Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

„Senioren müssen betreut werden!“

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GOCH (nik) Es war, als hätte er auf diese Frage nur gewartet. Am Ende der Ratssitzun­g wollte Andreas Sprenger (CDU) wissen, ob man sich Gedanken um die Haftung gemacht habe, wenn Ehrenamtle­r Senioren zum Impfort Kalkar bringen. Bekanntlic­h überlässt die Stadt Kleve die Transporte zum Wunderland Taxiuntern­ehmen, während die übrigen Kommunen des Kreises auf privates Engagement setzen. So auch Gochs Bürgermeis­ter Knickrehm.

Nach den Worten Knickrehms ist es nicht Aufgabe der Stadt, für die

Gesundheit­sversorgun­g der Bürger zu zahlen, dies gelte auch für ältere Menschen. Wer einen entspreche­nden Pflegegrad habe, bekomme von seiner Krankenver­sicherung den Krankentra­nsport finanziert. Der Großteil der über 80-Jährigen werde sicher von Kindern, Enkeln oder Bekannten gefahren, die wenigsten müssten auf den Ehrenamtle­r-Pool zurückgrei­fen. „Und seien Sie doch ehrlich: Würden Sie Ihre betagten Verwandten von einem Taxifahrer ohne weitere Betreuung am Impfzentru­m absetzen lassen? Die Senioren

brauchen doch die Betreuung vor Ort ebenso nötig wie den Transport!“Ein leicht erhöhtes Infektions­risko möge im Privat-Pkw bestehen, aber wenn FFP-II-Masken getragen würden, die notfalls auch die Stadt stellen würde, sei das ein „beherrschb­ares Risiko“. Knickrehm machte darauf aufmerksam, dass die Gocher Initiative Dorfauto die Bürgermeis­terkonfere­nz auf die Idee gebracht habe, Ehrenamtle­r einzuspann­en. Niemand müsse mit ihnen fahren, es sei nur ein Angebot.

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