Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Impftermin für Nonnen abgesagt
Obwohl die Hälfte der Schwestern von Haus Aspel in Vollzeitpflege lebt, gilt das Irmgardisstift laut Impfordnung nicht als Pflegeeinrichtung.
HALDERN In der vergangenen Woche begannen die Impfungen in den Senioren-Heimen in Rees und Emmerich. St. Joseph in Millingen machte den Anfang, es folgten St. Augustinus und Willikensoord in Emmerich, am Sonntag war St. Marien in Haldern an der Reihe. Eigentlich hätte am Wochenende auch eine Impfung der auf Haus Aspel lebenden Nonnen stattfinden sollen, doch der bereits vergebene Termin wurde kurzfristig abgesagt. Die Begründung: Das Stift würde die Voraussetzung für die vom Bund vorgesehene, priorisierte Impfung in Pflegeheimen nicht erfüllen.
Auf Haus Aspel, das seit 1850 im Besitz der Töchter des Heiligen Kreuzes ist und als Kloster genutzt wird, wohnen momentan 40 Ordensschwestern. Die Hälfte von ihnen ist hochbetagt und lebt in Vollzeitpflege im Irmgardisstift, das vor 20 Jahren in dem Barockschloss vor den Toren Halderns eingerichtet wurde. Dazu kommen noch weitere 20 Nonnen, die in dem Kloster leben und aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters zum Teil ebenfalls Pflegeleistungen in Anspruch nehmen müssen.
Obwohl zudem 26 Mitarbeiterinnen allein mit der Pflege der Schwestern auf Haus Aspel befasst sind, wertete die zuständige Impfkommission des Kreises Kleve das Irmgardisstift nicht als Pflegeeinrichtung im herkömmlichen Sinne. Die Impfung, die am Wochenende durch die Reeser Arztpraxen El-Nounou und Balaom hätte erfolgen sollen, wurde kurzerhand wieder abgesagt.
Jetzt sollen die Ordensschwestern Anfang Februar das Serum verabreicht bekommen, wenn die Impfung in den Pflegeheimen weitestgehend abgeschlossen ist und die Menschen ab 80 Jahre in den Impfzentren an die Reihe kommen.
Nach Informationen der RP müssen die Ordensschwestern dafür allerdings nicht Haus Aspel verlassen. Sie sollen dann an Ort und Stelle geimpft werden.
Die Impfbereitschaft sei unter den Töchtern des Heiligen Kreuzes sei indes hoch. Fast alle Mitarbeiterinnen und Bewohnerinnen wollen sich impfen lassen, hieß es seitens des Ordens.