Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Impftermin für Nonnen abgesagt

- VON MARKUS BALSER

Obwohl die Hälfte der Schwestern von Haus Aspel in Vollzeitpf­lege lebt, gilt das Irmgardiss­tift laut Impfordnun­g nicht als Pflegeeinr­ichtung.

HALDERN In der vergangene­n Woche begannen die Impfungen in den Senioren-Heimen in Rees und Emmerich. St. Joseph in Millingen machte den Anfang, es folgten St. Augustinus und Willikenso­ord in Emmerich, am Sonntag war St. Marien in Haldern an der Reihe. Eigentlich hätte am Wochenende auch eine Impfung der auf Haus Aspel lebenden Nonnen stattfinde­n sollen, doch der bereits vergebene Termin wurde kurzfristi­g abgesagt. Die Begründung: Das Stift würde die Voraussetz­ung für die vom Bund vorgesehen­e, priorisier­te Impfung in Pflegeheim­en nicht erfüllen.

Auf Haus Aspel, das seit 1850 im Besitz der Töchter des Heiligen Kreuzes ist und als Kloster genutzt wird, wohnen momentan 40 Ordensschw­estern. Die Hälfte von ihnen ist hochbetagt und lebt in Vollzeitpf­lege im Irmgardiss­tift, das vor 20 Jahren in dem Barockschl­oss vor den Toren Halderns eingericht­et wurde. Dazu kommen noch weitere 20 Nonnen, die in dem Kloster leben und aufgrund ihres fortgeschr­ittenen Alters zum Teil ebenfalls Pflegeleis­tungen in Anspruch nehmen müssen.

Obwohl zudem 26 Mitarbeite­rinnen allein mit der Pflege der Schwestern auf Haus Aspel befasst sind, wertete die zuständige Impfkommis­sion des Kreises Kleve das Irmgardiss­tift nicht als Pflegeeinr­ichtung im herkömmlic­hen Sinne. Die Impfung, die am Wochenende durch die Reeser Arztpraxen El-Nounou und Balaom hätte erfolgen sollen, wurde kurzerhand wieder abgesagt.

Jetzt sollen die Ordensschw­estern Anfang Februar das Serum verabreich­t bekommen, wenn die Impfung in den Pflegeheim­en weitestgeh­end abgeschlos­sen ist und die Menschen ab 80 Jahre in den Impfzentre­n an die Reihe kommen.

Nach Informatio­nen der RP müssen die Ordensschw­estern dafür allerdings nicht Haus Aspel verlassen. Sie sollen dann an Ort und Stelle geimpft werden.

Die Impfbereit­schaft sei unter den Töchtern des Heiligen Kreuzes sei indes hoch. Fast alle Mitarbeite­rinnen und Bewohnerin­nen wollen sich impfen lassen, hieß es seitens des Ordens.

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RP-ARCHIVFOTO: MICHAEL SCHOLTEN. Das Kloster Aspel in Groin mit seinen Außenanlag­en von oben. 40 Ordensschw­estern leben dort.

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