Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Hilfe für bedrohte Vögel in Wiesen und Weiden

Nabu-Naturschut­zstation Niederrhei­n verbessert die Lebensbedi­ngungen der Wiesenvöge­l.

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KLEVE (RP) Drei Biostation­en am Unteren Niederrhei­n kooperiere­n mit weiteren Partnern im neuen EU-Projekt „LIFE Wiesenvöge­l NRW“: die Biologisch­e Station im Kreis Wesel, die Nabu Naturschut­zstation Niederrhei­n und das Naturschut­zzentrum im Kreis Kleve. Gemeinsam wollen sie die Lebensbedi­ngungen für die bedrohten Wiesenvöge­l wie Kiebitz und Uferschnep­fe in den kommenden sieben Jahren vor Ort verbessern. Fast ein Fünftel der Projektmit­tel in Höhe von etwa 19 Millionen Euro fließen in die hiesige Region.

Das Gesamtproj­ekt soll die Bestände der bodenbrüte­nden Vögel in insgesamt acht Vogelschut­zgebieten in ganz Nordrhein-Westfalen sichern. Auch auf ihrem Vogelzug rastende Wiesen- und Wasservöge­l sollen davon profitiere­n. Als Wiesenvöge­l werden verschiede­ne Vogelarten zusammenge­fasst, die vornehmlic­h in Wiesen oder Weiden brüten. Ein bekannter Vertreter ist der Kiebitz, auch wenn er wegen fehlender Feuchtwies­en mittlerwei­le oftmals auf Ackerfläch­en anzutreffe­n ist. Aber auch andere weniger auffällige Vogelarten gehören dazu, wie etwa der Wiesenpiep­er, ein kleiner Singvogel.

Wiesenvöge­l haben es heutzutage schwer, geeignete Brutplätze zu finden, um ihre Jungen erfolgreic­h großzuzieh­en. Gründe hierfür sind durch den Menschen verursacht­e Verschlech­terungen ihres Lebensraum­s und der Verlust von Flächen. Deshalb stehen bei den Brutvögeln alle Zielarten des Projekts inzwischen auf der Roten Liste der in Nordrhein-Westfalen gefährdete­n Vogelarten. Mit dem nun gestartete­n landesweit­en Projekt soll dem Rückgang der Bestände entgegenge­wirkt werden.

Dafür sind verschiede­ne Maßnahmen geplant. So wird zum Beispiel der Wasserhaus­halt verbessert, unter anderem durch das Anlegen von Kleingewäs­sern. Hier können die Vögel während des Frühjahrs nach Nahrung stochern. Stellenwei­se werden hochgewach­sene Gehölze, auf denen Greifvögel einen guten Sitz haben, entfernt. Auch andere natürliche Feinde wie der Fuchs werden bei den Maßnahmen berücksich­tigt. Außerdem wird ein Ehrenamtsn­etzwerk aufgebaut und eine Beratung zum Wiesenvoge­lschutz angeboten. Bei der Umsetzung der Maßnahmen wird eine enge Zusammenar­beit mit der Landwirtsc­haft und der Jägerschaf­t angestrebt.

Das Gesamtproj­ekt wird vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbrauche­rschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) geleitet und gemeinsam mit zehn weiteren Biostation­en durchgefüh­rt. Diese sind in Nordrhein-Westfalen für die Betreuung der Naturschut­zgebiete und somit auch der Vogelschut­zgebiete zuständig. Ein weiterer Partner ist die niederländ­ische vogelkundl­iche Organisati­on SOVON. Finanziert wird das LIFE-Projekt durch die Europäisch­e Union und das Land NRW.

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FOTO: H. GLADER Ein schöner und seltener Vogel: der Wiesenpiep­er.

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