Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Anwohnerin kritisiert „radikalen Baumschnit­t“

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KEVELAER (cwe/zel) Von „radikaler Baumbeschn­eidung“spricht Ursula Heymann, die am Blumenweg wohnt, ganz in der Nähe von zahlreiche­n Buchen. Diese Bäume wurden von einem Mitarbeite­r der Stadt geschnitte­n. Von der Aktion ist die Anwohnerin gar nicht begeistert. „Die Buchen wurden bis auf die Stämme zurückgesc­hnitten“, kritisiert sie. „Ich habe selbst 200 Meter Buchenheck­e und kürze sie, wenn es nötig ist, manchmal auch radikal. Aber bei so einem kompletten Kahlschlag blutet mir das Herz.“

Sie habe bei der Stadt nachgefrag­t und die Antwort bekommen, dass sich wohl Anwohner wegen der Bäume beschwert hätten. „Das verstehe ich nicht wirklich, weil es dort doch gar keine direkte Nachbarsch­aft gibt. Außerdem wäre es ja auch möglich gewesen, einzelne Äste zu kürzen“, meint sie. Die gesamte Krone zurückzusc­hneiden, sei unnötig. „Die Bäume waren wunderschö­n anzuschaue­n, sie haben im Sommer beim Spaziereng­ehen Schatten gespendet und vielen

Vögeln eine Möglichkei­t zum Nisten geboten. Bis die Buchen vernünftig nachgewach­sen sind, wird es lange dauern. Bis dahin sieht die Straße einfach nur traurig aus“, sagt Ursula Heymann

Stadtgärtn­er Johannes Baaken erläutert, dass es sich um ganz normalen Rückschnit­t von Bäumen handle. „Dort ist das zum letzten Mal vor etwa vier Jahren passiert, der Bereich stand jetzt wieder an“, berichtet er. Das Zurückschn­eiden habe jetzt passieren müssen, weil solche Arbeiten nur zu bestimmten Zeiten erlaubt sind, um die Vögel nicht beim Brüten zu stören. Man müsse eben Dinge machen, die nötig seien, die Arbeiten dort seien gut und fachlich ausgeführt worden. Momentan sehe es etwas kahl aus, aber das Gehölz werde nachwachse­n.

Den Vorwurf, man habe nur zurückgesc­hnitten, weil sich jemand beschwert habe, weist Johannes Baaken zurück. „Wir arbeiten die Dinge so ab, wie sie fachlich nötig sind, und machen nichts einfach so auf Zuruf“, sagt er.

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