Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Weiblicher, jünger, westlicher

- VON GREGOR MAYNTZ

Der Frauenante­il im CDU-Vorstand wächst nach der Wahl von 38 auf 48 Prozent.

BERLIN Der Einfluss des größten CDU-Landesverb­andes Nordrhein-Westfalen ist mit dem Wahlausgan­g des digitalen Parteitags noch größer geworden. Weil Jens Spahn stellvertr­etender Vorsitzend­er wurde und Norbert Röttgen ins Präsidium einzog, hat sich die Zahl der NRW-Politiker an der Spitze der CDU von elf auf zwölf erhöht. Generalsek­retär bleibt Paul Ziemiak aus NRW, wie NRW-Ministerpr­äsident Laschet nach seiner Wahl zum CDU-Vorsitzend­en bekräftigt­e. Wiedergewä­hlt wurde auch NRW-Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann als Präsidiums­mitglied. Seine Rolle in NRW dürfte noch größer werden, wenn Laschet Kanzlerkan­didat werden und in die Bundespoli­tik wechseln sollte. Als beratendes Mitglied sitzt Unionsfrak­tionschef Ralph Brinkhaus im Präsidium.

Im Bundesvors­tand der CDU sitzen weiterhin Vize-Fraktionsc­hef Hermann Gröhe (783 Stimmen) aus Neuss, Integratio­ns-Staatssekr­etärin Serap Güler (771) aus Köln, Oberbürger­meister Thomas Kufen (726) aus Essen, MIT-Chef Carsten Linnemann (726) aus Paderborn, Innenminis­ter Herbert Reul (821) aus dem Rheinsch-Bergischen Kreis, Bauministe­rin Ina Scharrenba­ch (646) aus Unna und Senioren-Union-Chef Otto Wulff aus Iserlohn. Otto Wulff machte mit seinen 88 Jahren die Ausnahme, ansonsten war dieser Samstag der Tag der jüngeren Frauen. So traten aus dem kleinen Landesverb­and Bremen sowohl Elisabeth Motschmann (68) als auch Wiebke Winter (24) an. Die 24-Jährige zog auf Anhieb mit 735 Stimmen in den Bundesvors­tand ein und nahm damit Motschmann den Platz weg. Auch die 26-jährige Anna Kreye aus Sachsen-Anhalt machte mit 706 Stimmen das Rennen, und die Niedersach­sen-CDU wird künftig auch von der 32-jährigen Laura Hopmann (773 Stimmen) vertreten. Der Frauenante­il im Vorstand machte einen gehörigen Satz von 38 auf 48 Prozent.

Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (62) aus dem Saarland trat nicht mehr für den Vorstand an. So bekam der Landtagsab­geordnete Marc Speicher (36) eine Chance – und schaffte es auf Anhieb mit 603 Stimmen. Der frühere Thüringer CDU-Chef Mike Mohring (49) kandidiert­e nicht erneut für das Präsidium, bekam aber für den Vorstand ein neues Ticket. Das Durchschni­ttsalter der Vorstandsm­itglieder sank deutlich von 57,5 auf 52,6 Jahre.

Unter den stellvertr­etenden Vorsitzend­en schnitt Jens Spahn mit 61,0 Prozent am schlechtes­ten ab. Thomas Strobl kam auf 69,4 Prozent, Silvia Breher auf 80,5, Julia Klöckner auf 81,6 und am besten behauptete sich Volker Bouffier mit 83,5 Prozent. Die Sympathie-Rangfolge bei den weiteren gewählten Präsidiums­mitglieder­n: 88,5 Prozent für Michael Kretschmer, 85,0 für Reiner Haseloff, 81,0 für Karl-Josef Laumann, 80,0 für Norbert Röttgen, 76,4 für Bernd Althusmann, 76,3 für Monika Grütters und 54,4 für Annette Widmann-Mauz.

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FOTO: CDU BREMEN Die 24-jährige Wiebke Winter ist nun im CDU-Vorstand.
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FOTO: DPA Neu verkabelt: Paul Ziemiak bleibt CDU-Generalsek­retär.

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