Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Aldekerk bekommt sein Ärztehaus
Zwei Allgemeinmediziner und eine Physiotherapie planen einen gemeinsamen Standort in Nachbarschaft zur LöwenApotheke. Die GWS Wohnungsgenossenschaft Geldern will noch im Sommer mit den Bauarbeiten beginnen.
ALDEKERK Wie kann man im ländlichen Bereich die ärztliche Versorgung dauerhaft sichern, und wie können Städte und Gemeinden dabei helfen? Ein Dauerthema im Kreishaus wie in den Rathäusern, wo seit langem erkannt worden ist, dass die Altersstruktur bei den Hausärzten sehr schnell zu Problemen führen kann. Eine Lösung wäre das Angebot eines Ärztehauses, wie es besonders für Aldekerk wird seit längerer Zeit im Gespräch ist. Nun scheint es tatsächlich ernst zu werden. Wie Bürgermeister Dirk Möcking auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, planen zwei Allgemeinmediziner und eine Physiotherapie einen gemeinsamen Standort in unmittelbarer Nachbarschaft zur Löwen-Apotheke. Investor wird die GWS Wohnungsgenossenschaft Geldern. Mit den Bauarbeiten könnte noch in diesem Sommer begonnen werden.
Die örtliche Politik diskutiert das Thema schon seit Jahren. Durch die SPD wurde zunächst ins Spiel gebracht, das alte Pfarrheim (Jugendheim) der katholischen Kirchengemeinde zu kaufen und passend umzubauen. Die BVK bat die Gemeindeverwaltung, einen geeigneten Standort für ein Ärztehaus zu suchen. Die CDU suchte das Gespräch mit möglichen Investoren. Auch Bürgermeister Dirk Möcking erklärte im Sommer im Wahlkampf im RP-Interview, es sei wichtig, auch langfristig eine gute Versorgung sicherzustellen, etwa mit der Errichtung eines Ärztehauses. Dazu führe er mehrere „zielführende Gespräche“mit allen interessierten Ärzten und möglichen Investoren.
Die aktuellen Pläne sehen jetzt einen Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft zur Löwen-Apotheke vor. Mit zwei Allgemeinmedizinern und einer Praxis für Physiotherapie könnten dort zukünftig Gesundheitsdienstleistungen an einer zentralen Stelle im Ort angeboten werden. Dirk Möcking: „Kostenschätzungen und konkrete Entwurfspläne – basierend auf den Anforderungen der Nutzer – wurden bereits durch einen ortsansässigen Architekten erstellt und sollen zeitnah von allen Beteiligten abschließend genehmigt werden.“
Möcking weiter: „Als Investor für den Bau des Ärztehauses konnte mit der GWS Wohnungsgenossenschaft Geldern ein erfahrenes Unternehmen für dieses Projekt gewonnen werden.“Die Gemeinde
Kerken gehört zu den Eigentümern der kommunalen Genossenschaft, die über 1122 eigene Mietwohnungen, 592 Garagen und Stellplätze sowie 57 Gewerbeobjekte betreibt. Nach Rücksprache mit dem Geschäftsführer der GWS, Paul Düllings, wolle man versuchen, bis zum Sommer 2021 eine Baugenehmigung für das Ärztehaus zu erhalten. Düllings rechnet mit einer Bauzeit von etwa zwölf bis 15 Monaten. Eine Fertigstellung Ende 2022 wäre also denkbar.