Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Die neue Frau fürs Klima verzichtet auf das Auto
Lea Heuvelmann ist Klimaschutzbeauftragte in der Marienstadt. Sie freut sich auf die neue Aufgabe, die für sie auch der Start in das Berufsleben ist.
KEVELAER Die Fangfrage umschifft Lea Heuvelmann ganz locker: Hat die neue Klimamanagerin ein Auto? Nein, hat sie nicht. „Ich habe keins, hatte nie eins und hoffe, dass das auch so bleibt“, sagt die 26-Jährige lachend. Morgens geht es per Rad zum Bahnhof nach Kleve und von dort mit dem Niersexpress nach Kevelaer zu ihrem neuen Arbeitsplatz im Rathaus.
Hier hat die Kleverin zum Jahresbeginn die Nachfolge von Nina Jordan angetreten. Für Lea Heuvelmann ist es auch der Einstieg ins Berufsleben. Nach ihrem BWL-Studium in Münster mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit und diversen Praktika freut sie sich nun auf die Aufgabe in der Marienstadt. Ihre Affinität zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit
habe sich im Studium entwickelt, berichtet sie. An ihrer Stelle reizt sie das breite Aufgabenspektrum. Klimaschutz sei auch für eine Kommune ein eminent wichtiger Bereich. „Ich bin überzeugt davon, dass Klimaschutz auch ein Bereich ist, in dem du eine Menge bewirken kannst“, sagt sie.
Einen ersten Eindruck hat sie sich bereits verschafft, bevor sie ihre Stelle angetreten hat. Lea Heuvelmann setzte sich mit Nina Jordan zusammen, die ihr einen ersten Einblick lieferte, was die 26-Jährige in Kevelaer erwartet. Neu ist, dass die Stelle innerhalb der Verwaltung vom Bereich Gebäudemanagement in die Stadtplanung verschoben wurde. „Da passt das einfach besser hin“, meint auch Lea Heuvelmann, die jetzt erst einmal die Abteilungen kennen lernen und sich in die neue Aufgabe hineinfinden möchte. „Auch Kevelaer selbst will ich noch besser kennen lernen.“Ihr Start seit gut gewesen, sie sei nett empfangen worden, ohnehin ist es ihr wichtig, im Team zu arbeiten. „Für meine Aufgabe ist es wichtig, gut vernetzt zu sein“, sagt sie.
Eine wichtige Aufgabe der neuen Klimaschutzmanagerin ist die Weiterentwicklung des integrierten Klimaschutzkonzeptes. Dabei gelte es zu definieren, welche Maßnahmen für Kevelaer sinnvoll und realisierbar sind und die erforderlichen Prozesse und Projekte zu initiieren, so beschreibt es die Stadt Kevelaer. Die Personal- und Sachkosten für die Fortschreibung und Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes werden zu Teilen aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative bezuschusst. Zielsetzung der Klimaschutzbeauftragten
ist es, verstärkt Klimaschutzaspekte in Verwaltungsabläufe und in der Stadt zu integrieren. Die Verwaltung sieht Kevelaer auf einem guten Weg: In den vergangenen Jahren seien bereits viele Projekte umgesetzt oder zumindest auf den Weg gebracht wodern. Beispielsweise wurde die Stadt 2016 und 2019 mit dem European Energy Award (eea) ausgezeichnet. Hierbei handelt es sich um ein Programm zur Analyse und Bewertung der vorhandenen energetischen Strukturen und zur Umsetzung und Verbesserung der Energiearbeit und Energiepolitik in einer Kommune. Auch die Bildung eines Extra-Ausschusses für Klima, Umwelt und Gebäudemanagement in der neuen Legislaturperiode verdeutliche, wie wichtig Politik und Verwaltung der Klimaschutz ist, so die Verwaltung.