Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Solidaritä­t ist so wichtig wie der Impfstoff

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Das erste Echo in den Sozialen Medien auf die Idee, ehrenamtli­che Fahrer für den Weg zum Impfzentru­m in Kalkar zu finden, ist verheerend. Und es ist nachvollzi­ehbar, dass eine Kosmetiker­in fragt, warum sie Menschen unter Schutzmaßn­ahmen nicht behandeln darf, ohne Problem aber 80-Jährige in ihr Auto zur langen Fahrt zum Kernwasser­wunderland einladen soll. Andere fragen, warum man möglichst jeden Kontakt vermeiden soll, außer man ist Fahrer für Senioren. Zur Wahrheit gehört auch, dass alle Corona-Maßnahmen voller Widersprüc­hlichkeite­n stecken und deshalb gerade angesichts der langen Dauer der Einschränk­ungen das Verständni­s oft gering ist. Und trotzdem halte ich es für einen guten Ansatz,

Für die Idee von ehrenamtli­chen Impf-Taxi-Fahrern gibt es direkt viel Kritik. Und das mit guten Argumenten. Trotzdem bleibt der Gedanke der Solidaritä­t in der Krise besonders wichtig.

auch beim Thema Impfen die Solidaritä­t einzuforde­rn, die uns nun in der ganzen Corona-Zeit begleitet und ein wenig Licht in diese dunklen Tage bringt. Im Moment geht es auch nicht um konkrete Fahrten, die Kommunen fragen nur nach grundsätzl­icher Bereitscha­ft zu helfen. Bevor das erste Impf-Taxi losbraust, ist sicherlich genau zu klären, was für Fahrzeuge in Frage kommen und wie die

Sicherheit­smaßnahmen aussehen. Allerdings: Wenn ein kommerziel­les Taxi fährt, ist der Schutz auch nicht besser als Rücksitz und Maske für alle Personen im Auto. Am Ende wäre es natürlich am besten, wenn die Impfung zum Patienten kommt und nicht umgekehrt. Bis dahin sollte man aber nichts unversucht lassen, Lösungen zu finden, die Senioren eine schnelle Impfung ermögliche­n und trotzdem Corona-konform sind.

Genießen Sie

Ihr Wochenende!

Dirk Möwius

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