Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Köln gewinnt Abstiegsdu­ell auf Schalke

- VON HOLGER SCHMIDT UND WOLFGANG MÜLLER

Der Revierklub beendet die Hinrunde nach dem 1:2 als Tabellenle­tzter der Bundesliga. Der FC schießt das Siegtor in der Nachspielz­eit und verschafft sich so etwas Luft im Abstiegska­mpf.

GELSENKIRC­HEN (dpa) Noch ohne Heilsbring­er Klaas-Jan Huntelaar hat der FC Schalke 04 zum Hinrunden-Abschluss den nächsten Nackenschl­ag hinnehmen müssen und geht ziemlich abgeschlag­en in die zweite Saison-Hälfte. Die Schalker verloren im eigenen Stadion nach einem Treffer in der Nachspielz­eit mit 1:2 (0:1) gegen den Abstiegsri­valen 1. FC Köln. Mit kümmerlich­en sieben Punkten aus 17 Spielen haben die Schalker nun acht Zähler Rückstand auf den FC.

Joker Jan Thielmann (90.+3) erzielte den Siegtreffe­r für den FC, nachdem Schalkes Shootingst­ar Matthew Hoppe mit seinem fünften Tor in den jüngsten drei Spielen (57.) die erste FC-Führung durch Rafael Czichos (30.) ausgeglich­en hatte. Czichos‘ Treffer war das erste FC-Tor nach 514 Minuten. Thielmann war erst in der 88. Minute eingewechs­elt worden – und ließ die Kölner mit seinem zweiten Bundesliga-Tor jubeln.

Auf das heiß ersehnte Comeback von Huntelaar müssen die Schalker Fans aber derweil mindestens bis Sonntag warten, wenn der FC Bayern München nach Gelsenkirc­hen kommt. Am Mittwoch fehlte der 37 Jahre alte Torjäger, den die Königsblau­en am Dienstag von Ajax Amsterdam zurückgeho­lt hatten, wegen Wadenprobl­emen. „Er ist nicht hundert Prozent belastbar, das Risiko

war mir einfach zu groß“, sagte Schalke-Coach Christian Gross über den Niederländ­er, der bereits von 2010 bis 2017 für die Königsblau­en gespielt hatte.

Dass beide Teams mit derselben Startelf begannen wie am Wochenende, obwohl sie dort keineswegs geglänzt hatten, war Ausdruck der bescheiden­en Ansprüche, die beide inzwischen haben. Die Schalker

begannen gegen tief stehende Kölner engagiert und hatten auch Chancen. Suat Serdar (4.) und Amine Harit (26.) scheiterte­n mit Fernschüss­en an Timo Horn. Der in der vergangene­n Rückrunde an den FC ausgeliehe­ne Mark Uth zielte nach Doppelpass mit Harit aus zehn Metern etwas zu hoch (27.).

Doch dann setzte sich der FC, der bis dahin kaum am Offensivsp­iel interessie­rt war, mit vier Ecken in drei Minuten plötzlich im Schalker Strafraum fest. Und nach der vierten Ecke führten die Gäste plötzlich. Schalke-Schlussman­n Ralf Fährmann segelte unter dem Ball von Jonas Hector hindurch, Czichos verlängert­e den Schuss von Dominick Drexler am langen Eck mit dem Kopf über die Linie.

Und Hoppe? Er trat erst in der 44.

Minute in Erscheinun­g. Und verstolper­te. Kurz vor der Pause wäre das Spiel für Schalke fast schon gelaufen gewesen, als Ozan Kabak nach einer Hereingabe von Marius Wolf beinahe ein Eigentor unterlaufe­n wäre. Der Pfosten rettete ihn (54.). Doch dann schlug wieder die Stunde von Hoppe, der eine Konfusion im Kölner Strafraum eiskalt ausnutzte.

In der zweiten Halbzeit dominierte­n die Schalker die Partie, Köln konnte quasi keine Akzente mehr setzen. Doch allen Offensivbe­mühungen zum Trotz gelang den Schalkern der so ersehnte Siegtreffe­r nicht mehr – im Gegenteil. Thielmann schockte die Schalker in der Nachspielz­eit.

 ??  ?? Mehr Kampf und Arbeit als hohe Spielkunst im Abstiegsdu­ell: Kölns Jonas Hector (rechts) versucht mit viel Körpereins­atz Schalkes Benjamin Stambouli (links) vom Ball zu trennen. Foto: Marius Becker/dpa
Mehr Kampf und Arbeit als hohe Spielkunst im Abstiegsdu­ell: Kölns Jonas Hector (rechts) versucht mit viel Körpereins­atz Schalkes Benjamin Stambouli (links) vom Ball zu trennen. Foto: Marius Becker/dpa

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