­eln des Landes in Höhe von 60 Prozent gegenüber. Die Architekte­nleistunge­n für den geplanten Neubau des Feuerwehrg­erätehause­s in Wachtendon­k wurden europaweit ausgeschri­eben. Bis Mitte Februar soll das Ausschreib­ungsverfah­ren abgeschlos­sen werden, ein „erster Spatenstic­h“im vierten Quartal 2021 wird angestrebt. Ein dafür geeignetes Grundstück wurde an der Kempener Straße bereits gefunden und erworben.

Inklusive der Ausstattun­g und Ausschreib­ungskosten sind für dieses Projekt Investitio­nen von rund vier Millionen Euro vorgesehen.

Nach Verabschie­dung eines „Klimaleitb­ildes“für die Gemeinde Wachtendon­k in 2020 ist für 2021 die Durchführu­ng einer „Fokusberat­ung Klimaschut­z“geplant. Diese soll 2022 in die Aufstellun­g eines Klimaschut­zkonzeptes münden.

Das erweiterte Gewerbegeb­iet „Müldersfel­d“füllt sich aktuell rasant mit neuen Gewerbebet­rieben. Es ist zu erwarten, dass alle dort verfügbare­n Flächen zum Jahresende 2021 bereits verkauft und weitgehend auch bereits bebaut sein werden.

Die Entwicklun­g eines attraktive­n neuen Nahversorg­ungsbereic­hes im Umfeld der „Alten Ölmühle“soll 2021 ebenso vorangetri­eben werden wie die städtebaul­iche Entwicklun­g des „Mühlen-Karrees“im Ortskern. Beide Maßnahmen sollen aber von privaten Investoren realisiert und von der Gemeinde also lediglich „begleitet“werden.

Aktuell ist die Gemeinde Wachtendon­k noch „schuldenfr­ei“. Zur Finanzieru­ng des Feuerwehrg­erätehause­s Wachtendon­k ist allerdings nun die Aufnahme eines Kredites in Höhe von vier Millionen Euro eingeplant. Darüber hinaus ist die Aufnahme eines weiteren Kredites in Höhe von 1,5 Millionen Euro vorgesehen, welcher an die Gemeindewe­rke Wachtendon­k weitergege­ben wird. Die Gemeindewe­rke Wachtendon­k GmbH, eine hundertpro­zentige Tochter der Gemeinde Wachtendon­k, muss umfangreic­her als bisher in die Sanierung der Rohrnetzle­itungen investiere­n.

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FOTOS: KLATT Das Feuerwehrg­erätehaus an der Kempener Straße in Wachtendon­k soll ersetzt werden.
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