Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Trauer um Christian Beckschaefer
EMMERICH (hg) Eine kritische Stimme ist verstummt. Christian Beckschaefer ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Emmerich verliert einen engagierten Bürger und Kommunalpolitiker, der das politische und gesellschaftliche Leben dieser Stadt geprägt hat.
Mit seinem Namen ist besonders die Bürgergemeinschaft Emmerich (BGE) verbunden, die er gemeinsam mit seiner Ehefrau Gudrun und weiteren Mitstreitern 1994 gründete und die sich in den folgenden Jahren daran machte, sich als drittstärkste politische Kraft im Emmericher Rat zu etablieren. Zu verdanken war das der Hartnäckigkeit von Christian Beckschaefer und dem Organisationstalent seiner Ehefrau Gudrun.
Christian Beckschaefer liebte seine Heimatstadt und verstand sich als ihr Fürsprecher. Aus diesem Gefühl heraus machte er Politik. Und das war Teil seiner hohen Glaubwürdigkeit. Seine Heimatliebe verband er zugleich mit einer gehörigen Portion Skepsis gegenüber Verwaltungen und Parteien.
Er selbst war Mitglied des Emmericher Stadtrates ab 1975. Dabei bewies er Mut und die Fähigkeit, couragiert das Handeln im Rathaus zu hinterfragen. Genervte Gesichter, ironische Bemerkungen des politischen Gegenüber, Zwischenrufe im Rat – das beeindruckte ihn nicht. Besonders wenn es darum ging, sich um Sorgen von Bürgern, die an ihn herangetragen worden waren, zu kümmern.
2014 zog er sich aus der Politik zurück, was ihn allerdings nicht daran hinderte, jeden Tag durch die Stadt zu spazieren, die Dinge im Auge zu behalten und mit den vielen Menschen, die er kannte, zu sprechen.
Christian Beckschaefer war geradlinig und unbeirrbar. Umso mehr sorgte sein plötzliches Ableben für Bestürzung.