Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Rekordquoten für Eishockey-Liga Die TV-Zahlen haben sich mehr als verdoppelt – auch wegen des neuen Spielrhythmus.
DÜSSELDORF (bs-) Der Chef der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), Gernot Tripcke, wirkte am Freitag außerordentlich zufrieden. Das war zuletzt schon mal anders: Abbruch der Vorsaison, ewige Debatten um Gehaltsverzichte und Hilfsgelder, verschobener Saisonstart. Nun läuft die Saison, die Spiele sind torreich, junge Talente begeistern die Fans, es gab noch keine Spielausfälle und die TV-Zahlen klettern und klettern.
Das freut den übertragenden Sender „Magenta Sport“, der bereits in den Vorjahren stets steigende Zahlen verkünden durfte. Nun ist das Sportportal der Telekom der Gewinner der ersten DEL-Wochen. Zwar möchte der Sender erst Ende des Monats Daten veröffentlichen, aber Tripcke gab schon etwas preis: Die Zahlen hätten sich „mehr als verdoppelt, fast verdreifacht“. In der Vorsaison hatten zehn Millionen Menschen eingeschaltet, sagte Henning Stiegenroth, Leiter Sportmarketing bei der Telekom, jüngst der „Eishockey News“. Macht bei 364 Spielen knapp 27.500 Zuschauer im Schnitt. Nun dürften es um die 70.000 sein, Köln gegen Düsseldorf erreichte gar mehr als 200.000 Fans – diverse Spiele der Fußball-Bundesliga auf Sky haben weniger Publikum.
Für die DEL ist das Portal aber mehr als nur ein Sender. Zwar macht das TV-Geld mit wenigen hunderttausend Euro pro Klub einen recht kleinen Teil der Etats aus, dafür war der Sender im Herbst ein Antreiber, dass nun überhaupt gespielt werden kann. Da veranstaltete er mit dem „Magenta-Sport-Cup“ein Turnier, zahlte eine Antrittsprämie und verschaffte den Klubs die Chance, sich sportlich und organisatorisch auf die Saison vorzubereiten. Schon damals waren die Quoten hoch. Was auch daran lag, dass nicht im alten Freitag-Sonntag-Rhythmus gespielt wurde, stattdessen gab es fast jeden Tag Eishockey zu sehen. Das ist auch jetzt so. Und ein Grund, warum so viele Fans einschalten. Die Idee kam aus der Liga, sagt Tripcke, „die hilft uns jetzt bei den Diskussionen um monetäre Regelungen“. Da die Saison notgedrungen verkürzt wurde, könnte die Telekom auf eine Reduzierung des TV-Gelds drängen. Das scheint sie nicht zu tun: „Magenta ist happy“, sagt Tripcke. „Geht es so weiter, erreichen wir mit weniger Spielen mehr Zuschauer.“Er glaubt aber nicht, dass der neue Spielplan zur Dauerlösung wird: „Priorität haben unsere Stadionzuschauer.“