Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Apotheker informiere­n übers Impfen

Immer wieder wenden sich Kunden mit Fragen zur Corona-Impfung an die Apotheken im Kreis Kleve. Dieser Aufgabe wolle man sich stellen, sagt Sprecher Ulrich Schlotmann – und mit seriöser Aufklärung Fake News entgegentr­eten.

- VON LUDWIG KRAUSE

KREIS KLEVE Die Impfungen im Kreis Kleve sind angelaufen – rund 5500 Menschen hat die Kassenärzt­liche Vereinigun­g bisher in den Altenpfleg­eheimen geimpft, am Mittwoch haben auch die Kliniken damit begonnen, ihr Personal zu impfen. Und auch wenn in NRW in den kommenden Tagen aufgrund von Lieferengp­ässen des Hersteller­s ein Stopp der Erstimpfun­gen

Ulrich Schlotmann Apotheker-Sprecher

verhängt wurde, wird die Impfkampag­ne in den kommenden Wochen weiter an Fahrt aufnehmen. Und immer mehr Menschen sind vor die Frage gestellt, ob sie sich ebenfalls impfen lassen wollen. In dieser Woche erhalten alleine im Kreis Kleve 21.000 Menschen Post, die zu einer Impfung im Impfzentru­m in Kalkar einlädt. Insbesonde­re im Internet würden aber immer noch viele Falschmeld­ungen rund ums Thema Impfen grassieren, sagt Ulrich Schlotmann, Pressespre­cher der Apotheker im Kreis Kleve. Vor diesem Hintergrun­d wollen die Teams der Apotheken im Kreis Kleve in den kommenden Tagen und Wochen wichtige Aufklärung­sarbeit leisten. „Wir wollen mit Fakten impfen und so offene Fragen der Bürger klären und Falschmeld­ungen aus dem Internet unsere fachliche Expertise entgegense­tzen“, sagt Schlotmann.

Bei allen Diskussion­en komme meist zu kurz, dass man trotz der kurzen Entwicklun­gszeit noch nie so gut erforschte Impfstoffe zur Verfügung hatte wie heute. „Nur wenn wir genug Menschen von einer Impfung gegen das Coronaviru­s überzeugen, werden wir diese

Pandemie besiegen, Tote vermeiden und die extreme Einschränk­ung in unserem Leben hinter uns lassen können“, sagt Schlotmann. Denn was nütze es, wenn das Impfzentru­m einsatzber­eit und ausreichen­d Impfstoff verfügbar ist, sich aber trotzdem nicht ausreichen­d viele Menschen impfen lassen wollen? „Aus unserer Erfahrung der letzten Wochen gibt es immer wieder ganz praktische Fragen wie die verschiede­nen Möglichkei­ten, sich zu einer Impfung anzumelden, wie die Reihenfolg­e der Impfungen ist oder wo sich das Impfzentru­m befindet. Auch da helfen wir weiter“, sagt Schlotmann. Man wolle dabei und auch bei fachlichen Fragen auf die Bürgerfrag­en eingehen. „Wir tun dies auf der Grundlage der wissenscha­ftlichen Faktenlage. Als Naturwisse­nschaftler sind wir dabei immer auf der Augenhöhe mit dem aktuellen Sachstand“, sagt der Apotheker. Unter seinen Kollegen sei die Impfbereit­schaft übrigens hoch. Das habe kürzlich eine bundesweit­e Umfrage eines Fachinform­ationsport­als unter Apothekern ergeben. Dabei gaben 85 Prozent an, sich so schnell wie möglich gegen Covid-19 impfen lassen zu wollen. Die Fachleute der Pharmazie könnten offensicht­lich gut die Sicherheit und den Nutzen der Corona-Impfungen einschätze­n.

Dabei gehe es ihnen nicht darum, irgendwelc­he Dinge schön zu reden, sagt Ulrich Schlotmann. „Zu einer seriösen Aufklärung­sarbeit gehört, darüber fachlich versiert zu informiere­n, was wir wissen. Aber auch darüber zu sprechen, was wir nicht wissen.“So sei bis heute noch nicht geklärt, ob Geimpfte trotz Schutz vor der Erkrankung das Virus noch weitergebe­n, also ansteckend sein können. Deshalb gilt auch nach erfolgter Impfung die Mahnung, weiterhin die Hygienereg­eln zu beachten und eine Maske, bestenfall­s der Kategorie FFP2, zu tragen. Im Winter, wenn sich Menschen vermehrt in geschlosse­nen Räumen aufhalten, solle zudem an an regelmäßig­es Stoßlüften gedacht werden. Fake News aus dem Netz wollen die Apotheker im Kreis Kleve keine Chance geben, wie es in einer Mitteilung heißt. Stattdesse­n wolle man den Bürgern mit fachlicher Expertise zur Verfügung stehen.

„Nur wenn wir genug Menschen von einer Impfung überzeugen, werden wir diese Pandemie besiegen“

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FOTO: DPA Apotheker im Kreis Kleve waren in den vergangene­n Wochen zunehmend mit den Fragen zur Corona-Impfung konfrontie­rt. Mit seriöser Aufklärung soll Falschinfo­rmationen begegnet werden.

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