Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

CDU macht Druck wegen „M 9“

Der Eingangsbe­reich in die Innenstadt am alten „Wemmer & Janssen“-Gelände soll im großen Stil bebaut werden. Die CDU will, dass die Stadt Emmerich das Vorhaben an der Mennoniten­straße unterstütz­t und einen Vertrag abschließt.

- VON CHRISTIAN HAGEMANN

EMMERICH Vor zehn Monaten tauchte plötzlich ein Objekt am politische­n Himmel in Emmerich auf. „M 9“heißt es und soll dafür sorgen, dass in Zukunft ein wichtiger Eingangsbe­reich der Stadt aufgewerte­t wird. Die Rede ist vom alten „Wemmer & Janssen“-Gelände an der Mennoniten­straße.

Im März 2020 hatten CDUChef Matthias Reintjes und BGEChef Joachim Sigmund das Projekt zum ersten Mal während einer Pressekonf­erenz vorgestell­t und ihre Unterstütz­ung für das Millionen-Projekt singnalisi­ert. Danach verschwand das Objekt aus den Augen der Öffentlich­keit. Bis zu dieser Woche. Denn jetzt macht die CDU Druck.

Zur Erinnerung: 20 Millionen Euro und mehr soll „M 9“kosten. Der Plan: Auf dem Areal sollen drei Fachmärkte mit einer Verkaufsfl­äche von insgesamt 2400 Quadratmet­ern gebaut werden. Oben drüber werden zwei weitere Geschosse mit Wohnungen gebaut.

An der Mennoniten­straße entsteht zudem ein moderner Wohnturm mit sieben Geschossen. Unten sind noch einmal 300 Quadratmet­er Gewerbe geplant. Der hohe Turm soll auf der linken Seite der Mennoniten­straße gebaut werden (wenn man die Blickricht­ung in die Innenstadt einnimmt).

Bei dem Investor für das Areal handelt es sich um das Unternehme­n „PueD“(“Partner unter einem Dach“) aus Lünen. Geschäftsf­ührer ist Dirk Grünhagen. Er baut in Emmerich auf dem alten Kasernenge­lände auch das neue Ärztehaus. Der Kontakt zu ihm ist durch Johannes Welmans zustande gekommen, dem früheren Chef der Sparkasse Emmerich-Rees. Architekt ist das Büro „Rathke Architekte­n BDA“von Matthias Rathke aus Wuppertal. Der Projektnam­e lautet „M IX“. „M 9“wie Mennoniten­straße 9 oder auch wie „MIX“wegen des Mix aus Handel und Wohnen plus Café und Tiefgarage.

Nun hat CDU-Chef Matthias Reintjes mehrere Anträge an den Emmericher Rat geschickt. Unter anderem geht es auch um „M 9“.

Reintjes möchte, dass das Projekt unter Dach und Fach kommt. Auch mit Hilfe der Stadt Emmerich. So soll der Bebauungsp­lan für den Bereich auf den Weg gebracht werden, denn ohne ihn lässt sich dort nichts machen. So ein Bebauungsp­lan in dieser Größe dauert zwei bis drei Jahre.

Wichtig ist also Planungssi­cherheit

für die Investoren, denn sie werden natürlich nicht Jahre warten, bis so ein Bebauungsp­lan fertig ist, ohne etwas in der Hand zu halten. Zumal es bei dem Projekt nicht nur um die Bebauung auf dem ehemaligen „Wemmer & Janssen“-Gelände geht, sondern auch um den Kreisverke­hr, der später dort gebaut werden und in einigen Jahren den Verkehr aufnehmen soll, der durch die geplante Betuwe-Unterführu­ng am Löwentor führt.

Die Stadt soll, so die Forderung der CDU, mit dem Investor einen städtebaul­ichen Vertrag abschließe­n. In so einem Vertrag ist festgelegt, was gebaut werden soll. Gleichzeit verpflicht­et sich die Stadt auch zu Gegenleist­ungen. In diesem Fall wäre das zum Beispiel der Verkauf des „Wemmer & Janssen“-Geländes an die Investoren. Und natürlich würde sich Emmerich verpflicht­en, die Pläne für „M 9“mitzutrage­n. Nicht dass es plötzlich von der Politik ganz andere Pläne gibt. Ein gelungenes Beispiel für so einen städtebaul­ichen Vertrag ist das alte Kasernenge­lände, wo derzeit ein

Stadtteil entsteht und bei dem Welmans ebenfalls vermitteln­d tätig war.

Es gibt noch weitere Themen, die die CDU beackern will:

Dorfentwic­klungskonz­ept Praest 2021 Die CDU fordert einen Sachstands­bericht zum Dorfentwic­klungskonz­ept Praest und möchte aufgezeigt bekommen, wie dies 2021 gestartet werden kann. Der Ausbau der Betuwe-Linie wird in Praest ebenso für Veränderun­gen sorgen wie die Überlegung­en der katholisch­en Kirche für die vorhandene­n Immobilien in Praest. Um sich auf Veränderun­gen besser vorzuberei­ten und die Bürgerscha­ft mit einzubinde­n, beauftragt­e der Rat die Verwaltung Anfang 2020 damit, ein Dorfentwic­klungskonz­ept für Praest zu initiieren. Hierzu können Fördermitt­el generiert werden. Die CDU betont, dass die Planungen voran schreiten würden, deshalb müsse auch das Dorfentwic­klungskonz­ept nun angestoßen werden.

Glasfaser-Ausbau Auch zum Glasfaser-Ausbau

wünscht sich die CDU einen Sachstands­bericht. Ferner fordert die Fraktion eine mittelfris­tige Ausbauplan­ung für das Stadtgebie­t mit einer Breitbandv­ersorgung über 100 Mbit/s. Der Breitbanda­tlas der Bundesregi­erung zeige, dass es auch in Emmerich in den Außenberei­chen noch zahlreiche „weiße Flecken“gibt, also jene Gebiete, die eine Verfügbark­eit von weniger als 50 Mbit/s vorweisen. Für die CDU sei der flächendec­kende Glasfasera­usbau im Stadtgebie­t nicht erst seit Corona eine der wichtigste­n Infrastruk­turausbaum­aßnahmen der kommenden Jahre.

Von besonderem Interesse sind für die CDU die Haushalte, die durch das Ausbaurast­er fallen. So werden über das Programm des Kreises alle Haushalte ausgebaut, die unter 30 Mbit/s versorgt sind. Somit werden Haushalte mit 30-50 Mbit/s nicht ausgebaut. „Dieser Zustand ist nicht zufriedens­tellend“, erklärt die CDU. Diese Bereiche gelte es zu identifizi­eren und Vorschläge zu erarbeiten, wie diese ausgebaut werden können.

 ?? GRAFIK: ARCHIV ?? Das Bild zeigt den Wohnturm, an den sich nach hinten und zur Seite Fachmärkte anschließe­n. Die Grünfläche vorne ist ein Kreisverke­hr, der neu gebaut wird, wenn vom Löwentor in Richtung Aldi eine Unterführu­ng gebaut worden ist. Die Unterführu­ng kommt, wenn die Bahn das dritte Gleis für die Beutwe baut.
GRAFIK: ARCHIV Das Bild zeigt den Wohnturm, an den sich nach hinten und zur Seite Fachmärkte anschließe­n. Die Grünfläche vorne ist ein Kreisverke­hr, der neu gebaut wird, wenn vom Löwentor in Richtung Aldi eine Unterführu­ng gebaut worden ist. Die Unterführu­ng kommt, wenn die Bahn das dritte Gleis für die Beutwe baut.

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