Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
So unterscheiden sich FFP2- und OP-Masken
Differenzen liegen vor allem im Schutz des Trägers und im Preis. Die Nachfrage nach beiden Typen steigt.
DÜSSELDORF Beim Einkauf und im Nahverkehr setzen Bundesregierung und Länder künftig auf medizinische Masken, also FFP2-Masken oder die sogenannte OP-Maske. Der Handel ist vorbereitet, Engpässe können aber nicht ausgeschlossen werden. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Welche Masken darf man jetzt noch tragen? Im Nahverkehr und beim Einkaufen wird das Tragen einer medizinischen Gesichtsmaske (OP-Maske) oder einer FFP2-Maske Pflicht. Auch Masken mit der Kennzeichnung KN95 und N95 sind weiterhin erlaubt.
Was ist der Unterschied zwischen OP- und FFP2-Masken? Ministerpräsident Armin Laschet attestierte in seiner Pressekonferenz OP-Masken und FFP2-Masken einen „vergleichbaren Standard“. Das stimmt aus medizinischer Sicht nicht. Der wesentliche Unterschied
zwischen beiden Typen ist der Schutz des Trägers vor den feinsten Schwebepartikeln in der Luft, den Aerosolen. Eine OP-Maske gewährleistet dies nicht. Sie muss zwar als Medizinprodukt gekennzeichnet sein und besteht meist aus mehreren Lagen Stoff, von denen einige eine Filterwirkung haben. Und auch die äußere Schicht ist flüssigkeitsabweisend. Sie schützt Menschen in der nahen Umgebung effektiv vor Tröpfchen, die der Maskenträger etwa beim Sprechen oder Husten aus Mund und Nase abgibt. Auch seine Aerosole werden nach vorne hin ausgebremst. Aber: Den Träger selbst bewahrt eine OP-Maske nur in sehr geringem Maße vor dem Einatmen von Aerosolen anderer. Die FFP2-Maske tut dies. Eine europaweite Norm (EN 149) regelt die Qualität dieser Masken. Sie filtern 94 Prozent der Partikel aus der Luft. Beide Maskentypen werden geprüft, die CE Kennzeichnung auf der Verpackung (OP-Maske) oder auf der Maske selbst (FFP2-Maske) zeigt an, dass die gesetzlichen Normen erfüllt werden. Voraussetzung für richtigen Schutz ist aber bei jeder Maske das richtige Tragen: über Mund und Nase und eng anliegend.
Gibt es genug Masken? Laut Apothekerverband Nordrhein gibt es keine Lieferschwierigkeiten. Drogeriemärkte senden ein anderes Signal – die Kette Rossmann etwa hätte sich mehr Vorlaufzeit gewünscht. Man arbeite mit Hochdruck daran, dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Es könne bei plötzlich stark erhöhter Nachfrage zu Engpässen kommen. Als Konsequenz hat man die Abgabe bereits beschränkt: Ein Kunde kann bei Rossmann nur noch ein Paket FFP2-Masken kaufen. Für OP-Masken gilt die Beschränkung nicht. Auch beim Drogeriemarkt DM nimmt man eine „abrupt gestiegene Nachfrage“wahr. Es kann sein, „dass an vielen Standorten und im Onlineshop FFP2 Masken temporär ausverkauft sind“, heißt es aus der Pressestelle. Im Onlineshop des Markts waren am Mittwochnachmittag bereits keine FFP2-Masken mehr bestellbar, auch die meisten OP-Masken waren ausverkauft.
Wie teuer sind die Masken? Die Preise variieren stark. In Discountern und im Internet gibt es FFP2-Masken teilweise zum Stückpreis von 1,50 Euro. In Apotheken liegen die Preise laut Apothekerverband Nordrhein bei zwei bis sechs Euro pro Stück. Die OP-Masken sind günstiger. Sie liegen in der Regel bei 50 bis 70 Cent pro Stück. Einen Preisanstieg wird es zumindest bei DM vorerst nicht geben, teilt das Unternehmen mit.