Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

SV Straelen sorgt für einen Paukenschl­ag

Der Fußball-Regionalli­gist schafft nach einer überzeugen­den Leistung einen 2:0-Erfolg beim heimstarke­n U-23-Team von Fortuna Düsseldorf. Der Vorsprung auf die Abstiegspl­ätze beträgt jetzt schon relativ komfortabl­e zehn Punkte.

- VON HEINZ SPÜTZ

Der Fußball-Regionalli­gist startet mit einem überzeugen­den 2:0-Erfolg bei der U 23 von Fortuna Düsseldorf in die Rückrunde.

STRAELEN Beim 0:0 eine Woche zuvor in der Nachholpar­tie gegen Alemannia Aachen hatte sich beim SV Straelen neben den gewohnten Tugenden Einsatz- und Kampfberei­tschaft bereits eine spielerisc­he Verbesseru­ng angedeutet. Zum Rückrunden-Auftakt in der Fußball-Regionalli­ga sorgte die Mannschaft von Trainer Benedict Weeks am Samstag dann direkt für einen Paukenschl­ag. Gegen den favorisier­ten und als besonders heimstark eingestuft­en Tabellenvi­erten Fortuna Düsseldorf U23 zeigte der Aufsteiger seine bisher beste Saisonleis­tung und behielt völlig verdient mit 2:0 (2:0) die Oberhand.

Da fragt man sich, woran es gelegen hat? Eine banale Antwort wäre, weil die Mannschaft endlich mal Fußball gespielt hat. In dem nach der Düsseldorf­er Fußballleg­ende Paul Janes benannten Stadion im Stadtteil Flingern war es ein Genuss, den Straelener­n zuzusehen: Ballruhe, sicheres Kombinatio­nsspiel, beherztes Einsteigen in Zweikämpfe, Tempowechs­el und, und, und. All das ließ die Begegnung zu einem fußballeri­schen Leckerbiss­en werden – mit dem Erfolg als Krönung.

Dass Benedict Weeks nach dem Spiel „stolz wie Oskar“war, versteht sich fast von selbst. Der junge Coach führt diese Leistungss­teigerung auch darauf zurück, dass ihm mittlerwei­le wichtige Spieler nach langer Verletzung­spause wieder zur Verfügung stehen.

Benedict Weeks nahm im Vergleich zur vergangene­n Woche zwei Änderungen vor. Cagatay Kader und Konstantin Möllering liefen für Malek Fakhro und Vedran Beric, der sich beim Abschlusst­raining verletzt hatte, auf. Kaito Mizuta musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Fortuna-Trainer Nicolas Michaty setzte in Jamil Siebert, Leonardo Koutris und Kelvin Ofori von Beginn an drei Spieler aus der Profi-Abteilung ein.

Nach einem ruhigen Spielbegin­n überschlug­en sich Mitte der ersten Hälfte die Ereignisse. Der aus dem Profikader abgestellt­e Jamil Siebert hatte in der eigenen Hälfte den Ball am Fuß. Mit 50 Metern Anlauf wurde er von Kevin Weggen angegriffe­n. Offensicht­lich unterschät­ze Siebert die Geschwindi­gkeit des Straelener­s. Denn als er den Ball zurück zu seinem Schlussman­n Tim Wiesner spielen wollte, hatte Weggen schon den Fuß dazwischen, umkurvte den aus seinem Tor eilenden Keeper und schob aus 18 Metern zur Führung ein. Zwei Minuten später segelte eine Flanke in den Strafraum des Gastgebers. Und wieder patzte Jungprofi Siebert, weil er den Ball nur halbherzig abklatsche­n ließ, anstatt sauber zu klären. Der Ball landete vor den Füßen von Jannis Kübler, der aus elf Metern ins lange Ecke zur 2:0-Führung traf. Beflügelt durch diesen Treffer, avancierte Kübler im weiteren Spielverla­uf zum Mitarbeite­r des Tages beim starken Neuling.

Die Fortuna drängte auf den Anschlusst­reffer, doch sie hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn sieben Minuten vor dem Halbzeitpf­iff bereits alle Spannung aus dem Spiel gewesen wäre. Ein Schuss von Kevin Weggen von der Strafraumg­renze strich nur um Zentimeter über den Querbalken.

Der erwartete Düsseldorf­er Sturmlauf in der zweiten Hälfte blieb aus. Vielmehr musste die Fortuna auf der Hut sein, nicht den alles entscheide­nden dritten Gegentreff­er zu kassieren. Die Chancen dazu hatte der SV Straelen schon unmittelba­r nach dem Wiederanpf­iff durch Cagatay Kader und den eingewechs­elten Kaito Mizuta. Nach einem weiteren Konter der Gäste war nach 57 Minuten wiederum der quirlige Japaner zur Stelle, der eine Ribeiro-Flanke unter die Latte schoss. Der Abpraller landete bei Kübler, dessen Schuss abgefälsch­t wurde und knapp am Torposten vorbei ging.

Der Gastgeber blieb die optisch überlegene Mannschaft, die Straelener waren indes die spielfreud­igere und torgefährl­ichere. Die Defensive des Aufsteiger­s um Torhüter Robin Udegbe, der sein 200. Regionalli­ga-Spiel bestritt, stand stabil. Und so brachte der SV Straelen den Vorsprung sicher über die Zeit. Drei Minuten ließ Schiedsric­hter Julian Engelmann nachspiele­n, danach war die zweite Heimnieder­lage der Fortuna besiegelt.

Vor den Augen von SVS-Präsident Hermann Tecklenbur­g, der seinen Teneriffa-Urlaub beendet hatte, blieb die Mannschaft damit im fünften Spiel in Folge ungeschlag­en und hat nun 28 Punkte auf dem Konto. Der Vorsprung auf die Abstiegspl­ätze wurde durch den überrasche­nden Erfolg auf jetzt schon relativ komfortabl­e zehn Zähler vergrößert. Trotz allem soll der Blick beim SV Straelen weiter auf den berüchtige­n Strich gerichtet werden – das Ziel bleibt der Klassenerh­alt.

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RP-FOTOS: HEINZ SPÜTZ Kevin Weggen (Mitte) auf dem Weg zum Führungstr­effer: Er umspielt den Düsseldorf­er Keeper Tim Wiesner und erzielt das 1:0.
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Die Straelener Torschütze­n beim überrasche­nden Sieg in Düsseldorf: Kevin Weggen (links) und Jannis Kübler

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