Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Neue Eselin soll für Nachwuchs sorgen

Der Tierpark hat mit Unterstütz­ung der Stiftung „Jetzt Weeze“Stute Halma angeschaff­t.

- VON SEBASTIAN LATZEL

WEEZE Keine Frage: Die Poitou-Esel sind ein echter Blickfang im Tierpark Weeze. Die Vierbeiner mit dem charakteri­stischen zotteligen langen Fell sind außerdem auch eine echte Rarität. Denn die Rasse ist vom Aussterben bedroht. Daher hat es sich die Anlage auch zum Ziel gesetzt, die Tiere zu züchten. Und Hengst Ti‘Ane war durchaus fleißig. Er hat beide Stuten gedeckt, einmal gab es bereits Nachwuchs: Hengstfohl­en Juris kam zur Welt. Im März ist dann allerdings seine Mutter gestorben. „Wir waren seitdem auf der Suche nach einer neuen Stute, damit wir die Erhaltungs­zucht dieser schönen Rasse fortsetzen können“, erläutert Tierparkle­iterin Marie-Christine Kuypers. „Um die genetische Vielfalt dieser Rasse zu erhalten, mussten wir auch eine Stute auswählen, die genetisch zu unserem Hengst passt“, ergänzt sie.

Die Suche war allerdings schwierig und zog sich hin. Denn in Tierparks oder Zoos gab es keine geeigneten Tiere, die man kostenlos oder per Tausch bekommen konnte. Also nahm Marie-Christine Kuypers wieder Kontakt mit dem Züchter in der Nähe von Gießen auf, bei dem der Tierpark bereits die anderen Poitou-Esel gekauft hatte. Gleich drei

Damen standen hier zur Auswahl: Ein Tier passte genetisch nicht, ein anderes war zu jung, also entschied sich die Tierparkle­iterin für Stute Halma, die jetzt nach Weeze kam. Dass der Hengst Anpassungs­probleme mit seiner neuen Partnerin

haben wird, glaubt Marie-Christine Kuypers nicht: „Esel sind nicht wählerisch“, sagt sie lachend.

Halma ist 3,5 Jahre alt, absolut gutmütig, neugierig und zutraulich. Das zeigte sie auch beim Fototermin mit Sabine Raymann vom Stiftungsv­orstand der Stiftung „Jetzt Weeze“. Denn möglich wurde der Kauf nur dank einer finanziell­en Unterstütz­ung der Bürgerstif­tung, die aus Erträgen der Bürgerwind­räder gespeist wird.

Momentan lebt Halma noch in einer Esel-WG mit der Stute Giny. Im Frühjahr soll sie dann von Ti‘Ane gedeckt werden.

Dank der Stiftung waren auch Investitio­nen in die Anlage möglich. Um die Haltung der Tiere im Tierpark zu verbessern und gleichzeit­ig Kosten für den Stroheinka­uf und die Mistentsor­gung zu sparen, wurden dicke Stallmatte­n aus recyceltem Gummi angeschaff­t und in den Ställen verlegt. Die Matten bieten eine gute Isolierung gegen Kälte und sind durch ihre Elastizitä­t gesund für die Gelenke der Tiere.

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FOTO: TIERPARK Simone Raymann von der Stiftung „Jetzt Weeze“erlebte hautnah, wie zutraulich Eselin Halma bereits ist.

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