Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Die Zukunft hat schon begonnen
Die Stadt Rees hat frühzeitig auf die Digitalisierung gesetzt. Vor allem im Bereich der Schulen zahlt sich das aus.
REES Wenn im März die 19. Ausgabe der Lehrstellenarena „Job 4 U“startet, hat in Rees die Zukunft schon begonnen. Denn dieses Mal werden die Schüler, die mit Unternehmen aus der Stadt und der Region zusammengebracht werden sollen, nicht persönlich, sondern rein virtuell die Stände der Messe besuchen. Vor dem Hintergrund von Corona hat sich die Stadt zu diesem Wechsel des Ablaufs entschlossen. Aber dies zeigt auch, dass künftig vieles anders, vor allem digitaler ablaufen wird.
Die Voraussetzungen dafür hat die Stadt Rees schon frühzeitig geschaffen und rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkannt. Bereits Anfang der 2000er Jahre hob sich der Internetauftritt der Stadt positiv vom dem anderer Kommunen ab, bot ein Vielfaches an Informationen und war attraktiv und übersichtlich gestaltet.
Die IT-Abteilung der Verwaltung wurde unterdessen deutlich aufgestockt. Bestand sie vor fünf Jahren noch aus drei Mitarbeitern, sind es mittlerweile sechs plus ein Azubi. Und die haben eine Menge zu tun.
Das macht sich nicht nur intern bemerkbar, wenn im Rathaus mit so genannten E-Akten gearbeitet wird oder im „Workflowsystem“Urlaubsund Fahrkostenanträge, Rechnungen sowie die Zeiterfassung abgewickelt werden, auch dem Bürger bietet die Stadt Rees bereits jetzt eine Reihe digitaler Dienstleistungen an. Angefangen beim Online-Bewerbungsverfahren bis hin zur Anmeldung von Hunden oder einem neuen Gewerbe.
Wie berichtet, ist die Stadt Rees zudem seit November eine von wenigen Pilotkommunen, die das so genannte „Vois-Programm“im Bürgerservice testen. Es dient zur papierlosen Bearbeitung nahezu aller städtischen Dienstleistungen und ist die Voraussetzung dafür, dass in Zukunft einmal alle Dinge, die mit der Verwaltung zu regeln sind, digital von zuhause aus abgewickelt werden können. „Noch sind wir nicht so weit, weil noch die Zusammenführung aller Möglichkeiten fehlt“, sagt Stadtsprecher Jörn Franken. Langfristig sei das angestrebt, könne aber nicht von der Stadt Rees alleine umgesetzt werden. „Das ist eine Sache, die alle Kommunen betrifft und an der auch die zuständigen Ministerien beteiligt sein werden“, so Franken.
Deutlich weiter ist die Stadt allerdings schon, was die Digitalisierung ihrer Schulen anbelangt. Der Schlüssel dazu war die Entscheidung im Jahr 2016, die Anbindung der Schulen ans Glasfasernetz und die Verbindung vom Rathaus zum Schulzentrum auf eigene Kosten zu übernehmen. Denn die war von der Deutschen Glasfaser im historischen Stadtzentrum nicht vorgesehen.
„Für uns war das ein Quantensprung“, sagt Franken. Denn die Vernetzung mit den Servern des Rathauses bot den Schulen fortan ganz neue Möglichkeiten. Etwa, wenn es um Updates oder dem Aufspielen neuer Programme ging, die nun von zentraler Stelle und nicht mehr vor Ort an jedem einzelnen PC vorgenommen werden mussten. Der Glasfaseranschluss bedeutete zudem schnelles Internet für die Schulen, die flächendeckend mit W-Lan ausgestattet sind. Die Netzwerkgeschwindigkeit wurde deutlich verbessert, bei gleichzeitigem Ausbau der Datensicherheit verzehn- bis verhundertfacht.
Auch was die Ausstattung der Schulen mit Endgeräten anbelangt, ist die Stadt weit. Als jüngst die Schulleiter im Schulausschuss von der Politik gefragt wurden, wo es noch hakt oder Bedarf besteht, gab es rundum nur zufriedene Mienen. 50 interaktive Tafeln wurden in den letzten zwei Jahren in Betrieb genommen, digitale Messgeräte und Dokumentenkameras für den Unterricht angeschafft, bestehende Rechner modernisiert oder ausgetauscht.
Noch zum Ende vergangenen Jahres hatte die Stadt zahlreiche digitale Endgeräte an die Schulen, die Lehrer und bedürftige Schüler verteilen können, die mit Mitteln aus verschiedenen Förderprogrammen des Landes NRW finanziert wurden. Ein wahrer Beschaffungsmarathon fürs Digitale: Insgesamt lieferte die Stadt Rees auf diesem Wege 1100 Endgeräte wie Laptops und I-Pads an ihre Schulen aus.
Redaktion Emmerich