Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Masken in den Sitzungen: So machen es die Kommunen

Sollte jemand seinen Mundschutz vergessen haben, gibt es Hilfe. In den meisten Städten und Gemeinden kostenlos, in Kevelaer für 2,50 Euro.

- VON DIRK WEBER, SEBASTIAN LATZEL UND DIRK MÖWIUS

GELDERLAND Die FFP2-Maske wird mit den neuen Beschlüsse­n zur Corona-Pandemie jetzt flächendec­kend noch mehr zum Einsatz kommen. In die Kommunalpo­litik ist die Maske bereits vor einigen Wochen eingezogen. Denn in fast allen Kommunen reichte bei Ausschuss- oder Ratssitzun­gen keine Stoffmaske mehr: Eine FFP2-Maske ist Pflicht. Für Besucher, Verwaltung und Politiker.

In Geldern stellt die Stadt die Masken seit Beginn der Pandemie für alle Rats- und Ausschussm­itglieder kostenlos zur Verfügung. Die Entscheidu­ng fiel im Stab für außergewöh­nliche Ereignisse (SAE). „Wir freuen uns schließlic­h darüber, dass Menschen bereit sind, sich ehrenamtli­ch zu engagieren. Daher haben wir in der Corona-Runde im Rathaus entschiede­n, die Politiker kostenlos mit Masken auszurüste­n“, berichtet Stadtsprec­her Herbert van Stephoudt. Auch Besucher erhalten die Maske kostenlos, wenn sie keine eigene dabei haben. Seit der zweiten Dezemberwo­che wird in Einladunge­n darauf hingewiese­n, dass das Tragen von FFP2-Masken verpflicht­end ist. Auch diese Masken werden kostenlos verteilt. Zum Einkaufspr­eis wollte sich die Stadt nicht äußern. Nur so viel: Es wurde ein entspreche­nd großer Vorrat angeschaff­t. Und: Die Übernahme der Kosten bewirke keinerlei Erhöhung des Sitzungsbu­dgets.

In Kevelaer dagegen müssen Zuhörer für Masken bezahlen. 2,50 Euro kostet ein Exemplar. Gedacht war das als eine Art Schutzgebü­hr, damit niemand kommt, um sich kostenlose Masken abzuholen. Aber die Nachfrage ist ohnehin dürftig: Bei der letzten Ratssitzun­g in der vergangene­n Woche brauchte die Packung mit Masken allerdings gar nicht erst angebroche­n zu werden. Gerade einmal zwei Zuhörer kamen, beide hatten schon eine FFP-2-Maske mitgebrach­t. Üblicherwe­ise sind Politik und Verwaltung enttäuscht, wenn wenig Zuschauer kommen. In den momentan schwierige­n Zeiten sei es aber vernünftig, eher zurückhalt­end beim Besuch der Sitzungen zu sein. Die werden erst einmal weiter im großen Konzert- und Bühnenhaus stattfinde­n. Damit die Sitzung so kurz wie möglich ist, sollen nur wichtige Punkte auf die Tagesordnu­ng kommen. Die Masken für die Sitzungen besorgen sich die Politiker selbst.

Die Teilnahme von Besuchern und Rats- oder Ausschussm­itglieder an Sitzungen in Kerken ist auch nur mit Tragen eines Mund-/Nasenschut­zes im FFP-2-Standard möglich. Bürgermeis­ter Dirk Möcking: „Wir halten nur für solche Fälle kostenlose Masken bereit, wenn jemand vergessen haben sollte, seine eigene mitzubring­en. Bisher war das kein Problem.“Als nächstes tagt der Bau- und Planungsau­sschuss am Dienstag, 2. Februar.

In Weeze werden Politik und Verwaltung am Dienstag, 26. Januar, zum nächsten Mal zusammenko­mmen. Getagt wird im großen Bürgerhaus. Zuschauer sollten sich vorher anmelden. In Weeze gilt die Regelung, dass allen Ratsmitgli­edern bei Bedarf eine Maske von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wird.

„Auch Besucher, die keine haben, werden von uns versorgt“, erläutert Dirk Jendrusch von der Gemeinde Weeze. Die Erfahrung zeige aber in Weeze, dass die FFP2-Maske bei den meisten Bürgern längst akzeptiert sei. Daher hätten viele Menschen ohnehin eine solche Maske auf. In den Sitzungen im Bürgerhaus habe man bislang höchstens eine Handvoll ausgeben müssen.

50 bis 100 Masken hat die Gemeinde Issum für die politische Arbeit bislang ausgegeben. „Der Rat hat zum letzten Mal am 8. Dezember getagt, seitdem gab es keine Sitzung“, berichtet Bürgermeis­ter Clemens Brüx. Alle Ratsmitgli­eder erhalten die Masken kostenlos, auch Besucher müssen nicht zahlen. „Wir sind da großzügig und fangen da mit den Leuten jetzt nicht noch große Diskussion­en an“, sagt Brüx. Ohnehin sei die Zahl der Gäste übersichtl­ich. Selten kommen mehr als zehn Leute, in Corona-Zeiten noch weniger.

 ?? RP-FOTO: LATZEL ?? Zu den Sitzungen werden in Kevelaer FFP2-Masken für 2,50 Euro verkauft.
RP-FOTO: LATZEL Zu den Sitzungen werden in Kevelaer FFP2-Masken für 2,50 Euro verkauft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany