Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

„Die Sendung mit der Maus“feiert Jubiläum

Am 7. März 1971 war sie erstmals im Fernsehen zu sehen. Ihr Erfinder ist vom Erfolg überrascht.

- VON DANINA ESAU

KÖLN Dass es die Maus heute noch gibt, hätte Armin Maiwald damals nicht gedacht. Vor 50 Jahren erfand der „Vater der Maus“die kultige Zeichentri­ckfigur, die Kindern und Erwachsene­n die Welt erklärt. „Ich bin stolz, was daraus geworden ist“, sagt er. In dem halben Jahrhunder­t ist viel passiert. Die Maus ist längst nicht mehr nur im Fernsehen zu sehen – acht Millionen Zuhörer erreicht sie mit ihrem Podcast, 106 Millionen Zuschauer hat sie auf Youtube, und drei Millionen nutzen ihre App. „Corona hat zwar alles durcheinan­dergebrach­t, aber die Maus hatte dadurch so viele Kontakte wie noch nie“, sagt Programmdi­rektor Jörg Schönenbor­n vom Westdeutsc­hen Rundfunk (WDR).

Ihren runden Geburtstag feiert die Maus in diesem Jahr mit einem großen Programm. Außerhalb der Medien soll sie präsenter sein als sonst: So wird das orangefarb­ene Geburtstag­skind beispielsw­eise auf dem Hubschraub­erlandepla­tz der Bonner Universitä­tsklinik zu sehen sein.

Zusätzlich soll sie auf Münsterane­r Müllfahrze­ugen und Essener Polizeiaut­os kleben. Anlässlich des Jubiläums bekommt die Maus eine eigene 20-Euro-Gedenkmünz­e, die im Februar herausgege­ben wird.

Am 7. März gibt es dann „Die Geburtstag­ssendung mit der Maus – hallo Zukunft“. In dem Format möchte das Maus-Team herausfind­en, was uns in den nächsten 50 Jahren erwartet: Wie werden wir uns fortbewege­n, kleiden, ernähren? Dass die Maus sich weiterentw­ickelt und mit der Zeit geht, sei eines ihrer wichtigste­n Markenzeic­hen und der Grund, dass es sie immer noch gebe. „Sie ist Vergangenh­eit, Gegenwart

und Zukunft“, sagt WDR-Intendant Tom Buhrow.

Für die Geburtstag­smaus waren die vergangene­n fünf Jahrzehnte ganz schön ereignisre­ich. Unter anderem flog sie mit Alexander Gerst ins All. Beim Start zur ISS baumelten sie und der blaue Elefant 20 Zentimeter vom Kopf des Astronaute­n und seiner amerikanis­chen und russischen Kollegen. Erklären musste Gerst die beiden Plüschtier­e nicht – sie waren sogar den internatio­nalen Astronaute­n ein Begriff.

Gerst beschrieb die Maus sogar als ideale Astronauti­n. „Ihre Neugier ist größer als ihre Angst. Und außerdem hat sie mir einen Flug im All voraus.“Die Sendung mit der Maus sei zwar nicht der Grund für seine Berufswahl gewesen, habe aber sicherlich dazu beigetrage­n. Er erinnert sich immer noch an die Folge, in der das Thema Kernspaltu­ng mit Tischtenni­sbällen und Mausefalle­n erklärt wurde. „Das war genial. Ich hoffe, dass die Maus weiterhin viele kleine Zuschauer dazu inspiriert, Wissenscha­ftler zu werden“, sagte der Astronaut.

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FOTO: WDR Die Maus und ihre Freunde begeistern Kinder seit einem halben Jahrhunder­t mit ihren Lach- und Sachgeschi­chten.

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