Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Deichverband: „Strenge Rechnung, gute Freundschaft“
EMMERICH/REES (bal) Der Deichverband Bislich-Landesgrenze hat in seinem Zuständigkeitsbereich schon viele Deich-Kilometer saniert und sich bislang mit Betroffenen auch immer gütlich einigen können, wenn es einmal Schäden gab. „Mit einer Forderung in dieser Höhe sind wir allerdings auch noch nie konfrontiert worden“, sagt Deichverbands-Geschäftsführer Holger Friedrich.
Er verweist darauf, dass man noch mitten im Verfahren sein und nicht der Deichverband, sondern das Landgericht den Gutachter bestellt habe – wie sonst beim Bau von Deichen auch immer üblich. „Wir können und dürfen auf ein solches Gutachten keinen Einfluss nehmen“, macht Friedrich klar.
Obwohl der Geschäftsführer einerseits auch Verständnis für die Sicht der betroffenen Familie habe, könne der Deichverband andererseits keine Zahlungen leisten, die über das hinausgehen, was im Gutachten festgelegt sei. „Wir sind an sparsames Wirtschaften und deshalb auch an das gebunden, was die Fachleute in ihren Expertisen sagen. Gelder, die darüber hinausgehen, sind nicht mehr förderfähig. Das müsste dann von allen Verbandsmitgliedern getragen werden“, schildert er die Zusammenhänge.
„Strenge Rechnung, gute Freundschaft“sei allerdings immer die Maßgabe des Deichverbands gewesen. Der Dialog sei wichtig. „Wir werden deshalb auch noch einmal das Gespräch mit der geschädigten Partei suchen“, stellt Friedrich in Aussicht.